Fetales Monitoring (Indikation und Methodik zur fetalen Zustandsdiagnostik in der Schwangerschaft: CTG und Doppler)
Im Low-Risk-Kollektiv (keine Risiken u/o Notwendigkeit einer Intervention; UCSF 2022; AWMF 2023) wird die perinatale Morbidität/Mortalität (PM) durch antepartale CTG- oder Doppler-Untersuchungen nicht gesenkt. Werden die Möglichkeiten einer Reduzierung der Falsch-positiv-Rate des CTGs nicht genutzt, steigt die Rate unnötiger Interventionen. Da Wehen die uterine Perfusion und fetale Oxygenierung herabsetzen, kann sich der Low-Risk-Status sub partu ändern. Ein Vergleich von Computer- und konventionellem CTG zeigte keine Reduzierung potenziell vermeidbarer Todesfälle (keine Anwendungsempfehlung). Da heute andere Therapieoptionen bestehen (Veröffentlichung der Studien: 1982–1999), die Studien qualitative Einschränkungen und bezogen auf die Seltenheit perinataler Todesfälle und Zerebralparesen zu geringe statistische Power hatten, steht eine abschließende Bewertung aus. Beim Screening (1. Trim., Zweittrimester-Fehlbildungs-US, Echokardiografie und serielle Biometrie) weicht die Erfassung von Hintergrundrisiken (Präeklampsie, Wachstumsrestriktion) einer umfassenden algorithmischen Risikoberechnung (z.B. Fetal Medicine Foundation) mit hoher Detektions- und geringer Falsch-positiv-Rate. Im High-Risk-Kollektiv kann durch CTG- und Doppleruntersuchungen die PM um ca. 30 % gesenkt werden.
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