18.04.2024 | Endokarditis | Originalien
Gustav Mahler: tragisches Leben, rätselhafte Erkrankung, früher Tod
Hätte die Intensivmedizin ihn heute retten können?
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Gustav Mahler war ein Komponist der Spätromantik, einer der berühmtesten Dirigenten seiner Zeit und als Operndirektor einer der bedeutendsten Reformer des Musiktheaters. Leben, Krankheiten, Sterben und Tod Mahlers sind vielen nicht oder kaum bekannt.
Fragestellung
Welche Krankheiten bestimmten das Leben Mahlers? Wäre sein früher Tod vermeidbar gewesen? Hätte ihm die moderne Intensivmedizin helfen können?
Material und Methoden
Es wurde eine detaillierte Analyse von Mahlers Krankheiten mit wissenschaftlichen Datenbanken (medline, pubmed) durchgeführt. Alle veröffentlichten Artikel wurden ausgewertet und im Detail untersucht.
Ergebnisse
Gustav Mahler wurde 1860 in Kalischt (Böhmen) geboren und lernte früh Akkordeon- und Klavierspiel. Ab 1875 studierte er Musik am Konservatorium in Wien und beendete sein Kompositionsstudium 1878. Es folgten Kapellmeisterstellen in mehreren Städten, ab 1887 an der Wiener Hofoper und ab 1908 an der Metropolitan Opera in New York. Mahler litt an vielen Erkrankungen, vor allem an Tonsillitiden und Hämorrhoiden. 1907 wurde ein Mitralklappenfehler festgestellt, 1911 kam es zu einer bakteriellen Endokarditis durch Streptokokken, an dessen Folgen Mahler 1911 in Wien verstarb. Sein Leben war durch persönliche und gesundheitliche Tragödien geprägt.
Diskussion
Mahler war eine herausragende Persönlichkeit, der ein umfangreiches Oeuvre hinterließ. Zu den kompositorischen Höhepunkten zählen seine 10 Symphonien und seine Liedkompositionen. Rezidivierende Streptokokkeninfekte führten zur Mitralklappenerkrankung und zur Endokarditis, an deren Folgen Mahler viel zu früh verstarb. Die heutige moderne Kardiologie und Intensivmedizin hätte sein Leben verlängern können, zum damaligen Zeitpunkt war das bei der Diagnose „Endokarditis“ leider nicht möglich.