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Kinderchirurgie
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Publiziert am: 03.10.2018

Tumoren der Leber bei Kindern und Jugendlichen

Verfasst von: Michael Berger und Dietrich von Schweinitz
Primäre Lebertumoren sind bei Kindern selten. Neben einigen charakteristischen gutartigen Tumoren finden sich beim Kind v. a. bösartige Tumoren wie das Hepatoblastom, der häufigste Lebertumor beim Kind. Trotz der Seltenheit dieses Tumors gebührt ihm hohe wissenschaftliche Aufmerksamkeit, weil er exemplarisch für neuartige Analyse- und Behandlungsstrukturen innerhalb der Krebstherapie bei Kindern steht. Allen voran ist hierbei die globale PHITT-Studie zu nennen. Ist das Hepatoblastom komplett resektabel, ist die Prognose gut, v. a. auch, weil Hepatoblastome wie andere embryonale Tumoren zunächst gut auf Chemotherapie ansprechen. Weil die Zellen des Hepatoblastoms allerdings nach wiederholter Chemotherapie zu einer ausgeprägten Zytostatikaresistenz neigen, ist die Prognose von nichtresektablen Tumoren trotz intensiver Forschung der letzten Jahrzehnte weiterhin schlecht. Andere maligne Tumoren der Leber des Kindes, z. B. das undifferenzierte embryonale Sarkom der Leber oder das Rhabdomyosarkom der Gallengänge, haben bereits aufgrund ihrer höheren Aggressivität von Anfang an eine schlechtere Prognose als das Hepatoblastom. Glücklicherweise sind diese Tumoren im Vergleich zum Hepatoblastom deutlich seltener. Auch hepatozelluläre Karzinome kommen im Kindesalter vor, wobei diese Kinder bei Ersterkrankung oft schon im Teenageralter sind. Ähnlich wie Tumoren dieser Gruppe im Erwachsenenalter sprechen sie nicht gut auf Chemotherapie an, und die Prognose ist u. a. abhängig von der Resektabilität.