Erschienen in:
13.10.2016 | Karzinoide | Kurz gemeldet
NET: Reduktion der täglichen Stuhlgangfrequenz
verfasst von:
red
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 10/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Bis zu 18 % aller Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NET) leiden unter einem Karzinoid-Syndrom. Primäre Ursache des Karzinoid-Syndroms ist die große Menge an Serotonin, das die Zellen neuroendokriner Tumoren und ihrer Lebermetastasen sezernieren. Diese unphysiologisch hohen Konzentationen führen zu einer Vielzahl von Symptomen, darunter Diarrhö-Attacken und Flush. Zwar können die Symptome durch die Gabe von Somatostatin-Analoga (SSA) kontrolliert werden, doch benötigen einige Patienten im Laufe der Zeit zusätzliche Maßnahmen, da die Wirksamkeit von SSA nach etwa 16–18 Monaten nachlässt. Viel verspricht sich Markus Raderer, Wien, Österreich, von dem noch nicht zugelassenen Wirkstoff Telotristat Etiprate. Er inhibiert das Enzym Tryptophan-Hydroxylase, das den ersten Schritt der Serotonin-Synthese katalysiert und kann so den Serotoninspiegel senken. Dies zeigen u. a. die Ergebnisse der Phase-III-Studie TELESTAR [Kulke M et al. ESMO. 2015;Abstr 37LBA]. Unter einer 12-wöchigen Behandlung mit Telotristat Etiprate in Kombination mit SSA konnte bei Patienten mit Karzinoid-Syndrom die Stuhlfrequenz mit beiden geprüften Dosierungen (3-mal 250 mg/Tag bzw. 3-mal 250 mg/Tag) im Vergleich zur Behandlung mit Placebo/SSA signifikant gesenkt werden (Reduktion um 29 % bzw. 35 % vs. 17 %; jeweils p < 0,001). …