Erschienen in:
27.09.2019 | Atopische Dermatitis | Originalien
Versorgung von chronisch entzündlichen Hauterkrankungen
Gehen Betroffene zum niedergelassenen Dermatologen?
verfasst von:
M. C. Schielein, MPH, L. Tizek, F. Seifert, T. Biedermann, PD Dr. Dr. A. Zink, MPH
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 11/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Psoriasis, atopisches Ekzem und Urtikaria sind chronisch entzündliche Hauterkrankungen mit einer oft hohen Belastung für Betroffene und deren Familien. Die Behandlung und Versorgung dieser Erkrankungen machen große Fortschritte, dennoch nehmen Betroffene dermatologische Versorgung scheinbar häufig nicht in Anspruch.
Fragestellung
Ziel dieser Studie war es zu schätzen, welcher Anteil der Personen mit einer schweren Form von Psoriasis, atopischem Ekzem oder Urtikaria in Bayern bei einem niedergelassenen Dermatologen in Behandlung ist.
Material und Methoden
Alle in der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) gelisteten niedergelassenen Dermatologen (n = 499) wurden im Januar und Februar 2017 angeschrieben und eingeladen, an einer Querschnitterhebung teilzunehmen. Angaben der Dermatologen über ihre aktuellen Patientenzahlen („keine“, „1–19“, „20–49“, „50 Patienten und mehr“) wurden mittels 3 verschiedener Schätzweisen (konservativ, mittel und progressiv) mit 1‑Jahres-Prävalenzangaben aus der Literatur sowie Bevölkerungsdaten und Daten der KVB in Relation gesetzt.
Ergebnisse
Insgesamt nahmen 137 Dermatologen an der Querschnittstudie teil (38,7 % Frauen; Durchschnittsalter 53,2 ± 8,5 Jahre). Die konservative Schätzung deutet darauf hin, dass sich 56,5 % der von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis Betroffenen, 57,3 % der von moderatem bis schwerem atopischem Ekzem Betroffenen und 71,9 % der von chronisch spontaner Urtikaria Betroffenen in Bayern nicht in niedergelassener dermatologischer Betreuung befanden.
Diskussion
Viele Betroffene scheinen nicht in dermatologischer Behandlung in einer Praxis zu sein. Hürden hierfür müssen aufgedeckt und minimiert werden. Hierfür sind weiterführende, größere Studien erforderlich, um potenzielle Barrieren in der optimalen Patientenversorgung zu spezifizieren.