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Orthopädie und Unfallchirurgie
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Publiziert am: 21.09.2023

Bildgebende Diagnostik bei Frakturen im Kindes- und Jungendalter

Verfasst von: Claudia Bierwirth, Christina Hauenstein und Marc-André Weber
Frakturen im Kindes- und Jugendalter werden im Alltag häufig durch Traumatologen und Orthopäden diagnostiziert und versorgt. Entsprechende Kenntnisse zur Beurteilung der bildgebenden Diagnostik, einschließlich der verschiedenen Stadien der Skelettentwicklung, und der Besonderheiten von Frakturen im Bereich der bei Kindern noch offenen Wachstumsfugen sind deshalb auch für diese essenziell.
Insbesondere bei Kindern muss auf eine strenge Indikationsstellung für radiologische Untersuchungen geachtet werden. Der Einsatz der möglichst geringsten Dosis ist anzustreben, um die Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten. Die bildgebende Diagnostik von Frakturen im Kindes- und Jugendalter fußt nach wie vor auf dem konventionellen Röntgenbild. Ergänzende Schnittbildverfahren sind wenigen, bestimmten Fragestellungen vorbehalten. Die Sonografie hat in den letzten Jahren zunehmende Bedeutung in der Frakturdiagnostik insbesondere bei Kindern und Jugendlichen erlangt, liefert jedoch weiterhin eher Zusatzinformationen und ist noch kein etabliertes Standardverfahren in den meisten Kliniken.

Allgemeines/Methoden

Es gibt einige Unterschiede zwischen pädiatrischen Frakturen und Frakturen bei Erwachsenen. Der kindliche Knochen hat eine höhere Toleranz gegenüber Deformationen als adulter Knochen. Trotzdem sind Frakturen im Kindesalter häufiger als beim Erwachsen. Zudem gibt es noch eine Besonderheit am wachsenden Skelett: die noch offene Wachstumsfuge.

Konventionelle Röntgendiagnostik

Eine therapeutisch relevante Knochenverletzung kann üblicherweise mittels einer konventionellen Röntgen-Aufnahme in zwei senkrecht aufeinander stehenden Ebenen (meistens a.-p. bzw. p.-a. und seitliche Projektion) nachgewiesen beziehungsweise ausgeschlossen werden. Schrägaufnahmen ersetzen vor allem bei Verdacht auf eine Verletzung im Bereich der Hand die streng seitliche Aufnahme. Zusätzliche Schrägaufnahmen der langen Röhrenknochen bringen selten diagnostisch wichtige Zusatzerkenntnisse und sollten nur in Ausnahmefällen angefordert werden. Eine relative Ausnahme stellt die Radiusköpfchenzielaufnahme bei Verdacht auf Radiusköpfchen- oder Radiushalsfraktur dar, wenn das initiale Röntgen in 2 Ebenen nicht eindeutig ist. Vergleichsaufnahmen der gesunden Gegenseite sind aus strahlenhygienischen Gründen auf keinen Fall anzufertigen, bei nicht eindeutigem Röntgenbefund ist die Sonografie – dann auf jeden Fall mit der gesunden Gegenseite – eine wertvolle diagnostische Ergänzung, insbesondere auch zur Beurteilung der periossären Weichteile. Weiterhin ist die Aufnahme der Gegenseite oft nicht hilfreich, um bei Verletzungen in Zusammenhang mit Wachstumsfugen Unklarheiten zu beseitigen, da die Knochenkerne (Ossifikationszentren) innerhalb eines Individuums unterschiedlich sein können. Bei klinisch starkem Frakturverdacht und primär radiologisch fehlendem Frakturnachweis empfiehlt sich neben der ergänzenden Sonografie eine Verlaufskontrolle circa 8–10 Tage nach dem Trauma, die häufig die Diagnose mit radiologisch nachweisbaren Zeichen einer beginnenden Frakturheilung im Sinne einer Periostreaktion oder einem erkennbaren Frakturspalt durch Resorptionsprozesse im Frakturbereich (Siehe auch Abschn. 5 Frakturheilung) sichern.

Computertomografie

In der Pädiatrie kommt die CT in erster Linie in der Akutdiagnostik bei Schädel-Hirn-Traumata und bei polytraumatisierten Kindern mit vitaler Gefährdung zum Einsatz. Aufgrund der relativ hohen Strahlenexposition sollte die Indikation zur CT im Kindesalter sehr streng gestellt werden und die Möglichkeit alternativer Methoden wie Sonografie, MRT und Röntgen in Abhängigkeit vom klinischen Zustand des Kindes erwogen werden. Zur initialen Frakturdiagnostik beim stabilen kindlichen Patienten ist die CT nicht indiziert. Ihr Einsatz findet jedoch durchaus Berechtigung, insbesondere bei der gezielten Diagnostik von Frakturen des Beckens, des knöchernen Gesichtsschädels und gegebenenfalls der Wirbelsäule, insbesondere bei Verdacht auf Instabilität. Bei konventionell radiologisch bereits gesicherten komplexen Frakturen der Extremitäten, z. B. Übergangsfrakturen (Siehe hierzu auch Abschn. 3.2. Spezielle Epiphysenverletzungen), gibt die CT wertvolle Zusatzinformationen zur genaueren Frakturbeurteilung und OP-Planung (Feldman et al. 1987). Hier ist insbesondere die Möglichkeit der multiplanaren 3D-Rekonstruktion von Vorteil.

Magnetresonanztomografie

Für die Akutdiagnostik von Frakturen spielt die Magnetresonanztomografie (MRT) keine wesentliche Rolle (Alzen et al. 1995), jedoch zeigt sich bei speziellen Fragestellungen, wie unten aufgeführt, ihr hoher diagnostischer Wert – insbesondere bei dem Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen, wie wir sie nach Trampolinunfällen oder anderen Stauchungstraumata gehäuft sehen. Das konventionelle Röntgenbild reicht häufig nicht aus, um spongiöse Infraktionen oder aber komplexe Wirbelsäulenverletzungen sicher zu diagnostizieren. Insbesondere eine zusätzliche Beurteilung der Spino axis, des discoligamentären Apparats und des Spinalkanals mit Ausschluss bzw. Nachweis eventueller intraspinaler Hämatome kann therapieentscheidend sein. Weitere wichtige Einsatzmöglichkeiten sind die Darstellung von osteochondralen Kompressionsfrakturen bzw. Knochenkontusionen, Stressfrakturen und Gelenkläsionen, die in erster Linie beim Kniegelenk und Ellenbogengelenk diagnostiziert werden. Da im Kindes- und Jungendalter die Bandstabilität stärker ist als die knöcherne, kommt es gehäuft zu knöchernen Bandläsionen, die gepaart mit begleitenden Weichteilverletzungen sicher in ihrer Komplexität durch Anfertigung eines MRT erfasst werden können. Außerdem ist das MRT Methode der Wahl zur Detektion von Meniskusverletzungen und Knorpelschäden.

Sonografie

Die Sonografie hat in erster Linie bei gezielten Fragestellungen bekannter Frakturen oder bei Verdacht auf radiologisch okkulte Frakturen einen hohen Stellenwert in der radiologischen Diagnostik (Tab. 1). Zur initialen bzw. primären Frakturdiagnostik wird sie selten eingesetzt. Dies ist zum einen auf die mangelnden Ressourcen und aufwendigere Untersuchungstechnik im Bereitschaftsdienst sowie auch auf die individuelle Erfahrenheit mit dieser Technik zurückzuführen. Prinzipiell könnte diese weit häufiger eingesetzt werden. Eine Ausnahme – da hier die Sonografie gegenüber der konventionellen Diagnostik überlegen ist – bilden Rippenfrakturen bei lokalen Schmerzen, die unkomplizierte Claviculafraktur bei Neugeborenen und Säuglingen und Schädelfrakturen bei Säuglingen – wobei hier auch durch die offene Fontanelle bzw. mithilfe der transkraniellen Sonografie gleichzeitig auch mögliche intrakranielle Verletzungen diagnostiziert werden können.
Tab. 1
Indikationen für die Sonografie in der Frakturdiagnostik
Indikation
Bemerkungen
Säuglinge mit V. a. Kalottenfraktur
Ausschließliche Frakturdiagnostik mittels Sonografie (Ausnahme: V. a. Kindesmisshandlung (Siehe Abschn. 6),
Vorteil: bei offener Fontanelle zusätzliche intrakranielle Beurteilung hinsichtlich eventueller intrakranieller Blutungen möglich
V. a. geburtstraumatische Frakturen wie Claviculafraktur und Humerusfraktur (ggf. proximale Epiphysenlösung)
Ausschließliche Frakturdiagnostik mittels Sonografie möglich
Kinder im Kleinkindalter (1 bis 3 Jahre) mit Lauf- bzw. Krabbelverweigerung/Schonen der betroffenen Extremität ohne klinisch mögliche genaue Schmerzlokalisation
Ausschluss bzw. Nachweis einer Fraktur an den für das Alter typischen Frakturlokalisationen (distaler Femur, proximale Tibia, distale Tibia, distale Fibula) – dann gegebenenfalls gezielte Röntgenuntersuchung
Rippenprellung mit V. a. Rippenfraktur
Ausschließliche Frakturdiagnostik mittels Sonografie möglich
Vorteil: eventuelle Begleitverletzungen wie Pleuraerguss/Pneumothorax möglicherweise miterfasst
V. a. röntgenologisch okkulte Fraktur, z. B. supracondyläre Humerusfraktur
Ergänzende Sonografie nach fehlendem Frakturnachweis im erfolgten Röntgen
Beurteilung der Fraktur-/Gelenkstellung bei noch knorpeligen Epiphysen
Ergänzende Sonografie zur Beurteilung der korrekten Gelenkstellung bei z. B. noch knorpeligem Radiusköpfchen am Ellenbogengelenk
V. a. kompletter oder inkompletter Apophysen-Ausriss, z. B. Tuberositas tibiae, Epicondylus ulnaris, Spina iliaca anterior inferior oder superior
Ausschließliche Frakturdiagnostik inklusive Verlaufsbeurteilung und Dislokations- und Konsolidierungskontrolle mittels Sonografie möglich, ergänzende Röntgen- oder MRT-Untersuchungen nach klinischer Einschätzung
Bei Patienten im frühen Kleinkindalter (1–3 Jahre) mit einseitiger Lauf- bzw. Krabbelverweigerung oder genereller plötzlicher Bewegungsverweigerung bzw. Minderbelastung eines Armes oder Beines ohne gezielte Schmerzangaben praktizieren wir auch eine primäre Fraktursuche in der Sonografie. So können unnötige Röntgen-Untersuchungen einer ganzen Extremität verhindert und auf ein kleineres Areal eingegrenzt werden.
Grundsätzlich werden zur sonografischen Frakturdiagnostik die oberflächennahen ossären Strukturen insbesondere der langen Röhrenknochen mit linearen Sonden mit einem Frequenzspektrum zwischen 7 und 18 MHz in mindestens 2 Ebenen untersucht. Als sichere Frakturzeichen gelten analog zum Röntgen die Unterbrechung der Kortikalis sowie Knick- oder Wulstbildung bei Grünholzfrakturen (Hübner et al. 2000).
So konnten für die Fraktursonografie am Unterarm Sensitivitäten von 96 % und Spezifitäten von 97 % erreicht werden (Eckert und Ackermann 2015). Auch die subkapitale Humerusfraktur ist sonografisch mit einer Sensitivität von 94 % und einer Spezifität von 100 % sehr sicher zu diagnostizieren. Dafür wird der proximale Humerus in 3 Ebenen im Längsschnitt untersucht. Da mittels Sonografie lediglich die Kortikalis, nicht aber der Markraum beurteilt werden kann, gehört eine zusätzliche Röntgenaufnahme in 2 Ebenen weiterhin zum Standard, um pathologische Frakturen, z. B. im Rahmen einer juvenilen Knochenzyste (Erlemann und Jundt 2016) nicht zu übersehen.
Neben der Beurteilung der knöchernen Anteile können die meist knorpligen Epi- und Apophysen sonografisch – im Vergleich zum Röntgen – deutlich besser beurteilt und zum Beispiel eine Dislokation in ihrem Ausmaß exakt bestimmt werden. Ein großer Vorteil der Sonografie-Diagnostik bei kindlichen Traumata ist zudem die zeitgleiche Untersuchung der gesunden Gegenseite, um wachstumsbedingte Besonderheiten oder anatomische Normvarianten sicher von Pathologien zu unterscheiden. Außerdem ist die Sonografie als dynamische Untersuchung hervorragend geeignet, um gelenknahe Verletzungen wie Band-, Sehnen- und Nervenschäden, z. B. am Ellenbogengelenk zu detektieren, da die Funktionalität und die Gelenkstellung während der Bewegungsmuster erfasst und mitbeurteilt werden können (z. B. Radiusköpfchen während Pro- und Suppination). Bei radiologisch okkulten Frakturen, wie es zum Beispiel bei der nicht dislozierten supracondylären Humerus-Fraktur (Siehe auch Abschn. 4.1. Grünholz-Fraktur und Abschn. 4.5. Ellenbogennahe Frakturen) häufig der Fall ist, kann die Sonografie gegebenenfalls die Fraktur direkt als Kortikalisdefekt nachweisen oder weitere indirekte Frakturzeichen wie die Periosteinblutung oder einen Gelenkerguss bzw. ein Hämarthros nachweisen (Eckert und Ackermann 2015).

Allgemeine röntgenologische Frakturbeurteilung

Die radiologischen direkten und indirekten Frakturzeichensind aus der Frakturdiagnostik des ausgewachsenen Skelettes bekannt. Kinder zeigen jedoch einen höheren Anteil von Frakturen mit ausschließlich indirekten radiologischen Frakturzeichen. Zudem kommt bei Beteiligung der Epiphyse eine Dislokation des Knochenkerns als direktes Frakturzeichen hinzu.

Frakturzeichen

Direkte radiologische Frakturzeichen

  • Unterbrechung der Kortikalis
  • Aufhellungslinien
  • Verdichtungslinien
  • Stufenbildung
  • Zerstörung der Trabekelstruktur
  • Fragmentdislokation
  • Achsenknickung
  • Deformierung (z. B. Keilform eines Wirbelkörpers)
  • Dislokation der Epiphysenkerne bei Epiphysenbeteiligung

Indirekte radiologische Frakturzeichen

  • Fat-Pad-Sign/Fettpolsterzeichen
  • Verlagerte Muskelanteile (z. B. durch ein Hämatom oder eine ausgeprägte Weichteilschwellung)
  • Periostreaktion
  • Gelenkergussbildung/Hämarthros

Beurteilungskriterien

Grundsätzlich gelten für die Beurteilung der kindlichen Frakturen ähnliche Kriterien wie bei Erwachsenen. Beschrieben werden sollten Frakturlokalisation, die Anzahl der Frakturfragmente, der Frakturverlauf und die Dislokation.

Frakturformen

Dabei unterscheidet man in erster Linie (Abb. 1):
  • Querfraktur: Einfache geradlinige Fraktur mit einem Winkel von < 30° zwischen Frakturverlauf und Schaftachse
  • Schrägfraktur: Einfache geradlinige Fraktur mit einem Winkel von ≥ 30° zwischen Frakturverlauf und Schaftachse
  • Spiralfraktur: Einfache Fraktur mit spiralförmigem Frakturverlauf
  • Mehrfachfraktur: bei 3–6 Fragmenten
  • Trümmerfraktur: bei > 6 Fragmenten
  • inkomplette Fraktur ohne komplette Unterbrechung der Kontinuität = Haarriss/Fissur

Dislokation

Hinsichtlich der Dislokation werden unterschieden:
  • Dislocatio ad peripheriam = Verdrehung um die Längsachse
  • Dislocatio ad axim = Achsabknickung
  • Dislocatio ad latus = Seitverschiebung der Knochenfragmente
  • Dislocatio ad longitudinem = Verschiebung in Längsrichtung
    • cum contractione = mit Verkürzung
    • cum distractione = mit Verlängerung

Frakturen mit Beteiligung der Epiphysenfugen/Epiphysenverletzungen

Der Reifezustand der Epiphysen muss bei der Beurteilung des Röntgenbildes berücksichtigt werden. Diese dürfen zum einen nicht mit Frakturfragmenten verwechselt werden und zum anderen sollten dem Untersucher deutliche Reifungsstörungen wie Ossifikationsverzögerungen oder -akzelerationen nicht entgehen. Die Tatsache, dass Epiphysen aus mehreren Knochenkernen bestehen können, darf nicht mit einer Fraktur verwechselt werden. Zudem ist die Epiphyse die Schwachstelle des wachsenden Skelettes. Etwa 10–15 % der Frakturen im Kindesalter betreffen die Epiphysenfuge (von Laer 2014).
Der Verlauf einer Fraktur wird dabei vom Reifezustand der Epiphyse weitgehend vorherbestimmt. Wegen eventueller Wachstumsstörungen bei Frakturen im Bereich der Wachstumszone – wie z. B. Verkürzungen oder Verkrümmungen des Knochens bei (partiell) gestörtem Knochenwachstum – kommt diesen Frakturen eine besondere Bedeutung zu und sie erfordern deshalb besondere Aufmerksamkeit und eine genaue Diagnostik.
Merke:
das radiologische Alter wird bestimmt durch die Reifung der Fuge und nicht durch das numerische Alter.

Klassifikation

Der Frakturverlauf in der Epi-/Metaphysenregion bildet die Grundlage für die üblichen Klassifikationen epi-metaphysärer Frakturen (Siehe Abb. 2).
Während Morscher nur zwischen Epiphysenlösung und Epiphysenfraktur unterscheidet, differenzieren die beiden gebräuchlicheren Einteilungen nach Aitken oder Salter-Harris weitere Unterformen (Färber und Hahn 2005), (Tab. 2). Diese beiden Klassifikationen ähneln sich sehr, verwenden aber eine unterschiedliche Nomenklatur. Empfehlenswert ist es, sich innerhalb eines Hauses auf eine einheitliche Klassifikation zu einigen.
Tab. 2
Einteilungen nach Aitken oder Salter/Harris
Aitken 0
= Salter/Harris 1
reine Epiphysiolyse ohne Begleitfraktur – dabei kommt es zu einer Ablösung der Epiphyse im Bereich der Wachstumsfuge. Diese ist im Röntgenbild häufig erkennbar durch eine Verschiebung der Epiphyse gegen die Metaphyse oder eine asymmetrische Verbreiterung der Epiphysenfuge. Eine Frakturlinie lässt sich nicht nachweisen. Gerade bei kleinen Kindern mit nur kleinen oder noch fehlenden Knochenkernen kann die Diagnose im Röntgenbild dadurch erschwert werden, eine ergänzende Sonografie kann hier hilfreich sein
Aitken I
= Salter/Harris 2
partielle Epiphysiolyse mit Absprengung eines metaphysären keilförmigen Knochenfragments
Aitken II
= Salter/Harris 3
partielle Epiphysiolyse mit Fraktur durch die Epiphyse bis ins Gelenk (epiphysäres Knochenfragment)
Aitken III
= Salter/Harris 4
Frakturverlauf von der Metaphyse durch Epiphysenfuge bis in die Epiphyse bzw. bis ins Gelenk (meta-epiphysäres Knochenfragment)
Aitken IV
= Salter/Harris 5
Kompression der Epiphyse durch axiale Stauchung = Crush-Verletzung – frisch im Röntgen meist nicht erkennbar, radiologisch sind oft erst die Spätfolgen durch vorzeitigen kompletten oder partiellen Schluss der Wachstumsfuge darstellbar. Zur exakten Befundung kann eine ergänzende CT oder MRT-Untersuchung indiziert sein, um das Ausmaß der Dislokation oder die Fraktur überhaupt ausreichend darzustellen. Relevant ist dies vor allem für eine ggf. notwenige Reposition bzw. zur OP-Planung
Empfehlung des Autors: Die Universitätsmedizin Rostock verwendet einheitlich die Aitken-Klassifikation in allen involvierten Bereichen (Abb. 2).

Spezielle epiphysäre Verletzungen im Kindesalter

Übergangsfraktur

Bei „Übergangsfrakturen“ handelt es sich um multiplanare Frakturen des epiphyseo-metaphysalen Übergangs im Bereich der distalen Tibia vor Wachstumsabschluss mit bereits partiell geschlossenen Epiphysenfugen. Durch den physiologisch typischerweise fortschreitenden Schluss der Epiphysenfuge an der distalen Tibia von anteromedial nach posteromedial und dann nach anterolateral entstehen kurz vor Ende des Knochenwachstums komplexe Frakturen – bei Mädchen üblicherweise im Alter von 11–13 (12–14) Jahren, bei Jungen von 13–14 Jahren. Durch die einwirkenden Kräfte kommt es im noch offenen Fugenanteil zur Epiphysenlösung. Im verknöcherten Fugenanteil hingegen werden sie jedoch zum Gelenk hin abgeleitet, was zu einer Fraktur der Epiphyse führt. Je älter das Kind bzw. der Jugendliche ist und damit je weiter fortgeschritten der Fugenverschluss, desto weiter ventrolateral liegt die epiphysäre Frakturlinie. Diese Twoplane-fracture ist eine rein epiphysäre Fraktur mit jeweils einer horizontalen und einer sagittalen Frakturebene. Kurz vor Ende des Epiphysenfugenverschlusses kommt es nur noch zu einem knöchernen Syndesmosenausriss mit einem ventrolateralen Fragment, welche dann als Tillaux-Fraktur bezeichnet wird (Schneidmüller et al. 2013).
Bei der Triplane-fracture handelt es sich um eine Fraktur durch alle 3 Ebenen: Dabei verläuft der axiale Anteil durch die Fuge, der sagittale durch die Epiphyse und der koronare Anteil durch die Metaphyse (Shamrock und Varacallo 2019).
Die Triplane-fractures werden noch in Triplane-I (frontale Frakturebene mit metaphysärem Keil im Bereich des Volkmanschen Dreiecks) und Triplane-II (metaphysärer Keil mit zusätzlich epiphyärem Ausläufer) unterschieden (Schneidmüller et al. 2013).
Der Verlauf der Frakturlinie und die Differenzierung zwischen „twoplane“ und „triplane fractures“ entscheidet über das therapeutische Vorgehen und muss deshalb ggf. auch mittels Schnittbilddiagnostik (in diesem Fall eher Computertomografie) genau festgelegt werden (Abb. 3).

Epiphysiolysis capitis femoris lenta

Bei der Epiphyseolysis capitis femoris lenta kommt es zur Lösung der Epiphyse des Schenkelhalses ohne adäquates Trauma. Es handelt sich also im eigentlichen Sinn nicht um eine Fraktur, sondern um eine idiopathisch auftretende Epiphysiolyse (Salter-I bzw. Aiten 0). Sie betrifft überwiegend adipöse Schulkinder und Jugendliche im Alter von 10–15 Jahren und führt in etwa 90 % der Fälle zur Ablösung des Hüftkopfs. In der Folge kommt es meistens zu einer dorsokaudalen Abkippung des Hüftkopfs bzw. des Epiphysenkernes. Prädisponierende Risikofaktoren sind neben dem Geschlecht (Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen), vor allem Übergewicht und eine relativ große Körpergröße bei verzögerter Knochenreifung.
Die Diagnosestellung ist bei dem häufig schleichenden milden Verlauf mit unspezifischen Leisten- oder Knieschmerzen oft schwierig. Kommt es jedoch zu einem akuten Verlauf mit plötzlicher Epiphysenlösung bei auslösendem zumeist Bagatelltrauma (z. B. beim Schulsport), führt die Symptomatik mit starken Schmerzen, Gehunfähigkeit und einem „verkürzten“ Bein in Außenrotationsstellung in der Regel schnell zur richtigen Diagnose. Radiologisch sieht man im a.-p.-Bild oft nur eine subtile Verschiebung des Hüftkopfs, deshalb sollte bei Verdacht immer eine axiale Aufnahme nach Lauenstein erfolgen, die den Befund üblicherweise besonders deutlich macht (Abb. 4).

Geburtstraumatische Epiphysenverletzungen und Epiphysenverletzungen bei Neugeborenen und Säuglingen

Durch die fehlende Verknöcherung der Epiphysen sind diese Frakturen oft radiologisch stumm, bzw. nur durch indirekte Frakturzeichen erkennbar. Typisch sind in diesem Alter Epiphysenlösungen, am häufigsten im Bereich des proximalen Humerus und des distalen Femurs. Auf dem Röntgenbild zeigt sich meist nur eine Verbreiterung des Gelenkspalts mit Vergrößerung des Abstands von der Metaphyse. Hier ist für eine frühzeitige Diagnose die sonografische Darstellung mit Nachweis der Epiphysenverschiebung und eines eventuellen Gelenkergusses erforderlich.

Besondere pädiatrische Frakturen

Grünholz-Fraktur

Bei einer Grünholzfraktur – der Name entstand in Analogie zum Knickverhalten von grünem noch weichem Holz – handelt es sich um einen unvollständigen Knochenbruch, bei dem das elastische Periost erhalten bleibt oder lediglich an der Konvexseite einreißt (Atanelov und Bentley 2019). Sie entsteht meist durch eine Stauchung in Längsachse. Die dabei auf den Knochen einwirkenden Kräfte führen zunächst zu einer elastischen Verformung (Biegung) des Knochens. Wird die Dehnungskraft zu groß, frakturiert die Kortikalis einseitig an der konvexen Seite (Abb. 5a). Die Gegenkortikalis wird nur plastisch deformiert. Das Periost bleibt meist intakt (subperiostale Fraktur). Grünholzfrakturen kommen vor allem an den langen Röhrenknochen in der Diaphyse vor. Die typische Lokalisation ist mit ca. 25–30 % aller kindlichen Frakturen der distale Unterarm (Atanelov und Bentley 2020).
Die Frakturen sind meist initial nur wenig disloziert. In einigen Fällen kann es allerdings zu einer sekundären Dislokation durch Verbiegung der intakten Kortikalis mit verzögerter Frakturheilung kommen, da auf der frakturierten Seite ein stärkerer Wachstumsreiz vorliegt. Wenn kein Knochenkontakt der Frakturenden auf der konvexen Seite besteht, ist ein komplettes „Durchbrechen“ der Gegenkortikalis notwendig, um eine verzögerte Konsolidierung mit resultierender Fehlstellung zu vermeiden (Hauenstein et al. 2020).

Bowing fracture

Bowing-fractures oder Biegungsfrakturen sind eine Sonderform der Grünholzfraktur, bei der die Kortikalis beidseits intakt ist. Ursächlich ist meist eine akute Knochendeformation durch Stauchung in Längsrichtung, wie z. B. beim Sturz auf den ausgestreckten Arm. Auch hier ist der Unterarm die häufigste Lokalisation. Durch Mikrofrakturierung an der konkaven Knochenseite verbiegt sich der Knochen. Diese Verbiegung ist primär röntgenologisch oft der einzige Frakturhinweis (Abb. 5b). Im Verlauf lässt sich in der Ausheilungsphase regelhaft eine einseitige schmale periostale Kallusreaktion im Frakturbereich nachweisen.

Wulstfraktur

Ein Wulstbruch (auch Torusfraktur genannt) ist – wie die Grünholz- und Biegungsfraktur – ein unvollständiger Knochenbruch, bei dem die Knochenhaut (das Periost) meist stabil und unverletzt bleibt (Allison 2008). Auch sie entsteht durch Stauchung in der Längsachse, meist im Bereich der Metaphyse. Radiologisch sichtbar ist die Verwerfung der Kortikalis („Wulst“) und gelegentlich eine zarte quer verlaufende Spongiosaverdichtung. Der Befund kann dabei aber so subtil sein, dass er gelegentlich übersehen wird (Abb. 5c).
Am häufigsten kommen Torusfrakturen an den Enden der langen Röhrenknochen (distaler Radius und Ulna, proximale und distale Tibia und distaler Femur), gelegentlich auch an der Clavicula vor.

Clavicula-Fraktur

Die Clavicula-Fraktur ist eine häufige Fraktur im Kindesalter und in der überwiegenden Anzahl der Fälle in Schaftmitte insbesondere im mittleren Drittel bzw. am Übergang zum lateralen Drittel lokalisiert. Sie kann auch als inkomplette „Grünholz“-Fraktur mit geringer Achsknickung nach kranial vorkommen, üblicherweise ist aber das laterale Fragment nach kaudal und medial disloziert. Die Abheilung erfolgt üblicherweise ohne Komplikationen. Anders als bei Erwachsenen ist eine Röntgenuntersuchung in nur einer Ebene ausreichend, da Frakturen und eine Dislokation damit zuverlässig nachgewiesen werden können. Bei klinisch dringendem Verdacht und fehlendem Befund im konventionellen Röntgenbild kann die Sonografie die Fraktur in aller Regel sicher beweisen bzw. ausschließen. Die Clavicula-Fraktur ist auch die häufigste geburtstraumatische Fraktur, wobei sie uni- oder bilateral vorkommen kann. Der Verdacht auf eine unkomplizierte Clavicula-Fraktur bei Neugeborenen ist keine Indikation für eine Röntgen-Untersuchung. Sie kann, falls überhaupt eine bildmorphologische Darstellung für erforderlich erachtet wird, gut sonografisch nachgewiesen oder ausgeschlossen werden (Moritz et al. 2008).

Ellenbogennahe Frakturen

Frakturen der Ellenbogenregion sind im Kindesalter zum einen relativ häufig, zum anderen z. T. schwer zu diagnostizieren und sollen deshalb im Folgenden etwas genauer beleuchtet werden.
Die suprakondyläre distale Humerusfraktur (SCHF) ist die häufigste Ellenbogenverletzung im Kindesalter (6,5 % aller Frakturen) und hat seinen Altersgipfel um das 5. Lebensjahr. Sie entsteht üblicherweise durch Überstreckung (Extension) des Ellenbogens und verläuft dann als extraartikuläre Frakturlinie typischerweise von proximal dorsal nach distal volar. Deutlich seltener (2 %) tritt sie als Flexionsfraktur mit entgegengesetzter Frakturlinie auf. Etwa die Hälfte der suprakondylären Humerusfrakturen sind Grünholzfrakturen mit keiner oder nur minimaler Dislokation. Radiologisch sind diese initial bei fehlenden direkten Frakturzeichen oft sehr schwer zu erkennen, teilweise finden sich lediglich indirekte, sehr unsichere Frakturhinweise wie das dorsale Fad-pad-sign (Abb. 6a). Ergänzend kann die Sonografie in diesen Fällen durch direkten Frakturnachweis (Kortikalisläsion) oder weitere indirekte Frakturhinweise (Hämarthros im Ellenbogengelenk (Abb. 6b), periostale Unterblutungen im Frakturbereich) zu einer Diagnosesicherung beitragen. Eine Röntgenkontrolle nach 7–10 Tagen zeigt dann in den meisten Fällen eine zarte periostale Kallusbildung entlang des distalen Humerusschafts (Abb. 6c) und sichert die Diagnose endgültig. Ein kleiner Teil der suprakondylären Humerusfrakturen bleibt aber auch im Verlauf radiologisch stumm bzw. okkult.
Es finden sich mehrere Klassifikationen von SCHF, der Klassifikation v. Laer kommt eine besondere klinische Relevanz zu, da sie für die Behandlung (konservativ versus operativ) mitentscheidend ist. Dabei zeigt Typ I die nicht dislozierte Fraktur, Typ II eine in einer Ebene dislozierte, Typ III eine in 2 Ebenen und Typ IV eine in 3 Ebenen dislozierte Fraktur. Bei der Beurteilung der Dislokation ist zudem auf einen möglichen zusätzlichen Rotationsfehler zu achten, da er zu einem kosmetisch und funktionell unerwünschten Cubitus varus führen kann. Ein Rotationsfehler ist am besten im seitlichen Röntgenbild zu erkennen, wenn ein sogenannter „Rotationssporn“ zu sehen ist. Dabei handelt es sich um einen meist volaren Vorsprung im Frakturbereich, welcher einem Kalibersprung zwischen proximalem und distalem Fragment entspricht. Ist kein Kalibersprung zu sehen, so handelt es sich bei dem Vorsprung eher um eine Seit-zu-Seit-Verschiebung der Fragmente.
Abrissfrakturen des Epicondylus ulnaris und radialis sind ebenfalls extraartikuläre Ellenbogenfrakturen. Der Epicondylus ist eine Apophyse, die je nach Alter des Patienten als unterschiedlich großer Knochenkern mit variabler Distanz zum Condylus im konventionellen Röntgenbild zur Darstellung kommt. Dieses kann die Diagnose insbesondere bei nicht exakter a.-p.-Projektion erschweren.
Die ulnarseitige Abrissfraktur ist deutlich häufiger und zudem eine typische Begleitverletzung bei Ellenbogenluxation. Es handelt sich dabei meist um eine vollständige Apophysenlösung in Form eines knöchernen Bandausrisses (Weise et al. 1997). Falls die Diagnose im konventionellen Röntgenbild aufgrund geringer Dislokation nicht eindeutig ist oder aber das Ausmaß der Dislokation unklar ist, kann eine ergänzende Sonografie mit Seitenvergleich zu einer Diagnosesicherung beitragen.
Bei Varus- bzw. Valgusbelastung des Ellenbogens kommt es zu Frakturen des Condylus radialis bzw. ulnaris. Es handelt sich dabei wie auch bei der Y-Fraktur immer um transkondyläre intraartikuläre Humerusfrakturen. Am häufigsten ist die Fraktur durch den Condylus radialis (90 %). Radiologisch ist diese Fraktur oft als zarte Frakturlinie zu erkennen, die von der lateralen Metaphyse nach medial zur Trochlea humeri zieht (Abb. 7). Wenn die Fraktur nicht disloziert und noch im knorpeligen Anteil fixiert ist, imponiert dies im Röntgenbild oft als „hängend“ (hanging fracture).
Olecranonfrakturen sind im Kindesalter selten (ca. 1 % aller Frakturen) und entstehen meist durch ein direktes Trauma auf die Ellenbogenspitze. Diagnostische Schwierigkeiten entstehen durch die Lagebeziehung zu den etwa ab dem 8. Lebensjahr sichtbaren Olecranonkernen, da die abgerissene Olecranonspitze als akzessorischer Knochenkern der Ulna-Apophyse fehlgedeutet werden kann. Andererseits werden nicht selten die physiologischen Knochenkerne mit einer Abrissfraktur verwechselt. Hilfreich kann hier ein Abgleich des vorliegenden Röntgenbilds mit einem Vergleichsbild aus einem Referenzwerk sein, das die Knochenkerne in den verschiedenen Entwicklungsstufen in Abhängigkeit vom Alter darstellt (beispielsweise Birkner 2009) und ist immer dem seitenvergleichenden Röntgen absolut vorzuziehen.
Bei der Monteggia-Fraktur handelt es sich um eine proximale Ulna-Schaft-Fraktur in Kombination mit einer Radiusköpfchenluxation. Bei Verdacht auf eine Monteggia-Fraktur muss deshalb zum Ausschluss einer Radiusköpfchenluxation zwingend der Ellenbogen in beiden Ebenen auf dem Röntgenbild erfasst sein. Das Radiusköpfchen sollte jeweils auf das Capitulum humeri zentriert abgebildet sein. Sind die Epiphysen noch nicht ossifiziert, kann die Sonografie helfen die korrekte Zentrierung nachzuweisen.

Kalotten-/Schädelfrakturen

Bei Schädel-Hirn-Traumata im Kindesalter sind Röntgenaufnahmen des Schädels bis auf wenige Ausnahmefälle, wie zum Beispiel beim Verdacht auf Kindesmisshandlung (Siehe Abschn. 6), obsolet. Denn der Ausschluss oder auch Nachweis einer Fraktur bedeutet nicht den Ausschluss einer intrakraniellen Blutung (Masters et al. 1987; Leonidas et al. 1982). Deshalb steht die klinische Überwachung im Vordergrund. Zudem liegt bei 85 % der subduralen Hämatome im Kindesalter keine Kalottenfraktur vor. Der Nachweis einer linearen oder fissuralen Kalottenfraktur ohne neurologische Zeichen hat keine therapeutische Konsequenz. Bei Neugeborenen und Säuglingen ist der intrakranielle Blutungsausschluss mittels Sonografie durch die noch offene Fontanelle bzw. die transkranielle Sonografie zur Beurteilung der Verhältnisse direkt unterhalb einer eventuellen Fraktur möglich. In diesem Rahmen sollte auch eine Sonografie der Schädelkalotte zum Frakturausschluss erfolgen (Abb. 8). Indikation ist meist ein Zustand nach Sturz, z. B. vom Wickeltisch.
Merke:
Eine Fraktursuche entlang der gesamten Schädelkalotte ohne Prellmarke oder klinisch typischem „schwappenden Hämatom“ (subgaleales Hämatom) ist in aller Regel frustran und nicht indiziert.
Die Kenntnis des Verlaufs der Schädelnähte ist obligat um eine Fraktur sicher zu diagnostizieren und so gehört die Schädelsonografie in jedem Fall in die Hand eines erfahrenen Untersuchers.
Bei größeren Kindern wird zum Blutungsausschluss in unserem Hause aus strahlenhygienischen Gründen in den meisten Fällen eine MRT durchgeführt und sollte unserer Meinung nach – bei vergleichbarer zeitlicher Verfügbarkeit – in Zukunft die bisher bevorzugte kraniale CT ersetzen. Ausnahme sind vitale Indikationen bei komplexen Traumata – in diesen Fällen ist die schnellere und meist sofort verfügbare kraniale CT Untersuchung die Methode der Wahl. Auch hier gilt, dass eine undislozierte Kalottenfraktur keine Konsequenz hat und somit nicht zwingend mittels einer Computertomografie oder eines konventionellen Röntgenbildes bewiesen werden muss (Ausnahme: Verdacht einer Kindesmisshandlung, Siehe Abschn. 6).
Indikationen zur kranialen CT-Untersuchung stellen das eindeutige Vorliegen einer Impressionsfraktur, der Verdacht auf eine Schädelbasis- oder Gesichtsschädel-Fraktur dar. Bei Kiefer- und Nasenbeinfrakturen sind konventionelle Röntgenaufnahmen (Clementschitsch bzw. Nasenbein seitlich) meistens ausreichend.

Frakturen der Wirbelsäule

Frakturen am Achsenskelett sind bei Kindern insgesamt eher selten (ca. 2 % aller pädiatrischen Frakturen) und kommen bei Adoleszenten deutlich häufiger als bei Kleinkindern vor. Aufgrund der noch reifenden Knorpel-Knochen-Verbindungen finden sich bei Kindern und Jugendlichen spezielle Verletzungsformen.
Distraktions- und Abscherverletzungen treten häufig in Kombination mit einer Verletzung der diskoligamentären Strukturen auf.
Die Diagnostik der ersten Wahl zum Nachweis bzw. Ausschluss einer Wirbelfraktur stellt eine konventionelle Röntgen-Aufnahme des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes in 2 Ebenen (a.-p. und seitlich) dar (AWMF-Leitlinie, 01.06/2019). Beurteilt werden sollten neben der Intaktheit der kortikalen Konturen in erster Linie die Höhe der abgebildeten Wirbelkörper zur Erkennung einer Wirbelkörperhöhenminderung als Hinweis auf eine kompressionsbedingte Fraktur sowie das regelrechte Alignement zum Ausschluss von Verschiebungen der Wirbelkörper gegeneinander zur Erkennung von Luxationsfrakturen. Aufgrund von Überlagerungen, insbesondere im Bereich der oberen BWS und des cervicothorakalen Übergangs, und auch aufgrund der stark eingeschränkten Beurteilbarkeit der Wirbelbögen sollte bei fehlendem Frakturnachweis im Röntgen und klinisch hinreichendem Frakturverdacht eine Schnittbilddiagnostik, bevorzugt eine MRT, des betreffenden Abschnitts ergänzt werden (Abb. 9).
Dabei sollte in Abhängigkeit von der Klinik und dem Alter des Kindes zwischen CT und MRT abgewogen werden. Während die CT zwar zur Beurteilung des Frakturverlaufs gegenüber der MRT geringe Vorteile bietet und deshalb in der Literatur bisher bevorzugt als Methode der Wahl angegeben wird (Jimenez et al. 2008; Hanson et al. 2000), ist der MRT bei der Wirbelsäulendiagnostik im Kindesalter aus strahlenhygienischen Gründen und dem Vorteil der zusätzlichen Aussagekraft hinsichtlich möglicher Begleitverletzungen wie diskoligamentären Läsionen oder intra- oder extraspinalen Hämatomen oder Myelonverletzungen in den meisten Fällen und bei zeitlich vergleichbarer Verfügbarkeit der Vorzug zu geben (AWMF-Leitlinie, 01.06.2019). Auch bei röntgenologischem Frakturhinweis sollte die Indikation zur MRT in Abhängigkeit vom Alter des Kindes (wegen einer eventuell notwendigen Narkose) großzügig gestellt werden, um Begleitverletzungen und eventuelle röntgenologisch okkulte weitere Frakturen zu diagnostizieren.
Merke:
Bei schweren Schädel-Hirn-Traumata mit eingeschränkter klinisch-neurologischer Beurteilbarkeit sollte im Rahmen der Kopfbildgebung (je nach Dringlichkeit kraniale CT bzw. kraniale MRT) immer die HWS mituntersucht werden, da die Halswirbelsäule bei schweren SHT nicht selten ebenfalls verletzt ist.
Sonst ist bei Frakturverdacht im Bereich der Halswirbelsäule zunächst eine primäre Röntgen-Untersuchung indiziert. Dabei ist die seitliche Aufnahme am aussagekräftigsten, da sie eine Beurteilung der Stellung und des Alignements erlaubt und die Wirbelkörper überlagerungsfrei abbildet. Zudem ist in dieser Aufnahme eine Beurteilung des prävertebralen Raums möglich, der bei einer Verbreiterung auf Ödeme oder Hämatome hinweist oder durch ektopische Lufteinschlüsse auf Weichteilverletzungen hindeutet (Weichteilemphysem, Rachenverletzungen) (Färber und Hahn 2005).
Atlas- und Axisfrakturen sind seltene Frakturen im Kindesalter. Die Kompressionsfraktur des 1. Halswirbelkörper (Atlas) ist als Jefferson-Fraktur und die Abriss-Fraktur der Bogenwurzel des 2. Halswirbelkörper (Axis) ist als Hangman-Fraktur bekannt. Da im Bereich des Dens Normvarianten besonders häufig sind, kann es hier zu Verwechslungen kommen und diese Frakturen leicht mit Normvarianten verwechselt werden (Keats 2001). So weist der Dens einen separaten Knochenkern, zusätzlich zum Knochenkern im Korpus des HWK 2 auf.
Merke:
Die Knorpelzone zwischen den beiden Knochenkernen am Dens synostosiert üblicherweise zwischen dem 4. und dem 6. Lebensjahr.
Bei unvollständiger Fusion kann es in diesem Bereich zu Segmentresten (als erkennbare zarte Linie) oder zu einem persistierenden isolierten Knochenkern im Dens, welches als Os odontoideum bezeichnet wird, kommen, was beides eine Fraktur vortäuschen kann. Ein kleines akzessorisches Ossiculum terminale an der Densspitze lässt sich leicht als kleine Absprengung missdeuten und auch eine mögliche physiologische Achsknickung den Dens (bis 15°) kann mit einer Fraktur verwechselt werden. Grundsätzlich sprechen eher abgerundete Ränder und Aufhellungslinien in typischer Lokalisation für eine Normvariante. Aufgrund der jedoch oft nicht eindeutigen Röntgenbefunde sollte hier bei klinischem Frakturverdacht im Zweifelsfall großzügig die Indikation zur Schnittbilddiagnostik gestellt werden.
Die häufigsten Frakturformen im Bereich der Halswirbelsäule sind jedoch Kompressionsfrakturen – a. e. durch Stauchungstraumen – und Abrissfrakturen der Dornfortsätze, die bei Schleudertraumata entstehen können. Luxationen und Subluxationen sind im Bereich der Halswirbelsäule selten, da die HWS eine physiologische Hypermobilität ausweist. Diagnostische Schwierigkeiten kann die Differenzierung einer anterioren Pseudodislokation von einer seltenen echten Subluxation bei besonderer Steilstellung der HWS bereiten (Eleraky et al. 2000).
Merke:
Die Pseudoluxation tritt bei circa 20–40 % der unter 8-Jährigen auf und betrifft vor allem HWK2/3 (< 4 mm) und HWK3/4 (< 3 mm).
Im Brustwirbel- und Lendenwirbelsäulenbereich ist die Kompressionsfraktur durch axiale Stauchungstraumen am häufigsten. Etwas seltener treten Flexionsfrakturen mit Wirbelkantenabrissen auf. Konventionell radiologisch weisen die Kompressionsfrakturen im seitlichen Röntgenbild typischerweise eine keilförmige Deformation des Wirbelkörpers mit ventraler Abflachung auf. Falls mehrere benachbarte Wirbel betroffen sind, kann die Diagnostik erschwert werden. Denn eine geringe keilförmige ventrale Abflachung der Wirbelkörper kann auch physiologisch sein, insbesondere im Bereich der mittleren BWS. Zur Abgrenzung zu einer Fraktur hat sich deshalb die Nutzung eines Index bewährt.
Indexberechnung: Dieser wird berechnet, indem man die Höhe der Vorderkante durch die Höhe der Hinterkante dividiert – dabei sprechen Werte unter 0,95 für eine Fraktur (Färber und Hahn 2005). Ebenfalls schwierig kann die Abgrenzung von Normvarianten mit Randleistenossifikationsstörung zu knöchernen Kantenaus- oder -abrissen sein, auch hier kann eine ergänzende MRT-Untersuchungen der betroffenen Region durch das Vorliegen eines Knochenödems eine frische knöcherne Verletzung beweisen.
Merke:
Frische knöcherne Läsionen können im MRT (im Gegensatz zum CT bzw. nativ radiologischen Untersuchung) durch das Auftreten von Ödemen nachgewiesen werden.
Bei allen Wirbelfrakturen mit Beteiligung der Hinterkante sollte wegen möglicher Einsprengungen von Knochensplittern in den Spinalkanal bzw. dem Vorliegen von intraspinalen Verletzungen wie Hämatomen oder Myelonläsionen eine MRT durchgeführt werden, ggf. kann hier bei schweren Verletzungen zur genaueren Beurteilung der Frakturen auch eine CT-Untersuchung – nur des betroffenen Wirbelsäulenbereiches – ergänzt werden. Bei eindeutigen neurologischen Ausfallserscheinungen ist eine MRT auch ohne den Nachweis einer knöchernen Läsion unbedingt indiziert.

Rippenfrakturen

Bei Kindern lassen sich Rippenfrakturen nach stumpfen Thoraxtraumen – nicht selten als Rippenserienfrakturen – am häufigsten durch Frakturlinien in den lateralen Thoraxabschnitten nachweisen. Bei nachgewiesen Rippenfrakturen sollten intrathorakale Traumafolgen, bei Frakturen der unteren Rippen auch eine zusätzliche abdominale Verletzung mittels Sonografie ausgeschlossen werden. Bei stabilen Patienten mit lokalisiertem Rippenschmerz nach Trauma kann auch eine gezielte Sonografie eine Rippenfraktur nachweisen bzw. ausschließen.
Merke:
Werden bei Kindern im Säuglingsalter – vor allem dorsal gelegene – Rippenfrakturen gefunden, muss eine Kindesmisshandlung als Ursache in Betracht gezogen werden – Ausnahmen sind hier vorbekannte Mineralisierungsstörungen (Färber und Hahn 2005).

Beckenfrakturen

Beckenfrakturen sind im Kindes- und Jugendalter meist die Folge schwerer Traumata wie Verkehrsunfälle oder Stürze aus großer Höhe.
Frakturen des Beckenrings kommen bei Kindern im Gegensatz zum Erwachsenen erheblich häufiger vor als isolierte vordere Beckenringfrakturen ohne dorsale Frakturlinien. Ursache hierfür ist die größere Elastizität des kindlichen Beckens, wodurch es erst bei deutlich stärkerer und häufig direkter Krafteinwirkung frakturiert. Isolierte vordere Beckenringfrakturen sind meist stabil und oft nur gering disloziert, trotzdem können auch ohne Instabilität mitunter erhebliche Organverletzungen vorliegen. Sprengungen der Iliosakralgelenke, dorsale Beckenringfrakturen wie Frakturen des Os sacrums sind im Kindesalter selten.
Bei Verdacht auf eine Acetabulumfraktur sollte die Indikation für eine CT gestellt werden, da diese Frakturen im konventionellen Röntgen-Bild oft nur schwer zu erkennen sind, wenn sie nicht disloziert sind. Zeigt sich im primären Röntgen-Bild eine stark dislozierte Acetabulum-Fraktur, sollte zur OP-Planung und zur genaueren Darstellung des Frakturverlaufs und der Dislokation ebenfalls ein CT erfolgen (Magid et al. 1992).
Apophysenabrissfrakturen sind Sonderformen von Beckenrandfrakturen und kommen überwiegend bei Jugendlichen ab ca. 14 Jahren und im Rahmen von sportlichen Aktivitäten vor. Am häufigsten ist der Abriss der Spina iliaca anterior inferior, seltener auch superior. Im Röntgenbild kann die Fraktur bei nur geringer Dislokation oft übersehen werden. Hilfreich kann hier eine zunächst sonografische Darstellung der Spinae im Seitenvergleich sein. Hier lässt sich das Dislokationsausmaß sowie eine eventuelle sekundäre Dislokation im Verlauf, welche durch den Muskelzug entstehen kann, sehr gut beurteilen und die zunehmende Konsolidierung im Verlauf dokumentieren. Wichtig für eine eventuelle OP-Planung ist vor allem die Quantifizierung der Distanzierung des ausgerissenen Fragments (Weber und Streich 2017).
Steissbeinfrakturen kommen gelegentlich nach Stürzen auf das Gesäß (z. B. beim Eislaufen) vor, dabei ist die Steißbeinspitze fast immer nach ventral disloziert.

Toddler-Fraktur

Bei der „toddlers fracture“ handelt es sich um eine torsionsbedingte nicht dislozierte Spiral- oder Schrägfraktur der Tibia beim Kleinkind (im Alter von 9 Monaten bis 3 Jahren). Auslöser sind meist Bagatelltraumen. Radiologisch zeigt sich initial lediglich eine leichte Fissur im mittleren oder unteren Tibiadrittel (Abb. 10), sodass diese Fraktur leicht übersehen bzw. radiologisch okkult bleiben kann. Bei klinisch weiterhin bestehendem Frakturverdacht und erneuter Bildgebung kann dann nach 7–10 Tagen die definitive Fraktursicherung durch eine zarte Periostreaktion oder Resorptionszeichen (Siehe Abschn. 5. Frakturheilung) erfolgen (Sapru und Cooper 2014; Corres-Franco et al. 2016).

Pathologische Fraktur

Als pathologische Frakturen oder auch Spontanfrakturen werden Frakturen bezeichnet, die ohne adäquates Trauma, auf der Grundlage einer erkrankungsbedingten Schwächung des Knochens auftreten. Die Destruktion der Knochensubstanz führt dabei dazu, dass es sowohl durch den Zug der Muskulatur bei Alltagsbewegungen als auch durch Bagatelltraumen zu Frakturen des geschädigten Knochens kommt. Im Kindesalter werden pathologische Frakturen in den meisten Fällen durch benigne Knochentumoren oder einen krankhaft veränderten Knochenstoffwechsel (z. B. Osteogenesis imperfecta, Rachitis) verursacht. Nur in seltenen Fällen ist ein maligner Tumor Ursache für die Fraktur. Trotzdem muss bei klinischem oder röntgenologischem Verdacht auf eine pathologische Fraktur diesem unbedingt weiter nachgegangen werden. Radiologische Hinweise sind neben offensichtlichen osteolytischen oder osteoplastischen Läsionen, mottenfraßartige Ränder, periostale Reaktionen bei einer frischen Fraktur und eine auffällige Knochenstruktur mit vermehrter oder verminderter Knochendichte. Bei Verdacht auf eine pathologische Fraktur durch einen Tumor sollte zunächst eine MRT-Untersuchung zur Abklärung erfolgen.

Stressfraktur

Stressfrakturen (im Sinne von Ermüdungsfrakturen) sind hingegen Frakturen am gesunden Knochen als Folge einer Überbelastung und ohne eindeutiges Trauma. Während bei physiologischer Belastung ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Osteoblasten und Osteoklasten besteht, kommt es bei einem Ungleichgewicht zu einer Stressreaktion bzw. -fraktur. Einige Autoren verwenden den Begriff Stressfraktur auch als Oberbegriff für atraumatische Frakturen, die durch eine Überbelastung entstehen (Thierfelder et al. 2020) und unterscheiden dann zwischen:
  • Ermüdungsfraktur, bei der es bei normaler Knochenstruktur durch gesteigerte Belastung zu einer Fraktur kommt,
  • Insuffizienzfraktur, die dahingegen durch normale Belastung bei pathologischer Knochenstruktur entsteht (Mandell et al. 2017).
Dies hat den Vorteil, dass der Terminus der Stressfraktur auch in Fällen verwendet werden kann, in denen eine Kombination aus Ermüdungs- und Insuffizienzfraktur vorliegt oder in denen eine eindeutige Zuordnung nicht möglich ist (Thierfelder et al. 2020).
Radiologisch sind Stressfrakturen besonders initial sehr schwer zu fassen, im Verlauf kommt es nur bei der Hälfte der Stressfrakturen zu typischen Zeichen der Frakturheilung (Siehe Abschn. 5. Frakturheilung). Häufigste Lokalisationen sind die proximale Tibia, die distale Fibula und die Metatarsalia (Schneider et al. 1985/86). Bei Verdacht auf eine Stressfraktur ist eine MRT-Untersuchung indiziert. Hier finden sich in Abhängigkeit vom Schweregrad ein periostales Ödem, ein Markraumödem in T1 und/oder T2-gewichteten Sequenzen oder eine Frakturlinie in der T1w (Dafnner und Pavlov 1992; Kozlowski et al. 1991).

Frakturheilung

Grundsätzlich verläuft die Frakturheilung bei Kindern schneller als bei Erwachsenen. Am wachsenden Skelett erfolgt die Knochenheilung nahezu immer sekundär durch die Bildung von Kallus, eine primäre Frakturheilung ohne Kallus kommt sehr selten vor.

Kallusbildung

Bei der Konsolidierung einer pädiatrischen Fraktur kommt es normalerweise zur Ausbildung von Kallus. Kinder bilden umso schneller und ausgeprägter einen Kallus, je jünger sie sind, zusätzlich hängt das Ausmaß der Kallusbildung von der Stärke der Dislokation, insbesondere Achsabweichungen in der Frontal- und Sagittalebene und von Seit-zu-Seit-Verschiebungen ab. Zunächst bildet sich primär ein bindegewebiger appositioneller Reiz- und Fixationskallus, welcher durch Verknorpelung die Fraktur zunehmend stabilisiert. Da dieser zunächst aber noch sehr weich ist, macht er die Fraktur weder übungs- noch belastungsstabil. Im Verlauf kommt es dann zu einer zunehmenden Ossifizierung des Kallus. Dies ist radiologisch zunächst insbesondere im Bereich des periostalen Abstützungskallus als Kalzifizierung erkennbar (Abb. 6c und 10b) und gilt als radiologisches Zeichen für die mögliche Bewegungsstabilität der Fraktur. Die endgültige Durchbauung der Fraktur mit dem radiologischen Verschwinden des Frakturspaltes findet erst später statt.
Durch eine verstärkte lokale Knochenresorption zu Beginn der Frakturheilung kann es zu einer vorübergehenden scheinbaren Weitstellung des Frakturspalts im Röntgenbild kommen. Dies darf nicht mit einer sekundären Dislokation verwechselt werden. Im Verlauf führen dann die periostale und enostale Kallusbildung zu einer Verdichtung des Frakturspalts und einer Verbreiterung der Kortikalis. Bei ungenügender Ruhigstellung kommt es zu überschießender Kallusbildung, dem sogenannten Kugelkallus (Abb. 11).
Im Verlauf der Frakturheilung können Röntgenkontrollen die Frakturstellung kontrollieren und die Fortschritte der Frakturkonsolidierung überwachen. Als bewegungsstabile Konsolidierung ist dabei eine kortikalisdichte periostale Überbrückung des Frakturspaltes in 3 der 4 abgebildeten Kortikalisseiten zu werten (von Laer et al. 2007). Die Konsolidierungszeiten hängen vom Alter, der Frakturform und dem Heilungsverlauf ab (Tab. 3).
Tab. 3
Richtwerte für durchschnittliche Konsolidierungszeiten (Ruhigstellungs- und Schonungszeiten) bis zur Bewegungsstabilität (modifiziert nach von Laer et al. (2007) und Dietz et al. (2011))
Frakturlokalisation
Konsolidierungszeit in Wochen
 
< 5 Jahre
5–10 Jahre
> 10 Jahre
Clavicula
1
2
2–3
Humerus proximal
1
2–3
3
Humerusschaft
2
3–4
4–6
Humerus supracondylär
1–2
2–3
3–4
Unterarm proximal
1
2–3
3–4
Ulna- oder Radiusschaft
3
4
4–6
Unterarm distal
2
3-4
4
Handwurzel
-
4–6
6–12
Metacarpale subcapital/basal
-
2
2–3
Metacarpale-Schaft
-
3–4
4–6
Finger subcapital/Basis
1–2
2
2–3
Finger Schaft
2–3
3–4
4–8
Schenkelhals
-
4–6
6–8
Femurschaft
1–3
4–5
4–6
Femur distal
2–3
3–4
4
Tibia proximal
2–3
3–4
4
Tibiaschaft
2–3
3–5
4–6
Tibia distal
2–3
3–4
4
Metatarsale
2–3
3
3–4
Zehen
1
1–2
2–3

Pseudarthrose

Eine Pseudarthrose ist die fehlende Konsolidierung einer Fraktur nach 3–4 Monaten. Davor spricht man lediglich von einer verzögerten Frakturheilung. Grundsätzlich sind Pseudarthrosen im Kindesalter sehr selten. Ursächlich ist fast immer eine ungenügende oder zu kurze Ruhigstellung, vor allem nach wiederholten Repositionsversuchen. Auch Materiallockerung nach Osteosynthese oder eine Verbiegung oder Bruch des Osteosynthesematerials können zu einer Pseudarthrose führen. Deshalb muss in der Beurteilung von röntgenologischen Verlaufskontrollen nach Osteosynthese immer auf die Intaktheit des eingebrachten Materials und radiologische Lockerungszeichen wie Lysesäume um die Osteosynthese geachtet werden.

Wachsende Fraktur

Nach einer Schädelkalottenfraktur kann es in seltenen Fällen zur Ausbildung einer „wachsenden Fraktur“ kommen. Diese kommt am häufigsten im Kleinkindalter vor und lässt sich meistens schon von außen als tastbare Grube oder Rinne im Bereich der Frakturlinie erkennen. Ursächlich für die Entstehung ist ein Riss in der Dura im Bereich der Fraktur, durch die es zu einem Vorfall der Arachnoidea kommt, die sich zu einem zystischen Gebilde entwickelt, welches durch die Pulsationen des Liquors im Verlauf mehrerer Monate zu einer Erweiterung des Frakturspalts und des Duradefekts führt. Diagnostisch gesichert werden der persistierende klaffende Frakturspalt und die Ausbildung der Leptomeninxzyste am einfachsten sonografisch.

Refraktur

Kommt es im Bereich einer bereits konsolidierten oder in Konsolidierung befindlichen Fraktur zu einer erneuten Fraktur, spricht man von einer Refraktur. Ursachen dafür können neben ungenügender oder zu kurzer Ruhigstellung und zu früher Belastung auch ein erneutes – inadäquates – Trauma sein. Kommt es im Bereich einer osteosynthetisch versorgten Fraktur zu einer Refraktur, spricht man von einer peri-osteosynthetischen Fraktur. Dabei kann es auch zu einem Bruch oder einer Verbiegung des Osteosynthesematerials kommen (Siehe Abb. 12).

Kindesmisshandlung/battered child-Syndrom

Jährlich sterben in Deutschland im Schnitt über 130 Kinder (2018: 136; 2017: 143) an den Folgen körperlicher Misshandlung. Aufgabe des behandelnden Arztes ist es, misshandlungsbedingte Verletzungen bzw. Misshandlungsfolgen aufgrund typischer Verletzungsmuster des Skelettes, der Weichteile und des ZNS zu erkennen, als solche eindeutig zu benennen und sorgfältig zu dokumentieren. Aus Befunden der Bildgebung lässt sich in Zusammenhang mit dem Alter des Kindes, der Art der Verletzungen und der typischen Lokalisation der Läsionen eine Misshandlungswahrscheinlichkeit ableiten. Folgende Hinweise untermauern den Verdacht auf eine Misshandlung:
  • eindeutige Verletzungsmuster des Skelettes, des ZNS, des Thorax oder Abdomens
  • entsprechendes Alter des Kindes
  • Nachweis mehrerer Verletzungen unterschiedlichen Alters und in unterschiedlichen Heilungsstadien
  • eine scheinbar leere Anamnese bzw. das Verletzungsmuster passt nicht zu den anamnestischen Angaben des Unfallherganges.
Eine hohe Spezifität für Kindesmisshandlungen haben insbesondere dorsale Rippenfrakturen bei Säuglingen, die klassische metaphysäre Eckfraktur („Corner-Sign“) oder Korbhenkel-Fraktur („Bucket-Handle“-Fraktur) die Spiralfraktur des Femurs sowie sogenannte „S“-Frakturen (Sternum, Processus spinosus und Scapula). Auch digitale Frakturen bei Kleinkindern ohne anamnestisch passenden Unfallhergang, Wirbelkörper-Frakturen und Frakturen mit Epiphysen-Sprengung sollten den behandelnden Arzt zumindest misstrauisch stimmen (Tab. 4).
Tab. 4
Spezifität misshandlungsbedingter Frakturen. (Mod. Nach Kleinman 1998)
Hohe Spezifität
• metaphysäre Läsionen
• dorsale Rippenfrakturen bei Säuglingen und Kleinkindern
• S-Frakturen (Sternum, Scapula, Proc. spinosus)
Mittlere Spezifität
multiple oder bilaterale Frakturen
Frakturen in unterschiedlichen Heilungsstadien
Epiphysenlösungen
Wirbelkörperfrakturen und -subluxationen
Fingerfrakturen bei Kleinkindern
Komplexe Schädelfrakturen
Niedrige Spezifität
subperiostale Ossifikationen
Claviculafrakturen
Schaftfrakturen der langen Röhrenknochen
Schädelfissuren
Metaphysäre Frakturen der langen Röhrenknochen sind in bis zu 15 % der Fälle Folge eines nicht-akzidentellen Traumas (Kleinman et al. 1986) und finden sich häufiger an der unteren Extremität, vor allem an Femur und Tibia, seltener am Humerus. Sie entstehen in erster Linie durch Torsion oder gelenknahen starken Druck. Die dabei entstehenden Scherkräfte an der Metaphysenendzone führen hier zu Spongiosa-Mikrofrakturierung und anschließenden transmetaphysalen Einblutungen. Im Röntgenbild ist dieser Frakturspalt meist als zarte Aufhellungslinie parallel zur Metaphysenendzone erkennbar, welche cortexnah bogenförmig zur Diaphyse zieht. Bedingt ist dies durch die feste Verbindung des Perichondriums zum Knochen lateral an der Metaphysenendzone, die zu einem dreieckförmigen Kantenabriss, dem sogenannten „Corner-Sign“ führt. Auch das sogenannte „Korbhenkel-Phänomen“ ist Ausdruck dieser schweren Verletzung der Metaphysenendzone – welche dabei als schalenförmiger Abriss erkennbar ist, die sich medial schmaler und peripher breiter darstellt. Das Korbhenkel-Phänomen ist eher in seitlichen Aufnahmen, das Corner-Sign häufig auf a.-p.-Projektionen erkennbar (Abb. 13).
Obwohl Schaftfrakturen der langen Röhrenknochen bei Misshandlungen deutlich häufiger als metaphysäre Verletzungen sind, sind diese jedoch nicht so spezifisch und erregen meist keinen Verdacht. Misshandlungsbedingt treten sie vorrangig an Femur, Humerus, Tibia und Unterarm auf. Glatte Querfrakturen sind dabei häufiger als Spiral- und Schrägfrakturen. Eher typisch akzidentell und nicht misshandlungsverdächtig ist die „toddlers fracture“ (Siehe hierzu auch Abschn. 4.10. Toddler-Fraktur) und die typisch nach dorsal abgewinkelte distale Unterarmfraktur nach Sturz auf den ausgestreckten Arm. Ventralverbiegungen bei Unterarmfrakturen entstehen eher bei einer Misshandlung, auch hier sind jedoch akzidentelle und nicht-akzidentelle Wulst- oder Grünholzfrakturen radiologisch nicht sicher zu differenzieren (Stöver 2005).
Bei sehr kleinen Kindern können auch sogenannte subperiostale Ossifikationen einen Misshandlungsverdacht erregen. Bei Säuglingen und Kleinkindern kann es durch grobe Gewalteinwirkungen wie festes Zufassen oder Schleudern/Schütteln zu Einblutungen unter das Periost am Schaft der langen Röhrenknochen kommen, die sich entlang des Schaftes ausbreiten und im Verlauf zu Knochenneubildung in diesem Bereich führen kann. Diese subperiostale Ossifikation ist frühestens am 5. und spätestens am 14. Tag radiologisch als zarte Verkalkungslinie entlang des Periostes sichtbar. Treten diese symmetrisch oder bilateral an Extremitäten oder bei Kindern mit bereits bestehendem Misshandlungsverdacht auf, sind sie vermutlich nicht-akzidenteller Genese.
Obwohl kindliche Hände und Füße häufig im Fokus misshandelnder Täter stehen, sind hier Frakturen im Vergleich zu den häufig auftretenden Weichteilverletzungen selten. Im Falle einer Fraktur können alle Knochen in allen Lokalisationen betroffen sein. Digitale Frakturen ohne adäquate Traumaanamnese (z. B. Quetschverletzungen in Türen oder Fenstern) oder multiple Frakturen der Finger oder Metacarpalia in unterschiedlichen Heilungsstadien sollten den behandelnden Arzt jedoch hellhörig werden lassen.
Bei dem begründeten Verdacht auf eine nicht-akzidentelle Traumagenese bzw. misshandlungsbedingte Traumata sollte bei Kindern unter 2 Jahren ein Röntgen-Skelettscreening (AWMF-Leitlinie, 05.02.2019) zur Detektion weiterer ggf. auch bereits konsolidierter Frakturen erfolgen. Dieses Röntgen-Skelettscreening soll umfassend und standardisiert erfolgen und beinhaltet neben Aufnahmen von Thorax und Extremitäten in jeweils einer Ebene auch Röntgenbilder des Schädels a.-p. und seitlich. Auf diese Weise entdeckte Frakturen bei misshandelten Kindern sind fast zur Hälfte klinisch stumm.
Bei Säuglingen und jüngeren Kleinkindern empfiehlt sich zudem eine Sonografie des ZNS, um intrakranielle Verletzungen zu detektieren, sowie eine abdominelle Sonografie um Verletzungen der parenchymatösen Oberbauchorgane oder des Mesenteriums auszuschließen. Führende Todesursache bei misshandelten Kindern sind Kopfverletzungen, meist durch Schütteln oder Schläge gegen den Kopf verursacht. Treten Schädelfrakturen auf, sind diese oft multipel, bilateral oder komplex und überschreiten nicht selten die Mittellinie. Intrakraniell finden sich in absteigender Häufigkeit subdurale Hämatome (durch Einreißen der Brückenvenen durch multiples starkes Schütteln), intraparenchymale Kontusionen oder Hämatome, Scherverletzungen und Hirnödeme. Bei klinischem oder sonografischem Verdacht auf eine intrakranielle Verletzung sollte eine Schädel-MRT erfolgen (Abb. 14).
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