Erschienen in:
09.04.2020 | Konservative Therapie | Leitthema
Komplikationsmanagement der postoperativen Schultersteife
verfasst von:
M. Eigenschink, Dr. P. R. Heuberer
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die postoperative Schultersteife (POSS) stellt sowohl bei offenen als auch arthroskopischen Verfahren eine häufig beobachtete Komplikation in der Schulterchirurgie dar. Eine besondere Häufung zeigt sich in der Chirurgie an der Rotatorenmanschette und bei der Versorgung von Frakturen.
Ziel der Arbeit
Diese Arbeit soll den aktuellen Stand in der Erkennung, Differenzierung und Behandlung der postoperativen Schultersteife präsentieren und bearbeiten.
Material und Methoden
Es wird besonders auf die unterschiedlichen Häufigkeiten sowie Ursachen der Schultersteife in Bezug auf verschiedene Eingriffe am Schultergelenk eingegangen und die entsprechenden Therapieoptionen erläutert.
Ergebnisse
Die POSS nach Rekonstruktion der Rotatorenmanschetten stellt eine häufige Komplikation mit Inzidenz von 1,3–32 % dar. In den meisten Fällen ist innerhalb von 2 bis 4 Monaten eine konservative Therapie mit Schmerz‑/Entzündungsmedikation, Physiotherapie und ggf. Steroiden zielführend. Eine operative Sanierung ist nach mindestens 4 bis 6 Monaten indiziert und zeigt ebenfalls gute Ergebnisse.
Diskussion
Die postoperative Schultersteife stellt eine häufig beobachtete Komplikation dar und tritt gehäuft nach Eingriffen an der Rotatorenmanschette und in der Frakturversorgung auf. Eine gezielte Therapie ist der Ursache entsprechend anhand einer genauen Anamnese zu stellen. Besonders bei Schrumpfung/Verklebung der Kapsel nach langer Immobilisation ist eine physiotherapeutische Beübung und Aufdehnung der Kapsel zielführend. Tritt eine sekundäre Capsulitis adhaesiva postoperativ auf, sollte auf eine initiale intensive Beübung verzichtet und eine Therapie entsprechend der primären Frozen Shoulder gestarten werden. Selten ist ein operatives Vorgehen notwendig.