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Orthopädie und Unfallchirurgie
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Publiziert am: 13.01.2023

Hüftdysplasie

Verfasst von: Oliver Eberhardt
Der Beitrag widmet sich der Hüftdysplasie, einer der klassischen Diagnosen in der Orthopädie. Vor der Darstellung der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden zu Beginn Epidemiologie und Ätiologie in das Krankheitsbild einführen. Bei der Diagnostik steht die Ultraschallmethode nach Graf an vorderster Front. Andere Ultraschalltechniken und die Rolle der MRT-Untersuchung werden dargestellt, um auch bei besonderen Fällen die Diagnostik in der Praxis zu erleichtern. Die im mitteleuropäischen Sprachraum etablierte, konservative, ultraschallgesteuerte Therapie im Säuglingsalter mit dem 1996 eingeführten Hüftscreening steht im Zentrum des Beitrags. Bei Versagen der konservativen Therapie müssen operative Maßnahmen ergriffen werden. Hier werden die etablierten operativen Maßnahmen wie die offene Reposition, Azetabuloplastiken, Beckenosteotomien und Femurosteotomien mit deren Operationszugängen, Risiken und Komplikationen im Detail beschrieben.

Einleitung und Historie

Als eine der häufigsten Hüfterkrankungen beschäftigt die Hüftdysplasie und die Hüftluxation die Orthopädie bereits seit Jahrhunderten. Bereits 1984 schreibt Tönnis in seinem Standardwerk zur Hüftdysplasie: „Die Literatur zu diesem Thema ist kaum mehr überschaubar. Dennoch wird unser Wissen sowohl in den Grundlagen als auch in der Therapie durch neue Untersuchungen ständig erweitert.“
Die Meilensteine der Diagnostik und Therapie beginnen mit den anatomischen Erkenntnissen von Hippokrates und Dupuytren. Bereits 1847 berichtet Pravaz über die erste unblutige Einrenkung des Hüftgelenks, noch bevor Wilhelm Roser 1879 das Ein- und Ausrenken des Hüftgelenks beschrieb. Lorenz erkannte 1895 die Notwendigkeit einer Retention, wenngleich seine Gipsstellung zu einer hohen Nekroserate führte. Sherman (1905) und Colonna (1932) führten die ersten offenen Repositionen durch. Erste Aufarbeitungen von Ergebnissen erschienen 1911 durch Ludloff und 1930 durch Lange. Pavlik beschrieb 1957 die Reposition mit einer Repositionsbandage. Etwas später erschien die so wichtige Erkenntnis von Fettweis einer moderaten Retentionsstellung zur Vermeidung von Hüftkopfnekrosen.
War lange Zeit das von van Rosen beschriebene klinische Screening akzeptiert, so revolutionierte die Beschreibung der Ultraschalldiagnostik von Graf die Diagnosestellung und die Therapie der Hüftdysplasie. So ist heute die frühe konservative Therapie der Hüftdysplasie mit sonografiegesteuertem Monitoring bei eingeführtem Hüftscreening im Säuglingsalter zentraler Bestandteil der Hüftdyslasiebehandlung. Operative Techniken wie die Azetabuloplastiken von Dega und Pemberton, die Beckenosteotomie nach Salter und die Tripleosteotomie von Tönnis sowie die periazetabuläre Osteotomie von Ganz erweitern die therapeutischen Möglichkeiten. Und an neuen Verfahren scheint die Hüftarthroskopie auch bei der Hüftluxation eine Rolle spielen zu können.
Das Ziel der Behandlung der Hüftdysplasien und Hüftluxationen ist es, Folgezustände und Deformitäten zu vermeiden, die bereits im jungen Erwachsenenalter zu sekundären Arthrosen führen können.

Epidemiologie und Ätiologie

Die Inzidenz der Hüftdysplasie liegt bei 2–4 % (Tönnis 1984; Niethard 1997). In einer jüngeren Untersuchung konnten Partenheimer und Mitarbeiter bei 2256 Neugeborenen sogar in 4,9 % der Fälle einen behandlungsbedürftigen Befund (Hüfttyp IIc–IV nach Graf) diagnostizieren (Partenheimer et al. 2006). Unter Berücksichtigung von Reifungsverzögerungen (IIa-Hüfte nach Graf) haben bis zu 20 % der Neugeborenen eine Hüftdysplasie. Echte Luxationen sind mit einer Inzidenz von 0,4–0,7 % deutlich seltener. Die Geschlechterverteilung ist bei der Dysplasie 1:1, während bei der Luxation das Verhältnis von Mädchen zu Knaben bei 1:5 bis 1:8 liegt (Tönnis 1984; Niethard 1997).
Risikofaktoren für eine Hüftdysplasie werden zum Teil uneinheitlich angegeben (Graf 1984). Beschrieben sind neben dem weiblichen Geschlecht die Beckenendlage und die positive Familienanamnese. Die familiäre Komponente wurde zuletzt von Caroll et al. erhärtet. In einem Kollektiv von 19 Familien mit 120 Individuen und 34 behandelten Hüftdysplasien zeigten sich in 27 % okkulte Hüftdysplasien (Caroll et al. 2016). Weitere begünstigende Faktoren sind ein Oligohydramnion, Erstgeborenenstatus und ein höheres Geburtsgewicht. Woodacre et al. konnten auch zeigen, dass Neugeborene, die nach der 38. Schwangerschaftswoche geboren wurden, ein höheres Risiko für eine Hüftdysplasie haben (Woodacre et al. 2016).
Die intrauterine Lage spielt eine bedeutende Rolle. Bei der Beckenendlage bleibt die Anfaltung der Beine aus. Dadurch wird eine regelrechte Entwicklung des Hüftgelenks verhindert. Bei der Hinterhauptslage liegt das linke Hüftgelenk dem Promontorium an. Die linke Hüfte ist damit weniger abgespreizt, was die Hüftreifung stören kann. Die linke Seite ist daher häufiger betroffen. Ein weiterer Faktor scheint die Ausschüttung von Relaxinen im 3. Schwangerschaftstrimenon zu sein. So entstehen die meisten Dysplasien und Luxationen aus einer Instabilität, mitverursacht durch die Relaxine, die auch auf die Kapsel des Hüftgelenks des ungeborenen Kindes einwirken (Niethard 1997).
Nur einige wenige Hüftluxationen entstehen in der embryonalen Phase als sogenannte teratologische Luxation, meist im Zusammenhang mit Syndromen, wie z. B. dem Larsen-Syndrom oder der Arthrogryposis multiplex congenita.

Pathophysiologie und Biomechanik

Grundsätzlich können 2 Pathomechanismen für die Entstehung einer Hüftdysplasie bzw. einer Hüftluxation beschrieben werden. Zum einen kann es sich bereits bei Geburt um eine primäre Fehlentwicklung der Pfanne handeln. Zum anderen kann eine Instabilität bzw. eine Hypermobilität vorhanden sein. Liegt letzteres gemeinsam mit einer Fehlentwicklung der Pfanne vor, handelt es sich um ein instabiles Hüftgelenk, und es kann sich daraus die Luxation entwickeln. Der Begriff der „developmental dysplasia of the hip“ (DDH) im angloamerikanischen Sprachraum beschreibt diesen Pathomechanismus prägnant.
Kommt es zur Luxation, die nicht behandelt wird, erlernt das Kind das Laufen mit einem hinkenden Gangbild, das einer glutealen Insuffizienz geschuldet ist. Das komplett luxierte Hüftgelenk führt neben der muskulären Insuffizienz auch zu einer Beckenkippung mit einer sekundären Hyperlordose. Eine Vielzahl von Patienten entwickeln eine Neopfanne; sie können oft mit dem pathologischen Gangbild bis in das junge Erwachsenenalter mehr oder weniger schmerzfrei gehen. Im Verlauf entwickelt sich jedoch eine sekundäre Arthrose mit den entsprechenden Schmerzen und Funktionsstörungen. Bei einseitiger persistierender Luxation besteht meist eine erhebliche Beinlängendifferenz, die im Verlauf eine sekundäre Skoliose verursachen kann.
Kommt es nicht zu Luxation und es verbleibt eine Dysplasie der Pfanne, kann diese im Wachstum durch Ossifikation des knorpeligen Pfannenerkers ausheilen. Es kann jedoch auch eine Ossifikation des Pfannendaches ausbleiben und die Dysplasie persistieren. Degenerative Veränderungen entstehen meist im jungen Erwachsenalter. MRT-Studien zeigen jedoch die pathologischen Belastungen des knorpeligen Erkers bereits im Kindesalter. Diese sind bei Behandlung im Vorschulalter, z. B. durch einen pfannenverbessernden Eingriff, reversibel (Wakabayashi et al. 2011). Verbleibt die Dysplasie in der Adoleszenz, kommt es zu sekundären Veränderungen am Labrum, bevor degenerative Folgen am Knorpel entstehen (Tschauner 2007). Das Labrum hypertrophiert. Toft et al. konnten zeigen, dass bei persistierender Hüftdysplasie die Labrumhypertrophie mit dem Überdachungsdefizit in Zusammenhand steht (Toft et al. 2015).
Die Biomechanik des Hüftgelenks wurde ausführlich von Pauwels 1973 beschrieben (Pauwels 1973). Zahlreiche Autoren, wie zuletzt Tschauner, haben sich im Weiteren der Biomechanik der Dysplasie, der Entstehung der Gelenkdegeneration und deren Prävention gewidmet (Tschauner 2007). Dabei greifen alle auf die biomechanischen Erkenntnisse von Pauwels aus dem Jahre 1973 zurück (Pauwels 1973).
Wesentlich ist dabei das Zusammenspiel von Pfannenorientierung und Schenkelhalstorsion. Bei einer Dysplasie kann eine Coxa valga oder eine vermehrte Antetorsion zu einer ventro-kranio-lateralen Überlastung der Dysplasiepfanne führen. Dieses Zusammenspiel von Pfannenanteversion und Schenkelhalstorsion wurde von Tönnis anhand des Instabilitätsindex nach McKibbin beschrieben. „Je mehr valgus und ante und je weniger Überdachung, umso mehr Instabilität“ (Tönnis 1984; Tschauner 2007).
Für das Kindesalter bedeutet dies, dass bei einer Dysplasie nicht nur die Pfannensituation beurteilt werden muss. Während des Wachstums sollten die Derotationsschübe des proximalen Femurs klinisch beobachtet werden. Verbleibt eine erhöhte Antetorsion zusätzlich zur Pfannendysplasie, muss, nach sorgfältiger Diagnostik auch der Rotationsverhältnisse, neben dem pfannenverbessernden Eingriff auch über eine Derotationsosteotomie nachgedacht werden. Durch eine Derotationsosteotomie kann ein nach ventral abweichenden Hüftkopf in die Pfanne zurückgedreht werden. Als alleiniger Eingriff bei einer Dysplasie ist der proximale Femureingriff nicht geeignet. Dies gilt auch für prophylaktische Derotationsosteotomien im Kindesalter. Die alleinige Derotationsosteotomie im Kindesalter führt nicht zu einer Verbesserung des Pfannenwachstums (Tönnis 1984).

Diagnostik

Klinische Untersuchung

Die klinische Untersuchung gehört, unabhängig von den heutigen technischen Möglichkeiten der Darstellung des Hüftgelenks durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall und MRT, weiterhin zur primären Diagnostik der Hüftdysplasie und Hüftluxation.
Die klinische Untersuchung beginnt mit der Inspektion. Faltenasymmetrien von ventral und dorsal können als unspezifische Zeichen ein Hinweis für eine Hüftdysplasie bzw. eine Hüftluxation sein (Abb. 1). Bei der Funktionsprüfung kann eine Abspreizbehinderung durch Verkürzung der Adduktoren auf der betroffenen Seite auffallen (Abb. 2). Das Galeazzi-Zeichen ist eine seitendifferente Oberschenkellänge, geprüft in der Hüftbeugung. Bei nach dorsal luxiertem Hüftkopf erscheint der Oberschenkel auf der betroffenen Seite verkürzt. Bei der Anspreizung des gebeugten Hüftgelenks und Druck nach dorsal können instabile Gelenk aus der Hüftpfanne luxiert werden (Barlow-Zeihen). Bei Abspreizung und Druck von dorsal auf den Trochanter können luxierte Gelenke reponiert werden (Ortolani-Zeichen) (Tönnis 1984; Niethard 1997).

Bildgebende Verfahren

Sonografie

Im Säuglingsalter steht als bildgebendes Verfahren die Ultraschalldiagnostik im Vordergrund. 1996 wurde in Deutschland ein flächendeckendes Ultraschall-Hüftscreening eingeführt (Schröder-Printzen 1995). Dabei handelt es sich um ein universelles Hüftscreening. Dies bedeutet, dass alle Kinder im Rahmen der U3 (4.–6. Lebenswoche) mittels Ultraschall untersucht werden. Für Neugeborene mit Risikofaktoren ist ein vorgezogenes Screening zwischen dem 3. und 10. Lebenstag (U2) vorgesehen. Im Vergleich zum selektiven Screening in anderen Ländern, wo nur klinisch auffällige Neugeborene und Neugeborene mit Risikofaktoren mit Ultraschall gescreent werden, kann mit dem universellen Screening die Anzahl notwendiger Operationen deutlicher reduziert werden. Thallinger et al. in Österreich und Kies et al. in Deutschland konnten dies in prospektiven Untersuchungen sowohl für die offenen Repositionen als auch für die Beckenosteotomien zeigen (Thallinger et al. 2014; Von Kries et al. 2003). In der Studie von Thallinger et al. konnte die Reduktion der Operationszahlen auch für die Altersgruppe der Adoleszenz und des jungen Erwachsenen dargestellt werden (Thallinger et al. 2014). Nicht zuletzt aufgrund dieser Studie wird von Autoren in Ländern mit selektivem Screening ein Umstieg hin zu einem universellen Screening gefordert (Biedermann und Eastwood 2018).
Für das universelle Screening in Deutschland wird die Ultraschallmethode nach Graf verwendet (Graf 1984). Anhand einer klar definierten Standardebene können Reifungsverzögerungen und Dysplasien der Hüftpfanne von instabilen, dezentrierten Hüftgelenken unterschieden werden (Graf 1984; Tschauner et al. 2018).
Die Zuordnung des Hüfttyps erfolgt nach den von Graf vorgegebenen Kriterien. Dies beinhaltet nach Anfertigung des Ultraschallbildes die Identifizierung der anatomischen Strukturen. Anschließend erfolgt eine Brauchbarkeitsprüfung des Ultraschallbildes, welche die Form des Ileums, den Unterrand des Azetabulums und das Labrum als abgebildete Strukturen fordert. Danach wird die Formgebung des knöchernen und knorpeligen Pfannendaches beschrieben. Zuletzt folgt die Bestimmung des Alpha-Winkels für die knöcherne Überdachung und der Beta-Winkel für die knorpelige Überdachung des Hüftkopfes. Alle einzelnen Schritte zusammen ergeben den Hüfttyp. Im Einzelnen werden die Hüfttypen Ia, Ib, IIa, IIb, IIc, D, III und IV unterschieden (Abb. 3 und Tab. 1).
Tab. 1
Sonografische Klassifikation der Hüftdysplasie nach Graf
Hüfttyp
Ia/b
IIa/b
IIc
D
III
IV
Knöcherne Form
Gut
Ausreichend
Hochgradig mangelhaft
Hochgradig mangelhaft
Schlecht
Schlecht
Knöcherner Erker
Eckig/stumpf
Rund
Flach
Flach
Flach
Flach
Knorpeliger Erker
Übergreifend
Übergreifend
Noch übergreifend
Verdrängt
Verdrängt
Verdrängt
Alpha-Winkel
>60°
50–59°
43–49°
43–49°
<43°
<43°
Beta-Winkel
Ia <55°
Ib >55°
>55°
<77°
>77°
>77°
>77°
Im internationalen Sprachraum werden neben der Graf-Methode auch andere Ultraschalltechniken angewendet. Zu nennen sind der transinguinale Ultraschall nach Szuzuki (modifiziert nach van Douveren), die Beschreibung des „femoral head coverages“ nach Terjesen oder Harcke und der pubofemorale Abstand (Suzuki 1993; van Douveren et al. 2003; Eberhardt et al. 2009; Terjesen et al. 1989; Husum et al. 2018; Harcke 2017).
Die genannten alternativen Ultraschalltechniken können zusätzlich zur Methode nach Graf angewendet werden. Bei Grenzfällen oder schwer zu beurteilenden Hüften ist die Kenntnis des „femoral head coverages“ und des pubofemoralen Abstandes hilfreich. Beide Techniken wurden als Alternative zur Methode nach Graf als Screeningverfahren beschrieben (Husum et al. 2018; Harcke 2017). Sie können auch zur Beurteilung und Sicherung der Instabilität und Dezentrierung eingesetzt werden. Zeigt sich beim „femoral head coverage“ eine Hüftüberdachung von <50 %, ist eine Retentionsbehandlung durchzuführen. Gleiches gilt für den pubofemoralen Abstand. In der von Husum et al. beschriebenen Technik in Seitlagerung liegt der Grenzwert zur Einleitung einer Retentionsbehandlung bei >4,4 mm (Husum et al. 2018). Die sonografische Primärdiagnostik und das Monitoring der Dysplasiebehandlung erfolgen jedoch im deutschsprachigen Raum mit der Methode nach Graf (Graf 1984; Tschauner et al. 2018).
Die von Szuzuki beschriebene Ultraschalltechnik wurde primär zum Monitoring der Luxationsbehandlung nach Anlage einer Pavlik-Bandage verwendet. Dabei wurden beide Hüftgelenke im Dual-Mode-Image-Verfahren abgebildet (Suzuki 1993).
Die von van Douveren modifizierte Szuzuki-Technik ist ein transinguinales Verfahren, das die Instabilität nach posterior beschreibt und zur Überprüfung der Hüftkopfposition nach Anlage eines Beckengipses angewandt werden kann (van Douveren et al. 2003; Eberhardt et al. 2009). Bei der 2003 beschriebenen Methode erfolgt die Untersuchung mit einem konvexen 7,5-MHz-Schallkopf über ein am Gips angelegtes Gipsfenster, das regelmäßig auch zur Pflege des Kindes und zum Wechseln der Windeln angelegt wird. Wie bei der Originalmethode nach Szuzuki werden Schenkelhals, Hüftkopf und Ramus superior des Os pubis dargestellt. Im Gegensatz zur Szuzuki-Technik erfolgt bei Van-Douveren-Technik jedoch die Untersuchung jedes Hüftgelenks einzeln (Abb. 4). Der transinguinale Ultraschall zeigt die posteriore Instabilität. Auch ein Interponat kann mit dem transinguinalen Ultraschall dargestellt werden.

Röntgenbild

Trotz der genannten Entwicklung von neuen bildgebenden Verfahren steht in der Beurteilung der Luxation und zur Verlaufsbeobachtung das Röntgenbild ab dem 12. Lebensmonat an erster Stelle der bildgebenden Untersuchungen. Die Einteilung der Hüftluxation kann nach Tönnis erfolgen (Abb. 5). Ultraschall und MRT können zwar ergänzend eingesetzt werden, die etablierten und validierten Parameter der Dysplasie des Pfannendaches sind jedoch, auf der Beckenübersicht, die Röntgenparameter azetabulärer Index, Zentrumeckwinkel nach Wiberg (CE-Winkel) und der Reimers-Index (Tönnis 1984) (Abb. 6).
Der geeignetste Parameter zur Vorhersage einer Restdysplasie ist der Azetabulumwinkel (AC-Winkel). Li et al. verglichen azetabulärer Index, Reimers-Index, Zentrumeckwinkel und Hüftkopf-Pfannen-Distanz. Der azetabuläre Index war der beste Prädiktor für eine spätere Restdysplasie nach geschlossener Reposition. Die Indikation zu einem pfannenverbessernden Eingriff sollte nach Li et al. gestellt werden, wenn 1 Jahr nach geschlossener Reposition ein AC-Winkel >28° oder wenn 2–4 Jahre nach geschlossener Reposition ein AC-Winkel >25° vorhanden ist (Li et al. 2018). Da die größte Nachreifungstendenz in den ersten Lebensjahren vorhanden ist, kann bei einer Restdysplasie ohne Lateralisation bis zum 4.–6. Lebensjahr mit einer Operation zugewartet werden.
Zur Beurteilung der lateralen Überdachung kann ab dem 5. Lebensjahr auch der Zentrumeckwinkel auf der Beckenübersicht zur Beurteilung einer Dysplasie herangezogen werden. Von Severin werden die Normwerte für die Altersgruppe zwischen 6 und 13 Jahren mit >19° und ab dem 14. Lebensjahr mit 20–25° angegeben (Herring 2008). Vor allem in der Adoleszenz wird der CE-Winkel zur Planung der Operation verwendet.
Neben der Beckenübersicht sind im Adoleszentenalter ergänzende Röntgenaufnahmen vor allem zur Operationsplanung durchzuführen. Die Faux-Profil-Aufnahme dient zur Abschätzung der ventralen Überdachung. Analog dem CE-Winkel auf der Beckenübersicht kann auf der Faux-Profil-Aufnahme der anteriore Zentrumeckwinkel gemessen werden. Die axiale oder laterale Aufnahme dient der Beurteilung der Schenkelhalskonturierung. Das Ausmaß einer zusätzlichen Cam-Deformität bei einer Hüftdysplasie kann damit beurteilt werden (Clohisy et al. 2008).
Zusammenfassend reicht zur Indikationsstellung einer Azetabuloplastik im Vorschulalter in der Regel eine Beckenübersicht mit Bestimmung des AC-Winkels aus. In der Adoleszenz ist die Diagnostik umfangreicher. Notwendig ist eine Beckenübersichtsaufnahme, eine axiale Aufnahme und eine Faux-Profil-Aufnahme. Bei vermehrter Innenrotation und Verdacht auf eine erhöhte Antetorsion sollte eine Rotationsbestimmung erfolgen.

MRT

Die Darstellung und Beurteilung luxierter Hüftgelenke im MRT erfolgte bereits 1988 durch Bos und Mitarbeiter. Dabei konnten die bei einer Luxation wichtigen Strukturen wie Hüftkopf, Azetabulum mit knorpeligem Anteil und Labrum acetabulare dargestellt und beurteilt werden (Bos et al. 1988). Mit der nun zur Verfügung stehenden 3-dimensionalen Untersuchung konnte auch die Position des Hüftkopfes zur Hüftpfanne abgebildet werden. Im Verlauf wurden auch im deutschsprachigen Raum von mehreren Autoren Arbeiten über das MRT als Verfahren zur Überprüfung der Hüftkopfzentrierung nach Anlage eines Beckengipses publiziert (Wirth et al. 1998; Westhoff et al. 2003). Gould und Mitarbeiter empfehlen dabei eine T2-gewichtete Fast-Spin-Echo-Sequenz. Diese kann in weniger als 3 Minuten ohne Sedierung des Kindes durchgeführt werden (Gould et al. 2012). Sowohl in der transversalen als auch in der frontalen Ebene kann die Position des Hüftkopfes dargestellt und beurteilt werden (Abb. 7). Das MRT ist als Verfahren zur Bestimmung der Hüftkopfposition nach geschlossener oder offener Reposition und Anlage eines Beckengipses etabliert. Wenngleich der transinguinale Ultraschall eine gute Alternative bietet, wird das MRT insgesamt deutlich häufiger durchgeführt.
Aktuell kann die Entwicklung eines noch dysplastischen Azetabulums anhand von bildgebenden Verfahren nicht exakt vorhergesagt werden. Zuletzt wurde versucht, im MRT Parameter zu finden, die prognostisch einsetzbar sind. Zum einen wurden Parameter wie der katilaginäre azetabuläre Index und der labrale azetabulare Index im Rahmen der MRT-Diagnostik dysplastischer Hüften eingeführt (Walbron et al. 2018). Zum anderen wurde die Signalveränderung des knorpeligen Pfannendaches als Prognoseparameter verwendet. Wakabayashi konnte zeigen, dass pathologische Signalveränderungen im knorpeligen Pfannendach nach Azetabuloplastik rückläufig waren und bei konservativem Vorgehen Hüften mit pathologischen Signalen im Knorpel sich schlechter entwickelten als Hüften ohne pathologische Signale im knorpeligen Pfannendach (Wakabayashi et al. 2011). Damit kann das MRT in der Entscheidung zum pfannenverbessernden Eingriff mit herangezogen werden und hilfreich sein.
Einen weiteren Stellenwert hat die MRT-Diagnostik bei der Beurteilung der Femurtorsion. Fällt bei der klinischen Untersuchung eine vermehrte Innendrehung des Hüftgelenks auf, besteht der Verdacht auf eine erhöhte Antetorsion. In diesen Fällen sollte zur Abklärung eine Torsionsbestimmung erfolgen. Die früher durchgeführte Rippstein-Aufnahme ist durch das Rotations-MRT abgelöst worden. Mit dem MRT können sowohl Femur- als auch Tibiatorsion exakt bestimmt werden (Abb. 8).

Behandlung der Hüftdysplasie und Hüftluxation im Säuglingsalter

Konservative Therapie: Sonografiegesteuerte Retentionsbehandlung

Die konservative Frühbehandlung der Hüftdysplasie und Hüftluxation ist im deutschen Sprachraum etabliert und unumstritten (Tschauner et al. 2011). Die konservative Therapie erfolgt sonografiegesteuert mit der zuvor beschrieben Methode nach Graf (Tab. 2) (Graf 1984; Graf 1997).
Tab. 2
Sonografiegesteuerte Therapie der Hüftdysplasie und Luxation im Säuglingsalter unter Verwendung der Klassifikation nach Graf
Hüfttyp
 
I a/b
IIa plus
Keine Behandlung
IIa minus
IIb
Nachreifungsschiene, z. B. Tübinger Hüftbeugeschiene, Mittelmeier-Graf-Schiene
IIc
D
Repositions- und Retentionsbehandlung
Pavlik-Bandage, Fettweis-Gips, in Ausnahmefälles Tübinger Schiene, dann als Retentionsschiene
III
IV
Bei einem pathologischen Befund im Rahmen der U2 oder U3 kann mit einer Therapie begonnen werden. Zur Therapie stehen unterschiedliche Schienen und Bandagen sowie der Sitz-Hock-Gips (Fettweis-Gips) zur Verfügung (Tschauner et al. 2011; Graf 1997; Pavlik 1953; Fettweis 1990; Zajonz et al. 2016).
Die Hüfttypen IIa, IIb und IIc stabil werden üblicherweise mit Nachreifungsschienen behandelt. Die im deutschen Sprachraum häufig verwendeten Schienen sind die Tübinger Hüftbeugeschiene und die Mittelmeier-Graf-Schiene.
Bezüglich der IIa-Hüfte ist anzumerken, dass nicht alle IIa-Hüften auch behandelt werden müssen. Hier unterscheidet Graf eine IIa-plus- und eine IIa-minus-Variante. Die IIa-plus-Variante stellt eine physiologische Reifungsverzögerung dar, die IIa-minus-Variante dagegen eine dem Alter nicht entsprechende Reifung. Dieses nicht physiologische Reifungsdefizit sollte behandelt werden.
Bei den instabilen, dezentrierten Hüften (IIc instabil, D, III und IV) muss nach Reposition bzw. tiefer Einstellung des Hüftgelenks eine Retention in einer Schiene oder einem Gips erfolgen. Nur eine tiefe Zentrierung des Hüftkopfes entlastet das knorpelig präformierte Pfannendach und ermöglicht eine Nachreifung des Pfannendaches.
Im angloamerikanischen Sprachraum wird am häufigsten die Pavlik-Bandage verwendet (Abb. 9). Es handelt sich um eine Repositions- und Retentionsbandage. Die Erfolgsrate lag bei von Pavlik bei 95,1 %. In weiteren Studien konnte diese Erfolgsrate nicht wiederholt werden (Tönnis 1984). Zanjonz et al. zeigten in einer aktuelleren Untersuchung, dass bei einem früheren Behandlungsbeginn die Erfolgsrate deutlich höher ist. Bei einem späteren Behandlungsbeginn sinkt die Erfolgsrate bei gleichzeitig ansteigender Hüftkopfnekroserate. Erreicht man nach 3 Wochen nach Anlegen der Pavlik-Bandage keine Reposition, muss auf ein anderes Verfahren gewechselt werden. Eine längere Anwendung der Pavlik-Bandage erhöht die Gefahr einer Hüftkopfnekrose (Zajonz et al. 2016). Graf empfiehlt ab dem Hüfttyp D einen Sitz-Hock-Gips. Bei stabiler Situation (IIc stabil) kann auf eine Nachreifungsschiene gewechselt werden.
2018 berichteten Kubo und Mitarbeiter über eine erfolgreiche Behandlung instabiler Hüften (D, III, IV) mit der Tübinger Hüftbeugeschiene (Abb. 10). Die Erfolgsrate lag in dieser Arbeit bei 95,4 % (Kubo et al. 2018). Aus unserer Sicht muss jedoch angemerkt werden, dass hier die Tübinger Schiene als Retentionsbandage verwendet wird. Der Verlauf muss sehr engmaschig sonografisch kontrolliert werden. Eine Abnahme der Schiene bis zum Erreichen eines stabilen Hüftbefundes kann nicht empfohlen werden. An unsere Klinik führen wir diese Therapie, analog der in dieser Arbeit beschriebenen Technik, mit einer CoxaFlex-Schiene seit vielen Jahren durch und können damit auch die Mehrzahl der instabilen Hüften ohne Gipsretention behandeln. Luxierte Hüften mit einem positiven Roser-Ortolani-Zeichen werden jedoch in unserer Klinik konsequent einer geschlossenen Reposition und einem Fettweis-Gips zugeführt. Der Fettweis-Beckengips wird in einer Beugestellung von 100° und einer Abduktion von maximal 50° angelegt (Abb. 11).
Im Verlauf der Behandlung wird in regelmäßigen Abständen die Nachreifung des Pfannenerkers sonografisch kontrolliert, bis ein Hüfttyp I nach Graf vorhanden ist. Beim Monitoring der ultraschallgesteuerten Behandlung wird wie bei der Diagnosestellung die Standardebene nach Graf verwendet.

Operative Behandlung: Offene Hüftreposition

Bei einer geringen Anzahl von instabilen Hüftgelenken ist eine geschlossene Reposition nicht möglich. Eine tiefe Zentrierung wird durch Repositionshindernisse wie Fettgewebe in der Pfanne, ein hypertrophes Lig. teres, die Psoassehne und/oder eine Kapselkonstriktion verhindert. In diesen Fällen ist die Standardtherapie eine offene Hüfteinstellung mit Beseitigung der Repositionshindernisse. Die zur Verfügung stehenden Zugänge sind der ventrale, der anterolaterale und der mediale (Ludloff-)Zugang (Tönnis 1984; Herring 2008; Wirtz und Stöckle 2018; Tolo und Skaggs 2008). Novais et al. zeigten in ihrer Metaanalyse auf, dass im Gegensatz zu früheren Annahmen die Hüftkopfnekroserate beim Ludloff-Zugang nicht höher ist als beim anterioren Zugang (Novais et al. 2016). Damit gibt es keine allgemeine Empfehlung zur Wahl des Zugangs. Allerdings wird der Ludloff-Zugang in der Literatur nur bis zum 12. Lebensmonat empfohlen.
Wenn notwendig kann die offene Reposition im Alter von 4–5 Monaten auch unter Verwendung des anterioren Zugang durchgeführt werden. Die Retention erfolgt wie bei der konservativen Therapie in einem Fettweis-Gips.
Bis zu welchem Alter eine offene Hüftreposition vorgenommen werden sollte, wird in verschiedenen Standardwerken unterschiedlich angegeben. Tolo und Skaggs geben als Grenze bei einseitiger Luxation ein Alter von 8 Jahren und bei beidseitiger Luxation ein Alter von 4–5 Jahren an (Tolo und Skaggs 2008). Herring sieht eine einseitige Reposition in Ausnahmefällen bis zum 12. Lebensjahr als möglich an (Herring 2008).
Bei beidseitig schmerzfrei luxierten Hüftgelenken muss bei einem älteren Kind jedoch eine offene Hüftreposition sorgfältig abgewogen werden. Der Versuch einer offenen Hüfteinstellung kann aufgrund einer Hüftkopfnekrose zu einer schmerzhaften und/oder steifen Hüfte führen.

Behandlung des Kleinkindes und des Schulkindes bis Adoleszenz

Aufgrund der reduzierten Nachreifung des Pfannendaches muss bei geschlossenen Repositionen nach dem 7. Lebensmonat mit einer Restdysplasie gerechnet werden. Bei einem Primäreingriff erfolgt dann ab dem 15. Lebensmonat ein zusätzlicher pfannenverbessernder Eingriff. In einigen Fällen, vor allem bei einer Lateralisation, ist ein zusätzlicher Eingriff am proximalen Femur mit einer Varisation und/oder einer Derotation durchzuführen.
Die im Folgenden beschriebenen Azetabuloplastiken können bis zum 8. Lebensjahr problemlos durchgeführt werden (Wirtz und Stöckle 2018). Die einfache Beckenosteotomie nach Salter wird von Flynn bis zum 6. Lebensjahr empfohlen (Flynn 2011). Die Anwendung ist jedoch auch bis in das Adoleszenten- und Erwachsenalter beschrieben (Böhm et al. 1999). Heutzutage kommt jedoch im Adoleszentenalter die Tripleosteotomie nach Tönnis oder die periazetabuläre Osteotomie nach Ganz (PAO) zur Anwendung (Tönnis 1984; Ganz et al. 2004). Mit der Tripleosteotomie oder der PAO kann eine exakte Pfannenorientierung erfolgen. Sowohl die laterale Überdachung als auch die Version der Pfanne kann korrigiert werden.

Operative Techniken im Einzelnen

Offene Hüftreposition über einen anterioren Zugang

Die Hautinzision erfolgt über dem Beckenkamm nach inguinal (Bikini-Inzision) oder als Smith-Peterson-Zugang. Nach Darstellen des N. cutaneus femoris lateralis wird der M. sartorius von der Spina iliaca anterior superior abgelöst. Anschließend wird die Apophyse des Beckens gespalten und das Periost nach medial und lateral abgeschoben. Danach wird der M. rectus femoris von der Spina iliaca anterior inferior abgelöst. Anschließend wird die Kapsel dargestellt und T-förmig eröffnet. Das Lig. teres wird ebenso wie das Pulvinar im Pfannengrund entfernt. Wenn notwendig erfolgt eine Psoastenotomie. Anschließend werden die Reposition des Hüftkopfes und eine raffende Kapselnaht durchgeführt. Die Retention erfolgt in einem Fettweis-Gips über 6–12 Wochen.

Arthroskopische Hüftreposition

Neben den offenen Repositionsverfahren gewinnt zunehmend auch die arthroskopische Reposition an Bedeutung. Bei allen Techniken handelt es sich um 2-Portal-Techniken. Unterschiede bestehen in der Anwendung als rein arthroskopisches oder arthroskopisch assistiertes Verfahren. 2013 berichteten Oztürk et al., 2016 Xu et al. über ein arthroskopisch assistiertes Verfahren (Oztürk et al. 2013; Xu et al. 2016). Ein rein arthroskopisches Verfahren wurde von McCarthy und McEwen 2005 über 3 Fälle mit einem Durchschnittsalter von 14 Monaten beschrieben. Sie verwendeten ein anterolaterales und posterolaterales Portal (McCarthy und MacEwen 2007).
An unserem Klinikum wurde 2009 mit einem standardisierten arthroskopischen Repositionsverfahren begonnen. Bei unserer Technik handelt es sich um eine 2-Portal-Technik mit einem hohen anterolateralen Portal und einem Subadduktorportal. Die 2,7-mm-Optik wird über einen kanülierten Trokar nach Arthrografie über das Subadduktorportal eingebracht. Die Resektion des Lig. teres, des Pulvinars und wenn notwendig das Kapselrelease sowie die Psoastenotomie werden über das hohe anterolaterale Portal durchgeführt. Nach Reposition des Gelenks erfolgt wie bei der konservativen Therapie eine Retention im Fettweis-Gips. Zwischen 01.01.2009 und 31.12.2013 wurden 21 Kinder mit 25 Hüftluxationen behandelt. Bei einem minimalen Follow-up von 5 Jahren zeigten sich in der Gruppe der teratologischen Luxationen (n = 6) in allen Fällen eine Hüftkopfnekrose, bei den Hüftluxationen im Sinne einer DDH (n = 19) zeigte sich bei 2 Hüften eine Hüftkopfnekrose Grad 2 nach Tönnis und bei einer Hüfte eine Hüftkopfnekrose vom Typ III (Eberhardt et al. 2012). Sekundäre Eingriffe mit einer Azetabuloplastik waren in der Gruppe der initial nur arthroskopisch reponierten Hüften (n = 10) bei 4 Patienten notwendig.
Mittelfristige Ergebnisse mit einem minimalen Follow-up von 5 Jahren wurden kürzlich von Xu et al. beschrieben. Bei 8 Patienten erfolgte die Operation im Alter zwischen 12 und 22 Monaten. Es handelte sich um Hüftluxationen vom Grad III und IV nach Tönnis. Der AC-Winkel verbesserte sich von durchschnittlich 40,3° auf 21,9°. Die Autoren sahen keine Hüftkopfnekrose, keine Redislokation und keine Indikation zur sekundären Azetabuloplastik (Xu et al. 2016). Die Schlussfolgerung von Xu et al., dass die arthroskopische Hüftreposition schnell und sicher ohne postoperative Komplikationen durchgeführt werden kann, kann aus unserer Sicht nicht bestätigt werden. Die arthroskopische Reposition ist weiterhin ein sehr anspruchsvolles operatives Verfahren. Komplikationen wie Hüftkopfnekrosen und Restdysplasien traten in unseren publizierten Kollektiven auch auf (Eberhardt et al. 2012, 2014, 2015). Bei teratologischen Hüftluxationen würden wir die arthroskopische Reposition nicht empfehlen. Die Hüftkopfnekrosegefahr ist basierend auf unseren Erfahrungen in diesem Kollektiv sehr hoch (Eberhardt et al. 2012). In diesen Fällen führen wir wieder die offene Reposition mit Verkürzungs-/Varisation-/Derotationsosteotomie und Azetabuloplastik durch.
Zusammenfassend bietet jedoch die arthroskopische Hüftreposition eine Alternative zur offenen Reposition. Weitere mittelfristige Ergebnisse sind jedoch weiterhin notwendig, um den Erfolg dieser Techniken nachweisen zu können.

Azetabuloplastiken und Salter-Beckenosteotomie

Vor 50 Jahren führte Dega erstmalig die Azetabuloplastik zur Verbesserung der Hüftkopfüberdachung durch. Etwas später beschrieb Pemberton die Pfannendachplastik. Es handelt sich um Operationstechniken, bei denen das Pfannendach inkomplett eingemeißelt wird (Czubak et al. 2018; Krieg und Hefti 2016). Die Lamina interna bleibt bei der Dega-Osteotomie erhalten. Während bei der Degaosteotomie eher nach lateral die Überdachung verbessert wird, wird bei der Azetabuloplastik nach Pemberton vor allem das ventrale bzw. ventrolaterale Defizit verbessert (Herring 2008). Hierzu wird die Lamina externa und die Lamina interna bis kurz vor der y-Fuge eingemeißelt. Das Drehzentrum der Osteotomie liegt nahe der y-Fuge. Beide Techniken (Dega- und Pemberton-Osteotomie) haben sich etabliert. Die Wahl der Meißeltechnik kann der vorhandenen Pathologie angepasst werden. Bei einem ventralen Defizit führen wir die Technik nach Pemberton durch. Bei einem lateralen oder posterolateralen Defizit kommt in unserer Klinik die Technik nach Dega bzw. die modifizierte Technik nach Mubarak zur Anwendung (Herring 2008). Als pathologischer Wert mit Indikation zur Azetabuloplastik kann ein AC-Winkel von >25° nach dem 4. Lebensjahr angesehen werden.
Beide Techniken verfügen über ein hohes Korrekturpotenzial (Abb. 12). Czubak et al. konnten bei einem Kollektiv von 52 Hüften (38 Luxationen und 14 Subluxationen, Operationsalter 1,2–12 Jahre) in einem Follow-up von durchschnittlich 4 Jahren (3–9 Jahre) eine Verbesserung des AC-Winkels von durchschnittlich 39° auf 21° beobachten (Czubak et al. 2018). Die Untersuchung von El-Sayed et al. unterstreicht das Korrekturpotenzial der Azetabuloplastik. Die Autoren konnten eine Verbesserung des AC-Winkels prä- zu postoperativ von durchschnittlich 39° (32–60°) auf durchschnittlich 18° (9–29°) erreichen (El-Sayed et al. 2015).
Auch im Vergleich zur einfachen Beckenosteotomie nach Salter zeigt sich das Korrekturpotenzial. Lopez-Carreno et al. konnten mit der Dega-Osteotomie eine maximale Korrektur von 37° erreichen, während die maximale Korrektur der Salter-Osteotomie bei 25° lag (Lopez-Carreno et al. 2008).
Operationstechnik Azetabuloplastik
Die Hautinzision erfolgt über dem Beckenkamms. Der N. cutaneus femoris lateralis wird dargestellt. Die Apophyse wird gespalten und das Periost nach medial und lateral unter Einsetzen von Hohmann-Haken abgeschoben. Anschließend wird ein Markierungsdraht zur Markierung der Osteotomie im Ileum (Draht zielt auf die y-Fuge) eingebracht. Anschließend wird das Pfannendach eingemeißelt und heruntergebogen. Entsprechend des Defizites des Pfannendaches kann das Azetabulum eher ventral, lateral oder dorsal heruntergebogen werden. Anschließend wird ein Eigen-, Kunst- oder Fremdknochen eingebracht. Es erfolgt der schichtweise Wundverschluss. Die Nachbehandlung erfolgt im Beckengips für 4–6 Wochen. Eine Nachbehandlung ohne Gips ist auch möglich. Dann ist eine Fixation des eingebrachten Knochenspans mit Kirschner-Drähten oder Schrauben zu empfehlen.
Operationstechnik Salter-Beckenosteotomie
Die Hautinzision erfolgt über dem Beckenkamm. Der N. cutaneus femoris lateralis wird dargestellt. Die Apophyse wird gespalten und das Periost nach medial und lateral unter Einsetzen von Hohmann-Haken abgeschoben. Eine Gigli-Säge wird unter der Incisura ischiadica hindurchgeführt. Die Osteotomie erfolgt mit der eingebrachten Gigli-Säge von der Incisura ischiadica bis oberhalb der Spina iliaca anterior inferior. Anschließend wird das Bein in der Viererposition gelagert. Dadurch öffnet sich die Osteotomie, und ein Knochenkeil (entweder Eigen- oder Fremdknochen) kann eingebracht werden. Der Knochenkeil wird mit 2 Kirschner-Drähten fixiert (Abb. 13). Es erfolgt der schichtweise Wundverschluss. Die Nachbehandlung erfolgt 4–6 Woche ohne Belastung frei funktionell. Bei kleinen Kindern oder mangelnder Compliance ist eine Mobilisation im Rollstuhl zu empfehlen.
Anmerkung: In der Originaltechnik nach Salter beinhaltet die Osteotomie eine Psoastenotomie (Salter 1966).

Tripleosteotomie

Durch Einführung des Hüftscreenings sehen wir in Deutschland wenige schwere Hüftdysplasien oder Hüftluxationen nach dem 5. Lebensjahr. Die Anzahl operativ zu korrigierenden Dysplasien und Luxationen steigt jedoch durch Kinder an, die in ihren Heimatländern kein Hüftscreening erfahren haben (Tschauner et al. 2011).
Schwere Dysplasien können im Kindesalter und vor allem Jugendalter mit der Tripleosteotomie korrigiert werden (Abb. 14). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Pubertät die letzte Wachstumsphase der Hüftpfanne ist. Bei Verknöcherung des Os acetabulare kommt es zur Vervollständigung der lateralen Hüftüberdachung. Zur Beschreibung der Hüftüberdachung hat sich der Zentrumeckwinkel (CE-Winkel) von Wiberg etabliert. Die Normwerte wurden vom Arbeitskreis Hüftdysplasie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie (DGOT) angegeben. Eine Hüftdysplasie ist damit zwischen dem 8. und 18. Lebensjahr durch einen CE Winkel <25°definiert (Wirtz und Stöckle 2018). Dies bedeutet nicht, dass jede Hüftdysplasie mit einem CE-Winkel <25° operativ behandelt werden muss. Eine schmerzfreie Hüfte mit einem CE-Winkel zwischen 20° und 25° kann beobachtet werden. Bei einer symptomatischen Situation wird die Indikation zu einer Tripleosteotomie gestellt. Schwere Dysplasien mit einem CE-Winkel von <20° und vor allem mit einer, wenn auch nur geringen Lateralisation bzw. Subluxation sollten zügig auch bei Schmerzfreiheit operiert werden.
Alternativ zur Tripleosteotomie kann im Adoleszentenalter die periazetabuläre Osteotomie durchgeführt werden (Ganz et al. 2004). Die Operationstechniken werden im Einzelnen im Kapitel Erwachsenenhüfte beschrieben.

Femurostetomien

Proximale Femurosteotomien sind bei Hüftrepositionen und Restdysplasien etablierte Operationstechniken. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um varisierende und derotierende Osteotomien. Die Fixation kann mittels einer Winkelplatte oder einer winkelstabilen Platte (LCP) erfolgen. Als neueres Verfahren muss das winkelstabile Implantat bewertet werden. Von verschiedenen Autoren wird eine sehr gute Stabilität beschrieben (Joeris et al. 2012). In einer vergleichenden Studie konnten Rutz und Mitarbeiter beim winkelstabilen Implantat eine etwas längere Konsolidierung der Osteotomie gegenüber der nicht winkelstabilen Platte beobachten. Erst nach 3 Monaten zeigte sich eine vergleichbare Durchbauung. Mit beiden Implantaten werden vergleichbare Ergebnisse bezüglich der Fixation und des präoperativ geplanten und postoperativ erreichten Collum-Diaphysen-Winkels erreicht (Rutz und Brunner 2010). Ein wesentlicher Vorteil der winkelstabilen Hüftplatte gegenüber einer nicht winkelstabilen Klingenplatte kann nicht abgeleitet werden.

Komplikationen und Risiken der Behandlung einer Hüftdysplasie und Hüftluxation

Mit einem flächendeckenden Ultraschallscreening der Hüfte und der damit verbundenen sonografiegesteuerten Frühbehandlung kann die Rate der offenen Hüftrepositionen und Sekundäroperationen deutlich reduziert werden (Thallinger et al. 2014; Von Kries et al. 2003; Wirth et al. 2004). Vor allem ist jedoch bei Durchführung des universellen Screenings eine erfolgreiche Behandlung mit einer extrem niedrigen Nekroserate vergesellschaftet. Tschauner et al. konnten 2011 eine erfolgreiche Behandlung mit einem modifizierten Fettweis-Gips bei instabilen Hüftgelenken vom Typ D, III, IV nach Graf in 95,6 % der Fälle aufzeigen. 96,2 % der behandelten Hüften hatten keine Hüftkopfnekrose. In 3,8 % sahen die Autoren eine Hüftkopfnekrose vom Grad I nach Tönnis, die für den späteren Verlauf irrelevant erscheint. Schwere Nekrosen waren nicht zu verzeichnen (Tschauner et al. 2011).
Bei der operativen Behandlung der Hüftluxation stellt die Hüftkopfnekrose die schwerwiegendste Komplikation dar. Die Nekroseraten liegen in den publizierten Studien zwischen 0 % und 88 % (Pospischill et al. 2012). Dabei ist es schwierig, Kollektive von Ländern mit und ohne Hüftscreening zu vergleichen. Angemerkt werden muss, dass im deutschen Sprachraum aufgrund der hohen Rate an erfolgreichen konservativen Behandlungen nahezu nur schwerste Luxationen mit meist mehreren Repositionshindernissen operativ behandelt werden müssen. Eine frühzeitige offene Reposition (<12. Lebensmonat) scheint den Vorteil einer geringeren Gefahr der Hüftkopfnekrose zu haben, als wenn zu einem späteren Zeitpunkt eine offene Einstellungen mit Korrekturosteotomien (>12. Lebensmonat) durchgeführt werden muss (Novais et al. 2016).
Die Hüftkopfnekrosen können von vorübergehenden, später irrelevanten Hüftkopfveränderungen bis zu schwersten Destruktionen des Hüftkopfes reichen. Die gebräuchlichsten Einteilungen sind die nach Kalamchi und McEwen, Buchholz und Odgen und Tönnis (Tönnis 1984; Buchholz und Ogden 1978; Kalamchi und MacEwen 1980). Bei der Klassifikation nach Buchholz und Ogden und Kalamchi und McEwen werden die Schädigungen der Epiphysenfugen und die dadurch entstehenden sekundären Deformitäten beschrieben. Beide Klassifikationen ähneln sich und unterscheiden 4 Typen:
  • Der Typ I beider Klassifikationen entspricht einer Veränderung des Hüftkopfes ohne Beteiligung der Metaphyse.
  • Beim Typ II ist die laterale Epiphysenfuge bzw. Metaphyse betroffen. Es kommt sekundär zu einer Wachstumsstörung in eine Valgusstellung.
  • Beim Typ III nach Kalamchi und McEwen ist die zentrale Epiphysenfuge geschädigt. Nach Buchholz und Ogden ist die gesamte Metaphyse mit betroffen. Die sekundäre Wachstumsstörung ist ein sehr kurzer Schenkelhals mit einem überschießenden Wachstum des Trochanter majors, eine sog. Coxa magna et brevis mit Trochanterhochstand.
  • Beim Typ IV nach Buchholz und Ogden handelt es sich um eine Schädigung der medialen Metaphyse mit der sekundären Deformität einer Coxa vara mit einem möglichen Trochanterhochstand. Der Typ IV nach Kalamchi und McEwen entspricht im Wesentlichen dem Typ III nach Buchholz und Ogden. Die gesamte Epiphysenfuge, aber auch der gesamte Hüftkopf, kann geschädigt sein. Dieser Typ kann bis zu einem vollständigen Fehlen des Hüftkopfes reichen und stellt die schwerwiegendste Form der Hüftkopfnekrose dar (Buchholz und Ogden 1978; Kalamchi und MacEwen 1980).
Eine weitere Komplikation in der Behandlung von Hüftluxationen ist Reluxation dar. Sie ist ein zusätzlicher Risikofaktor für die Entstehung einer Hüftkopfnekrose.
Die allgemeinen Operationsrisiken, Wundheilungsstörungen, Infekte, Blutung oder Nervenverletzungen sind als gering einzuschätzen.
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