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Die Augenheilkunde
Info
Publiziert am: 20.12.2023

Hirnnervenparesen

Verfasst von: Hanna Faber und Frank Schüttauf
Hirnnervenparesen sind durch Hirnnervenläsionen bedingte okuläre Motilitätsstörungen. Sie sind von kortikalen Störungen der koordinierten Augenbeweglichkeit, sog. supranukleären Störungen, zu unterscheiden. Kenntnisse über die anatomischen Verläufe der Hirnnerven sowie charakteristische Bewegungsstörungsmuster erlauben Läsionslokalisationen.
Die Klinik umfasst Doppelbildangaben, Bewegungsdefizite mit inkomitantem Schielwinkel sowie kompensatorische Kopfzwangshaltungen. Eine zentrale Rolle in der Diagnostik spielt die orthoptische Untersuchung inklusive der Inkomitanzmessung an der Tangententafel nach Harms und des Bielschowsky-Kopfneigetests.
Im Gegensatz zu supranukleären Augenbewegungsstörungen mit der Notwendigkeit der umgehenden bildmorphologischen Abklärung beeinflusst das klinische Bild des individuellen Patienten Zeitpunkt und Ausmaß der Abklärung.