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Die Augenheilkunde
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Publiziert am: 18.01.2024

Phake Intraokularlinsen: Indikation, Technik und Nachsorge

Verfasst von: Thomas Kohnen, Gernot Steinwender und Marvin L. Biller
Während phake Intraokularlinsen (pIOL) in der Vergangenheit vor allem bei Patienten mit Kontraindikationen für keratorefraktive Verfahren eingesetzt wurden, etablieren sie sich mittlerweile zunehmend als ebenbürtige Alternative auch bei geringgradigeren Ametropien. Es werden drei Formen von phaken IOL unterschieden: kammerwinkelgestützte Vorderkammerlinsen, irisfixierte Vorderkammerlinsen und Hinterkammerlinsen. Jede Art von pIOL hat individuelle Anwendungsbereiche, Operationstechniken, Ergebnisse und potenzielle Komplikationen. Eine sorgfältige Patientenselektion, eine extensive präoperative Evaluation und regelmäßige sorgfältige Nachkontrollen sind unverzichtbare Instrumente, um optimale Ergebnisse und minimale Komplikationsraten zu erreichen.

Einleitung

In der refraktiven Chirurgie können subtraktive (z. B. Hornhaut-Laserchirurgie oder refraktiver Linsenaustausch (RLA)) und additive (z. B. Linsenchirurgie oder Hornhaut-Implantate) Verfahren unterschieden werden. Keratorefraktive Verfahren sind aufgrund ihres beschränkten Anwendungsbereichs, der sich vor allem aus der Notwendigkeit eines Hornhautgewebeabtrags ergibt, für Patienten mit mittlerer bis hoher Myopie oft ungeeignet. Auch chronische Sicca-Beschwerden oder ektatische Hornhautveränderungen (wie der Keratokonus forme fruste) schränken die Einsetzbarkeit derartiger Verfahren ein. Ein RLA hingegen würde bei jungen Patienten die Entfernung einer klaren und funktionstüchtigen kristallinen Linse erfordern, was (vor allem bei Myopie) mit einem postoperativ erhöhten Risiko für eine Amotio retinae einhergeht (Yao et al. 2021). Die Implantation von phaken Intraokularlinsen (pIOL) ermöglicht auch bei solchen Patientengruppen eine Korrektur mit guten refraktiven Ergebnissen unter vollständigem Erhalt der Akkommodation (Kohnen et al. 2010). Auch bei Hyperopie können pIOL, sofern die richtigen anatomischen Voraussetzungen erfüllt sind, erfolgreich angewendet werden. Im Gegensatz zu subtraktiven Verfahren ist die Implantation einer pIOL reversibel.
Während pIOL in der Vergangenheit fast ausschließlich in den genannten Patientengruppen mit Kontraindikationen für keratorefraktive Verfahren eingesetzt wurden, haben sie sich in den zurückliegenden Jahren zunehmend als Alternative auch bei geringgradigeren Ametropie etabliert. Als Hinweis für diese Entwicklung ist auch die Herabsetzung der unteren Grenze des Anwendungsbereichs für pIOL von ursprünglich − 6,0 dpt auf zwischenzeitlich − 3,0 dpt und mittlerweile − 1,0 dpt in den evidenzbasierten Empfehlungen der Kommission für Refraktive Chirurgie Deutschland zu werten (DOG und BVA 2023).
Es werden drei Formen von pIOL unterschieden: kammerwinkelgestützte Vorderkammerlinsen, irisfixierte Vorderkammerlinsen und Hinterkammerlinsen, die in diesem Kapitel dargestellt werden. Tab. 1 verschafft einen Überblick über die aktuell gängigen und zugelassenen pIOL-Modelle. Jede Art von pIOL hat individuelle Anwendungsbereiche, Operationstechniken, Ergebnisse und potenzielle Komplikationen. Eine sorgfältige Patientenselektion, eine extensive präoperative Evaluation und regelmäßige sorgfältige Nachkontrollen sind unverzichtbare Instrumente, um optimale Ergebnisse und minimale Komplikationsraten zu erreichen.
Tab. 1
Phake Intraokularlinsen mit FDA- oder CE-Zulassung
 
Handelsname
FDA/CE
Material
Brechkraft (dpt)
Kammerwinkelgestützte Vorderkammer-pIOL
Kelman Duet
−/+
PMMA-Haptiken Silikonoptik
− 8 bis − 20
AcrySof Cachet
−/+
Hydrophobes Acrylat, einstückig
− 6 bis − 16,5
Irisfixierte Vorderkammer-pIOL
Verisyse/Artisan
+/+
PMMA, einstückig
+ 1 bis + 14 und − 1 bis − 23,5 (je nach Optikdurchmesser); torische Varianten verfügbar
Veriflex/Artiflex
−/+
PMMA-Haptiken, Polysiloxanoptik
− 2 bis − 14,5; torische Varianten verfügbar
Hinterkammer-pIOL
ICL
+/+
Kollamer
+ 0,5 bis + 10 und − 0,5 bis − 18,0 (je nach Optikdurchmesser); torische Varianten verfügbar
PRL
−/+
Silikon
+ 3 bis + 15 und − 3 bis − 20 (je nach Optikdurchmesser)
IPCL
−/+
Hydrophiles Acrylat
+ 1 bis + 15 und − 1 bis − 30; torische Varianten verfügbar

Präoperative Evaluation und Patientenselektion

Folgende Messungen und Untersuchungen sollten zur Evaluation einer pIOL-Implantation erfolgen (DOG und BVA 2023):
  • Subjektive Refraktionsbestimmung
  • Refraktionsbestimmung in Zykloplegie
  • Visus sine correctione (Rohvisus)
  • Visus cum correctione (bestkorrigierter Visus)
  • Pupillometrie (photopisch, mesopisch, skotopisch)
  • Messung der (internen) Vorderkammertiefe ohne Zykloplegie
  • Korneale Topo- oder Tomografie
  • Pachymetrie
  • Endothelzellmikroskopie und -zellzahlbestimmung
  • Spaltlampenbiomikroskopie des vorderen Augenabschnitts
  • Funduskopie in Mydriasis
  • Applanationstonometrie
Ein- und Ausschlusskriterien
Im Rahmen der Voruntersuchung sollte sowohl klinisch als auch anamestisch sorgfältig hinsichtlich der Ein- und Ausschlusskriterien untersucht werden. Um für eine pIOL geeignet zu sein, sollte der Patient ≥ 18 Jahre alt und mindestens 2 Jahre refraktionsstabil sein (± 0,5 dpt sphärisches Äquivalent). Außerdem sollte eine Abwägung über die Platzverhältnisse innerhalb des Auges erfolgen. Dabei sollten eine interne Vorderkammertiefe (gemessen vom kornealen Endothel bis zur Vorderfläche der kristallinen Linse) von ≥ 2,8 mm (bei Myopie) bzw. ≥ 3,0 mm (bei Hyperopie) (DOG und BVA 2023) sowie ein iridokornealer Winkel von ≥ 30° (Shaffer Grad 3–4) vorliegen. Es sollte eine klare Hornhaut mit einer Endothelzellzahl von mindestens 2000–2500 Zellen/mm2 vorhanden sein (je nach pIOL-Typ). Weiterhin sollte eine physiologische Pupillenfunktion und -größe vorliegen.
Zu den Ausschlusskriterien einer pIOL-Implantation zählen insbesondere akute und chronische Pathologien des vorderen Augenabschnitts wie z. B. Infektionen oder Uveitiden. Auch eine klinisch signifikante Katarakt, ein (langfristig) erhöhter Augeninnendruck, Schäden des Sehnervs (Glaukom) oder der Netzhaut zählen dazu. Weiterhin ist bei nicht hinreichend therapierten Autoimmunerkrankungen oder Diabetes mellitus aufgrund der möglichen zukünftigen Augenschäden Vorsicht geboten.
Die Kommission für Refraktive Chirurgie (KRC) Deutschland empfiehlt inzwischen einen Anwendungsbereich für die Implantation von pIOL ab einer Myopie ab − 1,0 dpt und einer Hyperopie ab + 1,0 dpt sowie bei Astigmatismus. Als Grenzbereich wird die Anwendung der pIOL zur Presbyopiekorrektur genannt, wobei darauf hingewiesen wird, dass dies nur unter ausführlicher Aufklärung hinsichtlich der temporären Wirksamkeit und der erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Kataraktbildung erfolgen sollte (DOG und BVA 2023).

Kammerwinkelgestützte phake Vorderkammerlinsen

Bereits im Jahre 1953 erfolgte die erstmalige Implantation einer phaken Vorderkammerlinse durch Benedetto Strampelli zur Myopiekorrektur (Strampelli 1954). Es sollte noch einige weitere Jahrzehnte in Anspruch nehmen, bis Komplikationen bei der Implantation von phaken Vorderkammerlinsen wie chronischer Endothelzellverlust, Pupillen- und Irisveränderungen sowie Uveitis-Glaukom-Hyphäma-Syndrome durch technische Fortschritte zunehmend beherrschbarer wurden. Die ab den 1980er-Jahren eingeführten kammerwinkelgestützten Polymethylmethacrylat (PMMA)-Implantate wurden vor allem aufgrund ihrer weiterhin hohen Komplikationsraten und des Aufkommens neuer faltbarer Modelle, welche einen deutlich kleineren Hornhautschnitt benötigten, schrittweise vom Markt genommen. Die CE-zertifizierten und zur Implantation in Deutschland prinzipiell weiterhin zugelassenen faltbaren Kelman Duet pIOL und AcrySof Cachet werden mittlerweile nicht mehr vertrieben. Da Patienten im klinischen Alltag jedoch noch mit diesen pIOL-Modellen vorstellig werden können, soll im Folgenden auf die wichtigsten zugrunde liegenden Prinzipien eingegangen werden.

Kelman Duet

Als zweistückiges Implantat besteht die Kelman Duet (Tekia, Irvine, CA, USA) aus einem dreibeinigen kammerwinkelgestützten Haptik-Ringelement aus PMMA, in welchem eine Silikonoptik mit UV-Filter platziert werden kann (Alió und Kelman 2003). Durch einen ersten kornealen Schnitt (< 2,5 mm) wird zunächst die Haptik in die Vorderkammer inseriert. Daraufhin wird mittels eines Injektorsystems die Optik durch einen zweiten Schnitt (superiore 3-mm- „Clear-Cornea“ -Inzision) in die Vorderkammer implantiert. Nach fester Fixation der Optik mithilfe eines Sinskey-Hakens in der Haptik besteht zukünftig weiterhin die Möglichkeit eines Austauschs der Optik (z. B. bei später auftretenden Refraktionsfehlern). Nach einem Jahr zeigt die Kelman Duet akzeptable refraktive Ergebnisse, wobei bis dahin bei 8 % der Fälle eine Reposition oder ein Austausch des Optikelements nötig wurde (Alió et al. 2007).

AcrySof Cachet

Die Implantation der einstückigen, faltbaren, kammerwinkelgestützten und hydrophoben AcrySof Cachet pIOL (Alcon Laboratories, Inc., Fort Worth, TX, USA) erfolgt durch eine Hornhauttunnelinzision ab 2,6 mm, welche entweder superior oder im Meridian der stärksten Brechkraft (zur Astigmatismuskorrektur bis 1,5 dpt) gesetzt wird. Vor der Implantation wird die Anwendung eines Miotikums empfohlen, um einer intraoperativen Berührung der kristallinen Linse bestmöglich vorzubeugen. Aufgrund der nur punktuellen Fixation der pIOL mit vier Fußplättchen ist eine zusätzliche Iridotomie oder Iridektomie nicht nötig (siehe Abb. 1). Die Berechnung des Durchmessers der pIOL kann durch Messung des Hornhautdurchmessers erfolgen, da die flexiblen Fußplättchen der Linse eventuelle Größenunterschiede bis zu einem gewissen Maß ausgleichen können (Klaproth et al. 2013).
Insgesamt liefert die AcrySof Cachet pIOL gute refraktive Ergebnisse: So lagen 5 Jahre nach Implantation knapp 90 % der Augen innerhalb von ± 1,0 dpt sphärisches Äquivalent der Zielrefraktion (Kohnen et al. 2016). Hinsichtlich der Komplikationsrisiken konnte gezeigt werden, dass der postoperative Verlust an Endothelzellen nach 7 Jahren etwa 11 % beträgt, was eine Explantation in etwa 3 % aller Fälle erforderlich machte (Kohnen et al. 2017). Während der Verlust an Endothelzellen im Vergleich zu irisfixierten Vorderkammerlinsen in den ersten 6 Monaten nach der Implantation zwar höher ist, zeigt sich im weiteren Verlauf kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Modellen (Aerts et al. 2015). Eine Ovalisierung der Pupille (eine zuvor häufig bei Vorderkammerlinsen beobachtete Komplikation) oder ein Winkelblockglaukom konnten bei einer prospektiven Studie mit 190 Augen nicht festgestellt werden (Kohnen et al. 2009). Einige Studien berichten nach der Implantation dieser pIOL über das Auftreten von Halos und Glares sowie von Problemen bei Dämmerungssehen (Allemann et al. 2000).

Irisfixierte phake Vorderkammerlinsen

Die ersten irisfixierten Intraokularlinsen wurden nach intrakapsulärer Kataraktextraktion (ICCE) zur Aphakiekorrektur implantiert. Zur Korrektur von Ametropien wurden irisfixierte phake IOLs erstmals Mitte der 1980er-Jahre eingesetzt (Fechner et al. 1989), wobei sich deren Design bis heute nicht wesentlich verändert hat. Die Berechnung der Brechkraft erfolgt mit der Van-der-Heijde-Formel. Ein Vorteil irisfixierter Vorderkammerlinsen ist, dass sie immer genau über die Pupillenmitte positioniert werden können, auch wenn die Pupille nicht zentral lokalisiert (zentriert) ist, was insbesondere bei höheren Ametropien häufig vorkommen kann. Eine feste Verankerung der pIOL an der Regenbogenhaut verhindert außerdem eine Rotation der Implantate, wodurch eine dauerhafte und präzise Astigmatismuskorrektur gewährleistet werden kann.

Artisan/Verisyse

Die einstückige und nicht faltbare Artisan pIOL (Ophtec B.V., Groningen, Niederlande) bzw. die baugleiche Verisyse pIOL (Abbott Laboratories, Abbott Park, Il, USA) bestehen aus einem UV-absorbierendem PMMA-Material und sind in verschiedenen Modellen zur Korrektur von Myopie, Hyperopie, Astigmatismus und Aphakie verfügbar (siehe Abb. 2 und 3).
Generell gilt zu beachten, dass der Abstand von der pIOL zum kornealen Endothel vor allem von der optischen Wirkung des Implantats (so haben Modelle zur Myopiekorrektur einen dickeren Außenrand, während Modelle zur Hyperopiekorrektur einen verdickten Zentralbereich aufweisen) und den individuellen Vorderkammerdimensionen abhängig ist, weshalb die Artisan/Verisyse pIOL in verschiedenen Optikdurchmessern lieferbar ist. Der Gesamtdurchmesser der IOL liegt jedoch fest bei 8,5 mm, wodurch selten Probleme mit der Vorabbestimmung der Implantate entstehen. Ein kleineres Modell mit 7,5 mm für kleine und kindliche Auge wird ebenfalls vertrieben. Im Falle der torischen Modelle ist die Achslage immer bei 0° bzw. 90° angesiedelt. So soll es dem Operateur ermöglicht werden, seine gewohnte Operationsmethodik auch bei torischen Implantaten anzuwenden. Lediglich im Falle obliquer Astigmatismen ist eine schräge Implantation notwendig.
Zum Schutz der natürlichen Linse vor einem Kontakt mit dem phaken Implantat wird die Induktion einer medikamentösen Miosis empfohlen. Dies kann durch Gabe von z. B. 2 %-igem Pilokarpin präoperativ oder durch kamerale Gabe von Acetylcholin erfolgen. Damit der Vorteil dieser Linsen, nämlich die exakte Zentrierung der Optik über der Pupille, voll genutzt werden kann, sollte die Pupillenposition vor der medikamentösen Engstellung der Pupille auf der Hornhaut markiert werden.
Bezüglich des operativen Vorgehens wurden verschiedene chirurgische Vorgehensweisen beschrieben. So kann in einem ersten Schnitt eine 5,2-mm- oder 6,2-mm-Skleratunnelinzision bei 12:00 gesetzt werden, welche durch zwei vertikale Parazentesen in Richtung der angestrebten Enklavationsplatzierung bei 10 und 14 Uhr ergänzt wird (Bühren et al. 2004). Nach der Stellung der Vorderkammer mit viskoelastischer Substanz (OVD) wird die pIOL inseriert und in ihre vorgesehene Position rotiert. Mithilfe einer Enklavationsnadel werden die Irisklauen am Irisgewebe fixiert. Die Nadel hält die Irisfalte in Position, während die Linse mit der Implantationspinzette leicht nach hinten gedrückt wird. So kommt es zu einer automatischen Verankerung der Klauen im Irisgewebe. Anschließend wiederholt der Chirurg den Vorgang für die zweite Irisklaue. Es stehen alternative Verfahren zur Durchführung des Enklavationsschritts zur Verfügung wie z. B. die Nutzung spezieller Einmal-Handstücke, wobei mittels des Vakuums der Phakomaschine eine „Falte“ an Irisgewebe gegriffen und anschließend fest im Gewebe verankert werden kann. Die exakte Zentrierung der pIOL sollte anhand der Pupillenmarkierung überprüft werden. Falls die pIOL nicht ideal zentriert ist, muss die Enklavation gelöst und die pIOL neu positioniert werden. Zur Prophylaxe eines Pupillarblocks sollte eine periphere Iridektomie angelegt werden, wobei alternativ auch die präoperative Anlage einer oder zweier Nd:YAG-Iridotomien möglich ist. Die kornealen Inzisionen können mit Einzelknopfnähten, die Sklerainzision mit einer fortlaufenden oder Matratzennaht verschlossen werden. Bei der kornealen Schnittführung werden nach 4 Wochen die Nähte über einen Zeitraum von 3 Monaten je nach Status des kornealen Astigmatismus schrittweise entfernt.
Bei Myopie zeigen diese pIOL bei guter Vorhersagbarkeit überzeugende refraktive Ergebnisse (sowohl bei torischen als auch bei nichttorischen Modellen). So erreichten in einer Metaanalyse (unter Einschluss von 5523 myopen Augen) nach einem 5-Jahres-Follow-up 82 % der Augen eine unkorrigierte Sehschärfe ≥ 0,5 und 21 % eine unkorrigierte Sehschärfe von ≥ 1,0 (van Rijn et al. 2020). Hinsichtlich der refraktiven Ergebnisse zeigten sich die hyperopen Augen etwas schlechter, wobei Pigmentdispersion und konsekutive Sekundärglaukome als häufigster Grund für eine pIOL-Explantation angegeben wurden (van Rijn et al. 2020). Darüber hinaus findet die Artisan/Verisyse pIOL erfolgreich Anwendung bei der Korrektur von Ametropie nach perforierender Keratoplastik (Tahzib et al. 2006), nach tiefer anteriorer lamellärer Keratoplastik (DALK) (Tiveron Jr. et al. 2017) und bei Keratokonus (Sedaghat et al. 2011).

Artiflex/Veriflex

Die Artiflex/Veriflex pIOL sind die faltbaren Varianten der Artisan/Verisyse pIOL. Während die Haptiken aus PMMA bestehen, ist die Optik aus hydrophobem faltbarem Polysiloxan. Die besagten pIOL sind nur für die Korrektur von Myopie erhältlich, wobei torische und nichttorische Modelle zur Verfügung stehen (siehe Abb. 2 und 3).
Die Implantation erfordert eine etwa 3,1 mm lange Inzision, über welche die pIOL mithilfe eines speziell geformten Spatels injiziert wird und die sich hinsichtlich der Größe an den PMMA-Haptiken orientiert. Die Ausrichtung und Fixierung ähnelt dem Vorgehen bei den korrespondierenden rigiden Modellen aus PMMA. Intraoperativ sollte darauf geachtet werden, dass nicht die Optik, sondern die Haptiken mit der Pinzette gegriffen werden, da sonst Beschädigungen möglich sind. Die Inzisionen sind meist selbstschließend, können jedoch auch mit einer Nylonnaht verschlossen werden.
Auch bei diesen faltbaren pIOL-Modellen konnten in Metanalysen sehr gute refraktive Ergebnisse festgestellt werden: Nach 2 Jahren lagen 75,2 % der Augen innerhalb von ± 0,5 dpt und 94,3 % innerhalb von ± 1,0 dpt der Zielrefraktion; ein unkorrigierter Fernvisus von ≥ 0,5 wurde von 97,2 % der Augen erreicht. Ähnlich gute Ergebnisse konnten Untersuchungen der torischen Varianten zeigen (Dick et al. 2009).
Der Endothelzellverlust zwischen 6 Monaten und 5 Jahren nach Artiflex-/Veriflex-Implantation betrug in einer prospektiven Studie ca. 10 % und lag damit etwas niedriger als nach Implantation der korrespondierenden rigiden irisfixierten pIOL (Jonker et al. 2018a, b). Auch andere Untersuchungen zeigten, dass die Artiflex/Veriflex pIOL im direkten Vergleich nicht nur signifikant bessere refraktive Ergebnisse erreicht, sondern auch einen geringeren Verlust an zentraler Endothelzelldichte verursacht (Wu et al. 2020).

Phake Hinterkammerlinsen

Die Komplikationen, die bei phaken Vorderkammerlinsen beobachtet wurden, führten zu der Entwicklung der phaken Hinterkammerlinsen, wobei eine solche erstmals 1986 von Fyodorov implantiert wurde. Im Folgenden wird vor allem auf die ICL eingegangen, die aktuell die weltweit meistgenutzte phake IOL überhaupt darstellt.

Implantable Collamer Lens (ICL)

Die „Implantable Collamer Lens“ („implantierbare Kontaktlinse“, ICL, STAAR Surgical AG, Monrovia, CA) besteht aus einem Material erhöhter Biokompatibilität („Collamer“, 0,2 % Kollagen und 60 % HEMA-Kopolymer), das zum Teil Kollagene porkinen Ursprungs enthält und somit durch das Immunsystem weniger erkennbar sein soll (Rosen und Gore 1998).
Das aktuelle Modell, EVO+ Visian ICL, unterscheidet sich von seinem Vorgängermodell unter anderem durch eine Vergrößerung des Optikdurchmessers, wodurch eine Verwendung nun auch bei größeren mesopischen Pupillengrößen möglich ist. Seit der ICL V4c, dem Vorgänger des aktuellen Modells, verfügen diese pIOL in ihrer myopen Ausführung über ein 360 μm großes zentral auf der Optik gelegenes Loch, das man als „Aquaport“ bezeichnet (siehe Abb. 4 und 5). Dadurch sollen die Kammerwasserzirkulation sowie die Umströmung und Sauerstoffversorgung der kristallinen Linse verbessert werden, was als Prophylaxe für einen Winkelblock und eine anteriore subkapsuläre Katarakt konzipiert wurde (Kawamorita et al. 2012). Die hyperope Version der ICL hat keinen Aquaport, da die Optik an dieser Stelle die größte Dicke aufweist. Aus diesem Grund ist es bei hyperopen ICLs aktuell noch immer nötig, eine chirurgische periphere Iridektomie bzw. zwei Nd:YAG-Iridotomien zur Prophylaxe eines Winkelblocks anzulegen.
Ein besonders wichtiger Faktor bei der Planung und Durchführung einer ICL-Implantation ist die Wahl der passenden Größe (Gesamtdurchmesser). Dabei gilt es zu beachten, dass eine stabile Positionierung in der Hinterkammer bei gleichzeitig geringem Druck auf den Sulcus ciliaris erreicht wird. Außerdem sollte die ICL eine gewisse Durchbiegung erreichen, wodurch zwischen pIOL und kristalliner Linse ein „Gewölbe“ („Vault“) entsteht. Sollte der Vault zu groß sein (> etwa 750 μm), so können Pupillar- oder Winkelblöcke die Folge sein (Smallman et al. 2004). Ist der Vault jedoch aufgrund einer zu kleinen IOL-Wahl zu gering (< etwa 250 μm), so besteht das erhöhte Risiko einer vorzeitigen Kataraktentwicklung (Schmidinger et al. 2010). Somit kann das Erreichen eines passenden Vaults als eine der zentralen Erfolgsgrößen der ICL-Chirurgie betrachtet werden. Die Herstellerfirma STAAR stellt Online-Tools zur Verfügung, die anhand biometrischer Daten (u. a. der Vorderkammertiefe und des Weiß-zu-Weiß-Abstands) und entsprechenden Nomogrammen bei der Wahl der richtigen ICL-Größe assistieren. Durch Anwendung der Ultraschallbiomikroskopie (UBM) konnte außerdem erstmals der eigentliche Implantationsort (Sulcus ciliaris) direkt vermessen werden (Oh et al. 2007). Studien zeigten jedoch, dass die gemessenen Weiß-zu-Weiß- und Sulcus-zu-Sulcus-Abstände nur gering miteinander korrelieren (Reinstein et al. 2009; Werner et al. 2004) und beide Verfahren keine statistisch signifikanten oder klinisch relevanten Unterschiede bezüglich des späteren postoperativen Vaults zeigten (Packer 2016). Somit kann die UBM-Bildgebung als weiteres hilfreiches Verfahren zur Bestimmung des Linsendurchmessers angesehen werden. Weitere Formeln (wie die LASSO-Formel) zur Abschätzung des postoperativen Vaults haben sich ebenfalls als hilfreiche Instrumente bei der Planung einer ICL-Implantation erwiesen (Rocamora et al. 2023). Außerdem konnten jüngste Studien zeigen, dass die Zuhilfenahme großer Datensätze und künstlicher Intelligenz die Vorhersagbarkeit des postoperativen Vaults verbessern und bei der Wahl des passenden ICL-Durchmessers hilfreich sein kann (Shen et al. 2023).
Die Berechnung der dioptrischen Stärke der ICL erfolgt in den meisten Fällen mit der Formel nach Feingold und Olsen, welche im Wesentlichen die subjektive Refraktion, die Keratometriewerte sowie die ermittelte effektive Linsenposition (EPL) verwendet (Olsen et al. 1995). Darauf basierend bieten die Hersteller Nomogramme und Software an, um die auf Sulcusebene nötige Brechkraft der pIOL zu bestimmen.
Die ICL verfügt über 2 kleine Löcher in den Fußplättchen (distal-rechts und proximal-links), wodurch eine „Upside-down“-Implantation der pIOL vermieden werden soll. Nach Kontrolle der pIOL unter dem Operationsmikroskop wird diese vorsichtig mithilfe einer Pinzette in die Kartusche eingeführt, wobei die konvexe Seite nach oben zeigen sollte. Voraussetzung für eine komplikationslose Implantation ist eine starke medizinische Mydriasis. Nach Anlage eines limbalen 3,0 mm breiten Hornhauttunnelschnitts temporal und dem Setzen einer oder zweier Parazentesen superior und inferior wird die ICL nach Stellung der Vorderkammer mittels viskoelastischer Substanz (OVD) mit dem Injektor inseriert. Dabei ist eine eher langsame Insertion empfohlen, um eine kontrollierte und schrittweise Entfaltung der ICL in der Vorderkammer zu ermöglichen. Mithilfe eines stumpfen Spatels, der über die Parazentesen eingeführt wird, werden die Haptiken vorsichtig nacheinander unter die Regenbogenhaut in den Sulcus ciliaris geschoben und die ICL horizontal ausgerichtet. Dabei ist zu beachten, dass die beiden strichförmigen Markierungen, die sich je proximal der beiden kleinen Öffnungen am Rand des Optikelements befinden, nicht zwingend die Achse des in die Linse eingebauten Astigmatismus wiedergeben (wie bei einigen pseudophaken Hinterkammerlinsen). Vielmehr sollte die ICL bei torischen Modellen anhand der mitgelieferten Implantationsgrafik bzw. mithilfe digitaler Systeme (womit die Präzision in den vergangenen Jahren zusätzlich verbessert werden konnte) platziert werden (siehe Abb. 6). Im Anschluss wird das OVD durch Spülung bzw. Absaugung entfernt, um postoperativen Druckspitzen vorzubeugen. Eine Spülung sollte dabei nicht in Richtung des Aquaports und mit „forced infusion“ erfolgen, da die dadurch entstehenden Strömungen („Jets“) eine iatrogene Linsentrübung induzieren können (Steinwender et al. 2017). Zuletzt werden die Inzisionen hydriert.
Unter anderem aufgrund der strukturellen Unterschiede unterscheidet sich die Implantation einer hyperopen pIOL deutlich von der beschriebenen Vorgehensweise. So sollten aufgrund des Fehlens des zentralen Aquaports chirurgische periphere Iridektomien angelegt werden, was sowohl am Anfang als auch am Ende des Eingriffs vorgenommen werden kann. Eine präoperative pharmakologische Mydriasis sollte in einem Fall, wo die Iridektomien am Anfang der OP angelegt werden, nicht vorgenommen werden. Alternativ kann etwa 2 Wochen vor dem Eingriff eine Nd:YAG-Iridotomie erfolgen.
Mit den aktuellen Modellen der ICL (V4c und EVO+) können bei hoher Sicherheit sehr gute refraktive Ergebnisse erreicht werden. In einer Metaanalyse, in der 1023 Augen nach Implantation der Modelle V4c oder EVO+ inkludiert wurden, zeigte sich postoperativ ein gewichteter mittlerer unkorrigierter Visus von logMAR −0,02; 90,8 % der Augen lagen postoperativ innerhalb von ± 0,5 dpt der Zielrefraktion und 98,7 % innerhalb von ± 1,0 dpt (Packer 2018). In einer weiteren retrospektiven Follow-up-Studie zeigte die ICL V4c eine Verbesserung des bestkorrigierten Fernvisus von − 0,05logMAR ± 0,15 präoperativ auf −0,00 ± 0,07 nach 5 Jahren, mit Refraktionsstabilität ab dem dritten Jahr (Lwowski et al. 2023). In einer prospektiven Studie, in der gematchte Populationen nach LASIK und ICL-Implantation (der ersten Generationen) verglichen wurden, zeigte sich Letztere in fast allen Parameter bezüglich Sicherheit, Effizienz und Vorhersagbarkeit bei Myopien zwischen − 3,00 und − 7,88 dpt überlegen (Sanders 2007). Außerdem zeigte sich im direkten Vergleich beider Verfahren eine verbesserte Refraktionsstabilität zugunsten der ICL nach 3 Jahren (Chen et al. 2019). Auch im Vergleich mit dem SMILE-Verfahren zeigten sich eine vergleichbare Effektivität und Sicherheit, wobei Aberrationen höherer Ordnung bei der ICL seltener auftraten (Wei et al. 2020). Die guten refraktiven Ergebnisse scheinen durch den zentralen Aquaport nicht beeinträchtigt zu werden (Kamiya et al. 2013), wobei dieser jedoch laut einigen Studien die postoperative Wahrnehmung von subjektiven Dysphotopsien erhöht (Eppig et al. 2015). Diese würden jedoch von den meisten Patienten nach einigen Woche nicht mehr als störend wahrgenommen werden. Außerdem konnte gezeigt werden, dass ein Aquaport keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Aberrationen höherer Ordnung sowie des Kontrastunterscheidungsvermögens bedingt (Shimizu et al. 2012).
Auch bei der Korrektur von Hyperopie zeigt die ICL gute Ergebnisse: 86,5 % der Augen lagen innerhalb von ± 0,5 dpt der Zielrefraktion und nur 1 von 59 Augen verlor 1 Zeile an korrigiertem Visus (Pesando et al. 2007).
In einer Metanalyse konnte gezeigt werden, dass nach myoper ICL-Implantation (der ersten Generation) 13,9 % aller Augen nach 12 Jahren eine Katarakt entwickelt haben (Moya et al. 2015). Dabei ist jedoch anzumerken, dass Linsentrübungen nach ICL-Implantation meist lange klinisch stabil bleiben und nur selten zu einer Visusreduktion führen (Sánchez-Galeana et al. 2003). Derartige Langzeitdaten sind aktuell nur für die ersten Generationen der ICL (noch ohne zentralen Aquaport bei den myopen Modellen) verfügbar. 5 Jahre nach Implantation der ICL V4c berichtete Shimizu in einer prospektiven Studie unter Einschluss von 64 Augen, dass weder anteriore subkapsuläre Trübungen noch eine klinisch signifikante Katarakt auftraten (Shimizu et al. 2016). In einer aktuellen Studie konnte 5 Jahre nach Implantation der ICL 4Vc bei 0,8 % der eingeschlossenen Augen (2 von 241) eine Kataraktbildung festgestellt werden (Lwowski et al. 2023). Damit zeigen die aktuellen Modelle der ICL im Vergleich zu den ersten Generationen ein deutlich verbessertes Sicherheitsprofil.

Phakic Refractive Lens (PRL)

Die zur Korrektur der Myopie und Hyperopie vorgesehene Phakic Refractive Lens (PRL, Zeiss Meditec, Jena) besteht aus Silikon und verfügt über eine konkave Rückflächenkrümmung, die den vorderen Radius der kristallinen Linse abbilden soll.
Als „schwebende“ pIOL soll in der Theorie durch eine Schicht Kammerwasser zwischen Iris, Corpus ciliare und kristalliner Linse eine wechselseitige Berührung verhindert werden, was jedoch laut ultraschallbiomikroskopischen Untersuchungen nicht immer zu gelingen scheint (García-Feijoó et al. 2003). Andererseits führt diese schwebende Fixierung zu Bedenken bezüglich der Rotationstabilität und Zentrierung des Implantats. Außerdem ist eine Astigmatismuskorrektur nicht möglich.
Die Kunstlinse ist faltbar und wird durch eine 3,2-mm-„Clear-Cornea“-Inzision implantiert, wobei die wesentlichen Schritte mit denen einer ICL-Implantation vergleichbar sind. Die PRL kann entweder mit einer speziellen Pinzette (Dementiev-Pinzette) oder einem Injektorsystem inseriert werden, wobei auch hier eine starke pharmakologische Mydriasis notwendig ist. Nachdem die pIOL in der Vorderkammer zum Liegen kommt, werden die Ecken der Haptiken mit einem stumpfen Spatel oder Haken unter der Regenbogenhaut fixiert. Aufgrund der Möglichkeit von spontanen Rotationen der PRL sollten zur Prävention eines Pupillarblocks zwei periphere Iridektomien (bzw. präoperativ Nd:YAG-Iridotomien) im Abstand von 90° angelegt werden.
Insgesamt lieferte die PRL gute refraktive Ergebnisse (Verde et al. 2007). Einige ältere Untersuchungen zeigten sogar eine geringere Kataraktentwicklung als bei der ICL (Chen et al. 2008). Insgesamt kam es jedoch in Einzelfällen durch Kontakt zwischen den Zonulafasern und den Haptiken der PRL zu Komplikationen wie einer Zonuladehiszenz (Koivula und Kugelberg 2007) oder sogar Dislokationen der pIOL in den Glaskörperraum (Eleftheriadis et al. 2004). Außerdem traten (vor allem durch die relativ kleine optische Zone) häufiger dysfotische visuelle Symptome auf (Yu et al. 2008).

Implantable Phakic Contact Lens (IPCL)

Bei der Implantable Phakic Contact Lens (IPCL, Care Group, Baroda, Indien) handelt es sich um eine pIOL aus einem hydrophilen Hybrid-Acrylat. Sie weist ein Plattenhaptikdesign auf und verfügt über insgesamt 7 Löcher, wobei sich eines im Zentrum, zwei im Randbereich der Optik sowie vier im zentraleren Teil der Haptik befinden. Neben einer torischen sind auch multifokale Varianten für eine zusätzliche Presbyopiekorrektur verfügbar. Verschiedene Größenausführungen der Optiken ermöglichen eine individuelle Anpassung an die skotopische Pupillengröße. Die Implantation erfolgt über eine 2,8-mm-Inzision.
Die IPCL erhielt vor kurzem die CE-Zertifizierung, während eine FDA-Zulassung aktuell noch aussteht. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen noch keine Langzeitdaten zur Biokompatibilität vor. Erste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen (nach 6 Monaten) gute refraktive Ergebnisse und implizieren ein gutes Sicherheitsprofil (Bianchi 2019).

Bioptics

Vor allem bei starken sphärischen Ametropien oder hohen Astigmatismen ist eine vollständige Korrektur mit einer phaken Linse in vielen Fällen nicht zu erreichen. In solchen Situationen können additive (Implantation einer pIOL) mit subtraktiven (keratorefraktiven) Verfahren kombiniert werden, um ein bestmögliches refraktives Ergebnis zu erreichen. Diese Vorgehensweise wird als Bioptics bezeichnet und wurde erstmals von Zaldivar beschrieben (Zaldivar et al. 1999). Dabei sind in der einschlägigen Literatur zahlreiche Behandlungsansätze vorgeschlagen. Generell sollte zuerst die Implantation der phaken Linsen vorgenommen werden. Dann kann nach Erreichen einer Refraktionsstabilität (und nachdem die Hornhauttopografie Aufschluss über den chirurgisch-induzierten Astigmatismus gibt und Stabilität anzeigt) ein zusätzliches keratorefraktives Verfahren (meist LASIK) geplant werden. Auch hier sind die Einschlusskriterien der Hornhaut-Laserchirurgie anzuwenden (u. a. Hornhautdicke), wobei das subjektive Refraktionsdefizit das Maß für den zu planenden Eingriff darstellen sollte. Es konnte gezeigt werden, dass ein hornhautchirurgischer Eingriff nach pIOL-Implantation keinen zusätzlichen Schaden des Endothels verursacht und keine Gefahr für die Position und Stabilität der pIOL besteht (Arne et al. 2003; Meltendorf et al. 2008).

Nachsorge

Patienten mit pIOL sollten sowohl prä- als auch postoperativ ausführlich über das mögliche Spektrum an Komplikationen aufgeklärt werden, um dauerhafte Schäden bestmöglich vorzubeugen. Die Kommission für Refraktive Chirurgie Deutschland (KRC) empfiehlt nach Implantation einer phaken Kunstlinse jährliche Messungen der Endothelzellzahl, um einen möglichen (chronischen) Schaden frühzeitig erkennen zu können (DOG und BVA 2023). Da für die meisten pIOL-Typen noch keine Langzeitdaten verfügbar sind, gilt diese Empfehlung auch für phake Hinterkammerlinsen, die aufgrund ihrer Lage keinen direkten Kontakt zum Hornhautendothel haben und hinsichtlich potenzieller Endothelschäden als sehr sicher gelten. Aufgrund der Veränderung der anatomischen Konfiguration des Vorderabschnitts und des operativen Traumas kann eine Affektion des Hornhautendothels (auch im längeren Verlauf) jedoch aus jetziger Sicht nicht pauschal ausgeschlossen werden, weshalb die Messungen in jedem Fall wie empfohlen durchgeführt werden sollten.
Weiterhin sollte bei regelmäßig stattfindenden augenärztlichen Verlaufskontrollen eine Tensiomessung erfolgen, da es nach Implantation einer pIOL zu einer Abnahme der Kammerwinkeltiefe kommen kann (Zhang et al. 2022). Außerdem sollte bei der Spaltlampenmikroskopie besonderes Augenmerk auf das Vorhandensein von Pigmentablagerungen gelegt werden, da dieses durch Scherkräfte zwischen pIOL und Regenbogenhaut ausgeschwemmt werden und zu konsekutiven Sehnervenschäden (Pigmentdispersionssyndrom bzw. -glaukom) führen kann. Vor diesem Hintergrund kann auch ergänzend eine Gonioskopie durchgeführt werden. Zur Abschätzung der Platzverhältnisse innerhalb der Vorder- bzw. Hinterkammer kann eine UBM-Ultraschalldarstellung bzw. ein Vorderabschnitts-OCT erfolgen, wobei insbesondere die Bestimmung des (bereits unter 5.1 beschriebenen) Vaults hilfreich sein kann. Außerdem sollte Augenmerk auf die kristalline Linse gelegt werden, um eine möglicherweise beginnende anteriore subkapsuläre Katarakt frühzeitig zu identifizieren (Kocová et al. 2017).
Sollte im Verlauf eine klinisch relevante Katarakt auftreten, so besteht die Möglichkeit einer Entfernung der pIOL und der getrübten kristallinen Linse in einer Operation (Bilensektomie). Im selben Eingriff kann nach Entfernung der getrübten menschlichen Linse eine Hinterkammer-IOL in den Kapselsack implantiert werden, wobei eine zusätzliche Presbyopiekorrektur (z. B. mittels Tiefenschärfen- oder Multifokallinsen) möglich ist.
Um (seltene) Komplikationen einer pIOL-Implantation wie Uveitiden, Vorderkammerblutungen, Ziliarkörperschäden oder Netzhautpathologien (wie eine Amotio retinae oder ein Makulaödem) rechtzeitig zu erkennen, sollte bei akuten Veränderungen oder Beschwerden eine möglichst frühzeitige augenärztliche Untersuchung erfolgen (Zhang et al. 2022). An dieser Stelle sollte auch angemerkt werden, dass bei Patienten nach Implantation einer (myopen) ICL weiterhin aufgrund der weitestgehend unveränderten anatomischen Gegebenheiten (insbesondere Achsenlänge) ein erhöhtes Risiko für eine Amotio retinae besteht (Ruiz-Moreno et al. 2006). Dabei konnte gezeigt werden, dass eine ICL-Implantation das Risiko einer Netzhautablösung (im Vergleich zu myopen Patienten, die keine ICL-Implantation erhielten) nicht erhöht (Arrevola-Velasco et al. 2023; Xu et al. 2020). Dies stellt einen Vorteil der pIOL gegenüber dem refraktiven Linsenaustausch (RLA) dar, da Letzterer (vor allem bei höherer Myopie) mit dem Risiko einer Pseudophakie-Amotio einhergeht (Colin et al. 1999). Es konnte gezeigt werden, dass das Risiko für eine Pseudophakie-Amotio bei Myopen unter 50 Jahren im Bereich von etwa 5 % liegt, während es in der Allgemeinbevölkerung bei etwa 1,17–1,23 % liegt (Kook et al. 2008). Diese wichtigen Zusammenhänge sollten bei der Abwägung refraktivchirurgischer Verfahren, insbesondere bei Patienten unter 50 Jahren mit mittleren bis hohen Myopien, stets beachtet werden.
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