Ansatztendinopathien: Patellaspitzensyndrom
Das Patellaspitzensyndrom ist bei Sportlern eine weit verbreitete und gravierende Erkrankung. Obgleich es in den letzten Jahren zahlreiche Erkenntnisse über die Pathogenese und die Diagnostik gegeben hat, bleibt die erfolgreiche Behandlung eine große Herausforderung. Symptomatisch im Vordergrund stehen aktivitätsbedingte, anteriore Knieschmerzen, die in Verbindung mit einer proximalen Tendinopathie der Patellasehne auftreten. Diese Patellarsehnen-Tendinopathie ist Folge einer wiederholten, übermäßigen Belastung des Kniestreckapparats, welche meist bei Sportarten auftritt, die explosive Bewegungen, wie z. B. Springen, beinhalten. Histopathologische Studien haben gezeigt, dass die zugrunde liegende Pathologie vielmehr degenerativ als entzündlich ist. Während die Bildgebung bei der Differenzialdiagnostik hilfreich sein kann, wird die Diagnose des Patellaspitzensyndroms primär klinisch gestellt. Eine detaillierte Anamnese und eine sorgfältige körperliche Untersuchung sind hierfür erforderlich. Die Therapie sollte sich schrittweise auf die Belastungstoleranz der Sehne, der muskuloskelettalen Einheit und der kinematische Kette konzentrieren. Außerdem sollten die wichtigsten intrinsischen und extrinsischen Risikofaktoren beseitigt werden. Die Dauer der Rehabilitation ist lang und endet nicht häufig in einer Aufgabe der ausführenden Sportart.