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Psychoneuroimmunologie in der Onkologie

Verfasst von: Rainer H. Straub und Manfred Schedlowski
Psychoneuroimmunologie beschreibt ein Forschungsgebiet, dass die bidirektionale Verbindungen zwischen Gehirn und peripherem Immunsystem beschreibt. Die entsprechenden Konnektoren stammen aus der Welt der Hormone und der Neurotransmitter (Nervenbahnen). In der Onkologie wurden wichtige Einflussmöglichkeiten des Gehirns auf das Tumorgeschehen und das beteiligte Immunsystem identifiziert. Die Einflussnahme geschieht vorrangig durch das sympathische Nervensystem und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse. So fördert psychologischer Stress (z. B. perioperativer Stress) die Tumorprogression durch eine Hemmung des Immunsystems. Chronischer Stress wie bei Depression ist mit einer Tumorprogression vergesellschaftet. In reziproker Weise beeinflusst auch der Tumor das Gehirn über Zytokine, Hormone oder Neurotransmitter und über sensible Nervenbahnen, die im oder in der Nähe des Tumors liegen. Stressreduzierende Therapien beim Menschen stecken noch in den Kinderschuhen.