Welche prä- und intraoperativen Risikofaktoren auf Komplikationen und künftige Rezidive von Harnröhrenstrikturen hinweisen, wurde in einer kleinen Single-Center-Studie untersucht [Kay HE et al. BJUI Compass. 2021; https://doi.org/10.1002/bco2.83]. Die Forscher analysierten retrospektiv die Daten von 108 Patienten, deren Strikturen median 2 cm lang waren. Latrogene Ursachen für Engstellen in der Urethra lagen in einem Drittel der Fälle vor, gefolgt von idiopathischen (27 %), traumatischen (20 %) und Strikturen durch Lichen sclerosus (13 %). Anastomotische Urethraplastiken nahmen die Operateure bei 38 % der Patienten vor, Plastiken mit transplantierter bukkaler Mukosa erhielten 35 %. 26 % der Patienten erlitten eine oder mehrere postoperative Komplikationen binnen 90 Tagen nach dem Eingriff. Zu Strikturrezidiven kam es bei 22 %. Die wiedergekehrten Strikturen wurden überwiegend dilatiert, vereinzelt wurde eine erneute Plastik vorgenommen, eine perineale Urethrostomie angelegt oder meatotomiert. In der multivariablen Analyse erwiesen sich Adipositas und postoperative Komplikationen als Rezidivprädiktoren. Postoperative Komplikationen selbst hingen mit einer Strikturlänge von 5 cm und mehr zusammen, auch nach Rezidiven kam es vermehrt zu Problemen nach dem Eingriff. Generell traten Rezidive nach Mukosaplastiken seltener auf, wenn die ursprüngliche Striktur im penilen Abschnitt der Urethra gelegen hatte.
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