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Grundlagen affektiver Störungen

Verfasst von: Gerd Laux
Affektive Störungen sind v. a. durch eine krankhafte Veränderung der Stimmungslage, meist zur Depression oder Manie hin, charakterisiert. Einteilung und Begriffsbestimmungen affektiver Störungen wechselten im Laufe der Zeit erheblich. Erste Ansätze einer Philosophie der Affekte sind bei den Vorsokratikern zu finden. Im Rahmen der Viersäftelehre beschrieb „Melancholie“ einen körperlich bedingten Gemütszustand. Im Mittelalter schwankte die Bedeutung der Begriffe „Melancholie“ und „Manie“ sehr. Der Begriff „Depression“ fand in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts Eingang in die medizinische Nomenklatur und hatte eine umfassendere Bedeutung als heute. Späteren Definitionsversuchen und Einteilungen lagen ätiopathogenetische Modellvorstellungen zugrunde. Demgegenüber zielen heutige Diagnose- und Klassifikationssysteme auf eine Beschreibung von Symptomen und Verlaufs ab. In jüngerer Zeit wird das Konzept eines dimensionalen Kontinuums affektiver Störungen („spectrum of mood disorders“) favorisiert.