Erschienen in:
14.11.2016 | EKG | Schwerpunkt
Indikationen für implantierbare Loop-Rekorder bei Kanalopathien und ventrikulären Tachykardien
verfasst von:
Julia Köbe, Kristina Wasmer, Florian Reinke, Lars Eckardt
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
|
Ausgabe 4/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Klare Leitlinien zur Implantation eines Loop-Rekorders bei Kanalopathien und ventrikulären Arrhythmien existieren nicht, außer der Empfehlung zum Einsatz in der Symptom-Rhythmus-Korrelation bei vermuteten ventrikulären Arrhythmien. Dennoch sind einige klinische Szenarien denkbar, bei denen der implantierbare Loop-Rekorder (ILR) als verlässliches Diagnostikum zum Einsatz kommen kann. Ganz entscheidend ist natürlich aufgrund der potenziellen Gefährdung durch Kammerarrhythmien eine sorgfältige Risikoanalyse vor der Entscheidung für ein rein diagnostisches Implantat. Bei den Kanalopathien mit einer Therapieoption (Long-QT-Syndrom und katecholaminergen polymorphen ventrikulären Tachykardien) könnte der ILR zur Therapiekontrolle bei Niedrigrisikopatienten eine Rolle spielen. Bei den Kardiomyopathien kann er zusätzlichen Erkenntnisgewinn, insbesondere bei erhaltender Ventrikelfunktion, bieten. Hinsichtlich seltener infiltrativer Kardiomyopathien oder auch Muskeldystrophien kann der ILR möglicherweise zu einem Wissenszuwachs beitragen, da die schlechte Evidenzlage in diesen Fällen häufig eine Einzelfallentscheidung nötig macht.