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Klinische Angiologie
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Publiziert am: 14.10.2023

Risikofaktoren für Rezidive venöser Thromboembolien (VTE)

Verfasst von: Rupert Bauersachs
Das VTE-Rezidivrisiko hängt entscheidend von den Umständen ab, unter denen es zur Index-VTE gekommen ist. Generell gilt, dass starke transiente Risikofaktoren, die das Auftreten einer VTE verzehnfachen (z. B. längere Operationen oder Bettlägerigkeit) nach Beendigung der Antikoagulation ein niedriges Rezidivrisiko zeigen, während schwache transiente Risikofaktoren, die das Auftreten einer VTE nur etwa 3–10-fach erhöhen, mit einem höheren Rezidivrisiko einhergehen. Unprovozierte VTEs, bei denen sich kein Triggerfaktor identifizieren lässt, haben ein zusätzlich erhöhtes Rezidivrisiko, welches durch intrinsische Faktoren wie Thrombophilie oder männlichem Geschlecht weiter moduliert werden kann. Ein besonders hohes Rezidivrisiko haben Patienten mit einer aktiven Krebserkrankung oder einer schweren Thrombophilie. Zum pragmatischen Vorgehen teilen mehrere aktuelle Leitlinien die Risikogruppen in 3 Stadien ein, die das therapeutische Vorgehen determinieren. Wegen der hohen Bedeutung der Risikofaktoren ist eine umfassende Anamnese und Dokumentation der auslösenden Faktoren zum Zeitpunkt der Index-VTE unverzichtbar.