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DGIM Innere Medizin
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Publiziert am: 01.09.2015

Helicobacter-pylori-assoziierte Erkrankungen

Verfasst von: Peter Malfertheiner und Christian Schulz
Als Helicobacter-pylori-assoziierte Erkrankungen werden Gastritis, peptische Ulkuskrankheit, MALT-Lymphom, Magenkarzinom, Immunthrombozytopenie und Eisenmangelanämie angesehen. Die Infektion mit H. pylori erfolgt in aller Regel im Kindesalter über eine fäkal-orale oder oral-orale Übertragung. Mit einer Prävalenz von bis zu 50 % der Weltbevölkerung mit starker regionaler Variabilität stellt H. pylori einen der „erfolgreichsten“ humanpathogenen Keime weltweit dar. Die Infektion mit H. pylori verläuft in über 80 % aller Fälle asymptomatisch. Die Entdeckung des Bakteriums, die Einführung der Protonenpumpeninhibitortherapie und die Entwicklung der Eradikationstherapie hatten die Heilung der peptischen Ulkuskrankheit und die rasante Abnahme der Ulkuschirurgie zur Folge. Verschiedene nicht invasive und invasive diagnostische Verfahren sind heute für den Nachweis einer H.-pylori-Infektion flächendeckend verfügbar. Mit vergleichbarer Sensitivität und Spezifität steht neben dem 13C-Atemtest der monoklonale Stuhlantigentest zur Verfügung. Neuere Entwicklungen gestatten unter Zuhilfenahme von molekularen Testverfahren ein Resistenztest direkt an Biopsien. Zur Diagnosestellung einer H.-pylori-assoziierten Gastritis gehört die endoskopische Untersuchung des oberen Gastrointestinaltrakts mit Entnahme von Biopsien. Die empirisch eingesetzten Triple-Therapien zur Eradikation von H. pylori unterscheiden sich neben einer PPI-Basis in doppelter Standarddosierung in der Zusammensetzung der eingesetzten Antibiotika.