Erschienen in:
01.03.2013 | Einführung zum Thema
Das fiebernde Kind
verfasst von:
Prof. Dr. F. Zepp
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 3/2013
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Auszug
Die Idee zum Leitthema dieses Hefts der Monatsschrift Kinderheilkunde entwickelte sich aus jahrelanger persönlicher Betroffenheit. Ohne Frage ist Fieber eines der häufigsten klinischen Symptome bei Säuglingen und Kindern – aber es ist keine Krankheit. Trotzdem löst das fiebernde Kind nicht nur bei Eltern immer wieder Unsicherheit und Sorge aus, sondern ist auch im Klinikalltag regelhaft Anlass für unstrukturierte Diagnostik und übermäßigen Einsatz von Antipyretika. Eltern wie medizinisches Fachpersonal unterliegen dem Irrglauben, ein fieberndes Kind, beispielsweise im Verlauf einer Infektion, müsse unverzüglich zu normalen Körpertemperaturen zurückgeführt werden. Immer wieder verwechseln wir also Fieber mit Krankheit. Häufig ist Fieber jedoch eine sinnvolle physiologische Reaktion, ein Epiphänomen im Rahmen einer immunologischen Abwehrreaktion. Dabei kann sich die erhöhte Körpertemperatur sogar vorteilhaft auf die Qualität der Immunantwort und den Heilungsprozess auswirken. …