Erschienen in:
25.04.2023 | Karpaltunnelsyndrom | Operative Techniken
Endoskopische Dekompression des Karpaltunnels in der Agee-Technik modifiziert nach Neumann
verfasst von:
Dr. A. Neumann, Dr. T. Kponton
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 3-4/2023
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Zusammenfassung
Operationsziel
Endoskopische Durchtrennung des Retinaculum flexorum zur Dekompression des N. medianus mit Verkürzung der postoperativen Minderung der Gebrauchsfähigkeit der Hand.
Indikationen
Idiopathisches Karpaltunnelsyndrom, posttraumatisches Karpaltunnelsyndrom.
Kontraindikationen
Revisionseingriffe, Karpaltunnelsyndrom bei rheumatischen Erkrankungen.
Operationstechnik
Modifizierte 1‑Portal-Technik nach Agee unter Verwendung eines Einmalsystems mit Kameraintegration, Handgelenk in 30° Überstreckung, kurze quere Inzision ulnar der M.-palmaris-longus-Sehne ca. 2 cm proximal der Raszetta. Eröffnen der Unterarmfaszie, Bougierung des Karpalkanals, Abschieben der Synovia von der Unterseite des Retinaculum flexorum mit einem gekröpften Raspatorium, Einbringen des Centerline® Instrumentariums (Fa. Arthrex® Deutschland) mit der integrierten Kamera und Identifikation der Strukturen im Karpalkanal. Probatorische Inzision in der Mitte des Karpaltunnels, danach zunächst schrittweise antegrade Durchtrennung bis zum distalen Rand. Abschließend Komplettierung der Durchtrennung nach proximal. Inspektion der Schnittränder und des N. medianus, Fotodokumentation, Wundverschluss.
Weiterbehandlung
Elastokompressiver Verband bis zur Wundheilung, Freigabe der Hand zur Selbstversorgung ab Operationstag.
Ergebnisse
Hohe Patientenzufriedenheit und Akzeptanz der Operationsmethode durch systematische externe Qualitätssicherung (Patientenbefragung AQS1) gesichert. Im eigenen Patientengut mit über 8000 endoskopisch operierten Patienten in über 25 Jahren 3 dokumentierte Fälle mit revisionspflichtiger intraoperativer Läsion des N. medianus.