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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

28. Harnleiteranomalien

verfasst von : R. Stein, J.W. Thüroff

Erschienen in: Facharztwissen Urologie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Hat der distale Ureter beim Kind einen Durchmesser von >6 mm, wird er als Megaureter bezeichnet, und stellt nach der Harnleiterabgangsstenose die zweithäufigste Harnabflussstörung bei Kindern dar. Es wird zwischen dem primären und sekundären Megaureter unterschieden, die jedoch vom Megazystis-Megaureter-Syndrom abgegrenzt werden müssen. >80% der Megaureteren werden bei asymptomatischen Säuglingen detektiert, deutlich seltener führen Symptome wie fieberhafte Harnwegsinfektion, kolikartige Schmerzen oder Steinbildung zur Diagnose. Bei ca. 80% der Patienten bildet sich der primäre Megaureter mit dem Längenwachstum des Kindes zurück. Im ersten Lebensjahr, insbesondere wenn der Megaureter mit einem Reflux assoziiert ist, sollte eine antibiotische Prophylaxe erfolgen. Bei persistierendem Reflux sollte insbesondere beim Mädchen eine operative Korrektur angestrebt werden. Bei einer Zunahme der Harntraktdilatation, Symptomen oder einer Abnahme der ipsilateralen Nierenfunktion sollte ebenfalls eine operative Korrektur (Ureteroneozystostomie) erfolgen. Ursache eines sekundären Megaureters sind meist infravesikale Obstruktionen, die zuerst behandelt werden sollten. Das Megazystis-Megaureter-Syndrom ist oft mit einer beidseitigen Nierendysplasie assoziiert. In diesen Fällen stellt die effektive Blasenentleerung zunächst unter einer antibiotischen Prophylaxe die Therapie der Wahl dar.
Literatur
Zurück zum Zitat Khoury A, Bägli D (2007) Reflux and Megaureter. In: Wein AJ, Kavoussi LR, Novik AC, Partin AW, Peters CA, eds. Campbell Walsh urology, 9th edn. WB Saunders, Philadelphia, pp 2053–3481 Khoury A, Bägli D (2007) Reflux and Megaureter. In: Wein AJ, Kavoussi LR, Novik AC, Partin AW, Peters CA, eds. Campbell Walsh urology, 9th edn. WB Saunders, Philadelphia, pp 2053–3481
Zurück zum Zitat Beetz R, Fisch M, Hohenfellner R (2011) Primäre und sekundäre Megaureteren. In: Stein R, Beetz R, Thüroff JW, Hrsg. Kinderurologie in Klinik und Praxis, 3. Aufl. Thieme, Stuttgart, S 332–346 Beetz R, Fisch M, Hohenfellner R (2011) Primäre und sekundäre Megaureteren. In: Stein R, Beetz R, Thüroff JW, Hrsg. Kinderurologie in Klinik und Praxis, 3. Aufl. Thieme, Stuttgart, S 332–346
Zurück zum Zitat Fisch M, Hohenfellner R (1998) Temporäre hohe Harnableitung im Kindesalter: Pyelokutaneostomie, Nephrostomie. Aktuelle Urol 29: I–VIII Fisch M, Hohenfellner R (1998) Temporäre hohe Harnableitung im Kindesalter: Pyelokutaneostomie, Nephrostomie. Aktuelle Urol 29: I–VIII
Zurück zum Zitat Joseph DB (2010) Ureterovesical junction anomalies – megaureters. In: Gearhart JP, Rink RC, Mouriquand PDE, eds. Pediatric urology sec. edition. WB Saunders, Philadelphia, pp 272–282CrossRef Joseph DB (2010) Ureterovesical junction anomalies – megaureters. In: Gearhart JP, Rink RC, Mouriquand PDE, eds. Pediatric urology sec. edition. WB Saunders, Philadelphia, pp 272–282CrossRef
Metadaten
Titel
Harnleiteranomalien
verfasst von
R. Stein
J.W. Thüroff
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-44942-0_28

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