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Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin 3/2022

15.01.2021 | Kardiopulmonale Reanimation | Originalien

Implementierungsprozess einer Smartphone-basierten Ersthelferalarmierung

Herausforderungen bei der Einführung, Weiterentwicklung zum System 2.0

verfasst von: Julian Ganter, Domagoj Damjanovic, Georg Trummer, Hans-Jörg Busch, Klemens Baldas, Thomas Steuber, Jan Niechoj, Michael P. Müller

Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 3/2022

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Zusammenfassung

Hintergrund

Die Verkürzung des reanimationsfreien Intervalls beim Herz-Kreislauf-Stillstand erhöht die Überlebensrate. Smartphone-basierte Systeme können Ersthelfer in der Nähe des Notfallorts orten und alarmieren.

Ziel

Etablierung eines Ersthelferalarmierungssystems, technische Weiterentwicklung und Anpassung an regionale Strukturen.

Material und Methoden

Das System „Region der Lebensretter“ wurde im Juli 2018 in Freiburg etabliert. Mittels halbjährlicher Evaluation wurde der Bedarf für Optimierungen festgestellt und im Sinne eines PDCA(plan-do-check-act)-Zyklus umgesetzt. Die nötigen Funktionen wurden spezifiziert („plan“), programmiert, getestet und freigegeben („do“). Anschließend wurden die Änderungen evaluiert („check“) und bei Bedarf weitere Optimierungen durchgeführt („act“).

Ergebnisse

Die Zahl der Ersthelfer stieg von 276 (2. Halbjahr 2018) auf 794 Helfer (1. Halbjahr 2020). Die Einsatzübernahmen stiegen von 30 % (2. Halbjahr 2018) bis auf 49 % (1. Halbjahr 2020). Folgende Funktionen wurden programmiert und umgesetzt: dynamischer Alarmierungsradius in Abhängigkeit der voraussichtlichen Eintreffzeit des Rettungsdiensts, lauter Alarm trotz Stummschaltung, Anbindung an AED-Datenbank, Ersthelferausweis, Statusmeldung „eingetroffen“, Angabe des Verkehrsmittels zur Optimierung des Algorithmus. Die Anzahl der vorhandenen AED nahm von 190 auf 270 zu.

Diskussion

Smartphone-basierte Alarmierungssysteme können das reanimationsfreie Intervall verkürzen. Neben der Gesamtzahl von Ersthelfern ist die technische Umsetzung entscheidend. Weitere Studien sollten auf der Basis valider Daten untersuchen, ob die Überlebensrate nach außerklinischem Herz-Kreislauf-Stillstand gesteigert werden kann. Die Anbindung der Systeme an Datenbanken der Qualitätssicherung im Rettungsdienst bzw. Reanimationsregister erscheint sinnvoll.
Literatur
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Metadaten
Titel
Implementierungsprozess einer Smartphone-basierten Ersthelferalarmierung
Herausforderungen bei der Einführung, Weiterentwicklung zum System 2.0
verfasst von
Julian Ganter
Domagoj Damjanovic
Georg Trummer
Hans-Jörg Busch
Klemens Baldas
Thomas Steuber
Jan Niechoj
Michael P. Müller
Publikationsdatum
15.01.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Notfall + Rettungsmedizin / Ausgabe 3/2022
Print ISSN: 1434-6222
Elektronische ISSN: 1436-0578
DOI
https://doi.org/10.1007/s10049-020-00835-z

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