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Die Urologie
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Publiziert am: 11.03.2023

Operative Anatomie der Prostata

Verfasst von: Joachim Wilhelm Thüroff
Embryologische Entwicklung, Organgliederung und Gewebezusammensetzung der Prostata als Drüse mit reichlich glattmuskulärem und fibrösem Stroma sowie Prädilektionsorte der Entstehung von BPH und Prostatakarzinom bilden die Grundlagen der operativen Anatomie. Insbesondere die radikale Prostatektomie zur Therapie des Prostatakarzinoms erfordert für die Ziele des Funktionserhalts von Harnkontinenz und erektiler Funktion ein subtiles Verständnis der Gefäß- und Nervenversorgung sowie der topographischen Anatomie. Kenntnisse der komplexen Beziehungen zwischen den verschiedenen Blättern von endopelviner Faszie mit ihren Bandverstärkungen, Denonvillier-Faszie und Prostatakapsel sowie den dazwischen verlaufenden Gefäß- und Nervenbahnen und deren unterschiedlichen Projektionen bei offen-suprapubischem, laparoskopischem oder robotisch-assistiertem laparoskopischen Zugang gegenüber dem perinealen Zugang sind von zentraler Bedeutung für die verschiedenen Techniken der Neurolyse des Gefäßnervenbündels beim nerven- und potenzerhaltenden Vorgehen. Die hintere Rekonstruktion des Septum urorectale unter Einschluss von Denonvillier-Faszie, Musculus vesicoprostaticus und Musculus rectourethralis wird insbesondere bei den laparoskopischen und robotisch-assistierten laparoskopischen Operationstechniken favorisiert und scheint für die Harnkontinenz von Bedeutung zu sein. Für lokal fortgeschrittene Karzinome ist das onkologische Ergebnis unter anderem mit der Ausdehnung der Lymphadenektomie verbunden.