Enukleieren ist besser als resezieren und vaporisieren

Die neuen endoskopischen Verfahren zur Reduktion von Prostatagewebe sind sicherer als die monopolare transurethrale Resektion. Methoden zur Enukleation führen darüber hinaus auch zu besseren Ergebnissen. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Wie sich neuere endoskopisch-chirurgische Verfahren zur Entfernung von Gewebe bei benigner Prostatahyperplasie im Vergleich mit der traditionellen monopolaren transurethralen Resektion (TURP) schlagen, hat ein Team von taiwanischen Medizinern um Shi-Wie Huang, Nationale Universitätsklinik von Taiwan, untersucht. Acht Methoden waren vertreten, darunter solche zur Resektion (bipolare TURP), zur Enukleation (Thulium-, Holmium-, Diodenlaser, bipolare Enukleation) und zur Vaporisation (Dioden-, Kalium-Titanyl-Phosphatlaser, bipolare Vaporisation). Huang und Kollegen analysierten 109 einschlägige Studien, an denen mehr als 13.000 Patienten beteiligt gewesen waren. Zwölf Monate nach dem Eingriff war der maximale Urinflow nach einer Enukleation des hyperplastischen Prostatagewebes signifikant stärker als nach monopolarer TURP. Das durchschnittliche Plus betrug 2,24 ml/s nach bipolarer Enukleation, 1,86 ml/s nach Diodenlaser- und 1,07 ml/s nach Holmiumlaserenukleation. Am schlechtesten schnitt die Vaporisation mit Diodenlaser ab (–1,90 ml/s). Ganz ähnlich waren die Ergebnisse mit Blick auf die Punktwerte im International Prostate Symptom Score (IPSS). Wiederum lagen die enukleierenden Methoden an der Spitze, und auch hier bildete die Vaporisation mit dem Diodenlaser das Schlusslicht. Allerdings waren die Differenzen im Vergleich zur monopolaren TURP nicht sehr groß, der Unterschied lag bei rund einem Punkt mehr oder weniger. Statistisch waren diese Resultate nicht signifikant. Alle acht untersuchten Methoden hatten ein besseres Sicherheitsprofil als die monopolare TURP. Das unter monopolarer TURP gefürchtete TUR-Syndrom trat kein einziges Mal auf. Die Blutungskontrolle gelang besser, der postoperative Katheter konnte früher gezogen werden. Harnverhalte wegen Blutgerinnseln ereigneten sich seltener, der Hämoglobinabfall war geringer und es bedurfte weniger Bluttransfusionen. Jedoch sprachen die Analyseergebnisse dafür, dass nach einer Enukleation öfter eine transiente Inkontinenz auftritt als nach einer Resektion. Keine signifikanten Differenzen zur monopolaren TURP gab es im Hinblick auf retrograde Ejakulation, Harnwegsinfekte und Strikturen. In der Praxis greifen Urologen bei größerer Prostata (> 70–80 ml) eher auf resezierende und enukleierende Methoden zurück. Die Vaporisation und Laserverfahren werden bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko eingesetzt. Das Wichtigste in Kürze Frage: Wie schneiden moderne Verfahren zur endochirurgischen Therapie der benignen Prostatahyperplasie im Vergleich mit der monopolaren transurethralen Resektion ab? Antwort: Moderne Verfahren wie bipolare oder lasergestützte Methoden haben ein besseres Sicherheitsprofil als die monopolare TURP. Methoden zur Enukleation erzielen zudem bessere Ergebnisse mit Blick auf den Harnfluss. Einschränkung: Die in den analysierten Studien berichteten Komplikationsraten waren insgesamt gering, was die genaue Schätzung des Risikos erschwert. Empfehlung der Redaktion Prostatektomie – Themenseite Die chirurgische Entfernung der Prostata wird sowohl bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH) als auch bei Prostatakrebs durchgeführt. Aktuelles Wissen rund um die Prostatektomie finden Sie auf dieser Themenseite.

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