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Spontanremissionen

Verfasst von: Herbert W. Kappauf
Spontanremissionen von Malignomen sind ein valides Phänomen, das vielfach die Entwicklung onkologischer Therapieansätze angestoßen hat. Während insgesamt Spontanremissionen sehr seltene Ereignisse sind, kommen sie bei einigen Malignomentitäten und -subgruppen häufiger vor und können dann durchaus klinische Entscheidungen beeinflussen. Spontanremissionen sind heterogene Phänomene sowohl in Bezug auf die Remissionsqualität, Remissionsdynamik, Remissionsdauer sowie Häufigkeit bei Primärtumor, Metastasen und Metastasierungsort. Spontanremissionen werden biologisch letztlich über eine Zelldifferenzierung oder einen Zelltod vermittelt. Induzierend spielen dabei Regulationsgene, endokrine Einflüsse, antiangiogenetische Faktoren und immunologische Wirkabläufe – besonders im Tumormikromilieu – eine Rolle. Spontanremissionen verdienen mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit, da sie Einblicke in die Regulation maligner Proliferation erlauben und somit onkologische Therapiestrategien fortentwickeln helfen.