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Pädiatrie
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Publiziert am: 04.04.2019

Grundlagen der Ernährung von Kindern und Jugendlichen

Verfasst von: Mathilde Kersting und Hildegard Przyrembel
Die deutschsprachigen Länder erstellen gemeinsame Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, die regelmäßig aktualisiert werden. Ihre Ableitung entspricht im Wesentlichen der anderer Länder. Trotzdem zeigen Vergleiche mit den Referenzwerten anderer Länder und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) Unterschiede für einzelne Nährstoffe oder einzelne Lebensalter. Diese, quantitativ meist nicht sehr großen Abweichungen, sind durch Unterschiede in der Herangehensweise und in der Definition von Referenzwerten zu erklären. In Abhängigkeit vom gegenwärtigen Kenntnisstand werden in den deutschsprachigen Ländern Empfehlungen, Schätzwerte und Richtwerte unterschieden. Empfehlungen werden vom experimentell ermittelten oder aus langfristigen Erhebungen erschlossenen durchschnittlichen Bedarf einer vor allem nach Alter und Geschlecht definierten Bevölkerungsgruppe abgeleitet, indem gewöhnlich ein Zuschlag von 20–30 % addiert wird, der größenordnungsmäßig einer hypothetischen doppelten Standardabweichung entspricht. Allerdings gibt es für ältere Säuglinge und Kinder nur wenige experimentelle oder verlässliche langfristige Beobachtungsstudien, sodass ihre Referenzwerte meistens von Erwachsenenwerten extrapoliert werden müssen. Dies geschieht entweder mit Bezug auf Referenzkörpergewichte oder – seltener – mit Bezug auf den Referenzenergiebedarf.