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Orthopädie und Unfallchirurgie
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Publiziert am: 10.02.2020

Thromboseprophylaxe und Gerinnungsprobleme in der Kindertraumatologie

Verfasst von: Alexandra Schifferli und Nicolas von der Weid
Im Kindesalter sind venöse Thromboembolien sehr selten. Die Inzidenz beträgt vermutlich weniger als 1 % aller pädiatrischen Traumapatienten. Die Zunahme der Thromboseinzidenz in den letzten Jahren ist auf eine Zunahme intensivmedizinischer Behandlungen zurückzuführen. Die Indikation einer medikamentösen Antikoagulation zur Prophylaxe von Thrombosen ist bei komplexen Traumapatienten individuell zu entscheiden, es existieren keine international gültigen Richtlinien für das Kindesalter. Vor der Pubertät ist eine Thromboseprophylaxe sehr selten notwendig, da hier die Blutungsgefahr den Nutzen übersteigt. Für komplexe Situationen existieren in der Literatur verschiedene Risikoscoring-Systeme. Pro- und Kontras müssen in jedem Fall situativ, patienten- und krankheits- bzw. unfallbezogen geschehen. Im Erwachsenenalter ist die Inzidenz thromboembolischen Ereignisse deutlich höher und die Evidenz zur Thromboseprophylaxe klar bewiesen. Eine Zusammenfassung der Literatur und der aktuell publizierten Empfehlungen werden präsentiert und diskutiert.