Erworbene Erkrankungen der Trikuspidalklappe
Erworbene Erkrankungen der Trikuspidalklappe treten häufig in Kombination und als Folge führender linksseitiger Herzerkrankungen auf. Die klinische und prognostische Bedeutung erworbener Trikuspidalklappenerkrankungen wurde lange unterschätzt, die entsprechende Diagnostik und Therapie vernachlässigt und der Fokus auf die meist assoziierte Linksherzpathologie gesetzt. Sowohl die Trikuspidalklappenstenose als auch -insuffizienz können klinisch lange inapparent und symptomarm verlaufen, im Verlauf treten Beschwerden auf, die sich pathophysiologisch auf den vermehrten venösen Rückstau und das reduzierte Herzzeitvolumen zurückführen lassen. Wesentliches diagnostisches Werkzeug ist neben Anamnese und klinischer Untersuchung die transthorakale Echokardiografie. Neben einer optimalen medikamentösen Herzinsuffizienztherapie, welche eine ausgefeilte Diuretikatherapie miteinschließt, stehen derzeit operative (herzchirurgisch offene sowie minimalinvasive Ersatz- und Rekonstruktionsverfahren) und kathetergeführte Therapieverfahren wie der „edge-to-edge repair“ mittels Clippingverfahren sowie die transkatheter-Anuloplastie zur Verfügung.