Erschienen in:
27.03.2017 | Chronische lymphatische Leukämie | Industrieforum
CLL: Effektive Option in der Last-Line-Therapie
verfasst von:
Dirk Einecke
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 3/2017
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Auszug
_ Der BCL-2(„B-cell lymphoma 2“)-Inhibitor Venetoclax (Venclyxto®) greift in die Balance zwischen pro- und antiapoptotischen Molekülen ein. „Dies löst einen lawinenartigen programmierten Zelltod unter den CLL-Zellen aus“, erläutert Stephan Stilgenbauer, Ulm. Zugelassen ist Venetoclax als orale Monotherapie in zwei Situationen: Bei Patienten mit prognostisch ungünstiger TP53-Mutation oder 17p-Deletion, deren chronische lymphatische Leukämie (CLL)nach Behandlung mit dem BTK-Inhibitor Ibrutinib oder dem PI3K-Inhibitor Idelalisib progredient ist, oder wenn die Therapie nicht vertragen wird; sowie bei Patienten ohne genetische Veränderungen, bei denen die Chemoimmuntherapie sowie Ibrutinib und Idelalisib versagen. Die gute Wirksamkeit von Venetoclax zeigte sich in einer Studie bei vorbehandelten CLL-Patienten mit 17p-Deletion [Stilgenbauer S et al. Lancet Oncol. 2016;17(6):768-78]: 80 % sprachen an, 40 % erreichten eine prognostisch günstige MRD(„minimal residual disease“)-Negativität. Weitere Studiendaten zeigten unter Venetoclax ein Therapieansprechen bei 70 bzw. 62 % bei refraktärer oder rezidivierender CLL [Jones J et al. ASH. 2016;Abstr 637]. Hier erreichten 45 % der Patienten eine MRD-Negativität. „Solch eine dramatische Wirksamkeit hatten wir in der refraktären Situation nicht erwartet“, kommentierte Stilgenbauer. …