Skip to main content
Viszeral- und Allgemeinchirurgie
Info
Publiziert am: 11.01.2022

Papilläres Schilddrüsenkarzinom

Verfasst von: Dietmar Simon und Marc Boucher
Das papilläre Schilddrüsenkarzinom gehört zu den differenzierten Schilddrüsenkarzinomen, die von den thyreoidalen Follikelepithelzellen ausgehen. Das papilläre Schilddrüsenkarzinom ist die häufigste maligne endokrine Neoplasie (ca. 1 % aller malignen Neuerkrankungen in Deutschland). Bei den malignen Schilddrüsentumoren ist das papilläre Schilddrüsenkarzinom (PTC) ebenfalls der häufigste Tumor mit etwa 80–84 %. Die Prognose der papillären Schilddrüsenkarzinome ist sehr gut. Die Standardoperation für das PTC ist die (totale) Thyreoidektomie für alle Tumoren >1 cm. Für kleinere Tumoren gilt eine Hemithyreoidektomie als ausreichend, sofern keine besonderen Risikofaktoren vorliegen. Bei klinischem Verdacht oder nachgewiesener Lymphknotenmetastasierung ist die therapeutische Lymphadenektomie indiziert. Die prophylaktische Entfernung sowohl zentral als auch lateral bedarf einer differenzierten Indikation. Selbst bei metastasierten papillären Karzinomen kann durch die Operation und die anschließende Radiojodtherapie eine 10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 90 % erreicht werden. Bei fehlender Radiojodspeicherung und insbesondere bei den wenig differenzierten Schilddrüsenkarzinomen (PDTC) ist die Lebenserwartung dagegen deutlich reduziert. Hier gibt es neue Therapiemöglichkeiten für das radiojodrefraktäre Schilddrüsenkarzinom mit Tyrosinkinaseinhibitoren und Redifferenzierungstherapie.