Erschienen in:
09.11.2023 | Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen | Schwerpunkt
Metabolom und Mikrobiom
Bereit für die Klinik?
verfasst von:
Prof. Dr. Konrad Aden, Dr. Lina Welz
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
|
Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine gestörte Wirt-Mikrobiom-Interaktion ist ein essenzieller, lange unterschätzter pathophysiologischer Baustein chronischer Systemerkrankungen. Insbesondere im Kontext chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED) ist eine intestinale Dysbiose pathognomonisch und resultiert in veränderter Metabolitenproduktion.
Fragestellung
Inwiefern können Mikrobiom- und Metabolomanalysen als Grundlage für Diagnostik, Behandlung und Therapieüberwachung von CED-PatientInnen herangezogen werden?
Material und Methoden
Zusammenfassung und Diskussion relevanter Übersichts- und Grundlagenarbeiten.
Ergebnisse
CED-PatientInnen weisen charakteristische, von Gesunden abweichende, mikrobielle und metabolische Signaturen in Stuhl und Serum auf, die mit dem Therapieansprechen korrelieren. Bei CED-PatientInnen in Remission lässt sich eine Wiederherstellung der mikrobiellen Diversität und der metabolischen Kapazität beobachten. Durch gezielte Anreicherung von protektiven oder Entfernung von schädlichen Bakterien und Nährstoffen können Behandlungserfolge erzielt werden.
Schlussfolgerungen
„One-fits-all“-Herangehensweisen sind aufgrund hoher interindividueller Variabilität bisher nur limitiert anwendbar. Für personalisierte Diagnostik- und Behandlungsregime braucht es zukünftig standardisierte, kostengünstige Analysetools sowie eine Integration von Multiomicsdatensätzen.