Geburtsmodus bei fetalen Fehlbildungen
Die Pränatalmedizin ermöglicht detaillierte Pläne für die Entbindung. Für kongenitale Fehlbildungen liegen keine kontrolliert randomisierten Studien zum optimalen Entbindungszeitpunkt und -modus vor. Die Evidenz beruht auf retrospektiven Beobachtungs- und Kohortenstudien bzw. Expertenmeinungen. Für die meisten Fehlbildungen ist die Evidenz für einen Benefit der Sectio gering. Sie ermöglicht jedoch die Planbarkeit der Ressourcen und ist logistisch vorteilhafter. Bei einigen Fehlbildungen können die Kinder prinzipiell spontan entbunden werden (z. B. Herzvitien, Zwerchfellhernie, Ösophagusatresie), während der Geburtsmodus bei anderen in Abhängigkeit von den individuellen Eigenarten der Fehlbildung entschieden werden muss (z. B. pulmonale Malformationen, Omphalozele, Gastroschisis, Myelomeningozele, Steißbeinteratom und Hydrozephalus) und bei manchen eine Sectio benötigt wird (Geburtsmechanik, fetale Herzinsuffizienz, Hydrops fetalis, wegen eines postpartalen Rashkind-Manövers oder für eine EXIT-Prozedur).