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Schulvermeidung bei Kindern und Jugendlichen

Verfasst von: Daniel Walter und Manfred Döpfner
Schulvermeidung ist keine psychische Störungskategorie, aber ein häufiges Problem: Zwischen 5 und 10 % der Schüler bleiben regelmäßig dem Unterricht fern. Schulvermeidung bedeutet eine erhebliche Entwicklungsgefährdung der betroffenen Kinder und Jugendlichen, die mit einem hohen Chronifizierungsrisiko verbunden ist. Auch koexistierende psychische Störungen sind häufig, insbesondere Angst-, depressive und Sozialverhaltensstörungen. Die Ursachen sind vielfältig und umfassen Merkmale des Patienten, der Eltern, der Schule und der Gesellschaft. Zur Behandlung von Schulvermeidung gelten kognitiv-behaviorale Interventionen als Methode der Wahl, die in der Regel zunächst ambulant eingesetzt werden können. Schwere Formen von Schulvermeidung oder ein Nichtansprechen auf eine zeitlich begrenzte ambulante Therapie können eine stationäre Behandlung erforderlich machen. Bei ausgeprägten komorbiden Angst- und depressiven Störungen können zusätzlich selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer eingesetzt werden.