Erschienen in:
01.04.2005 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Apraxien
verfasst von:
Prof. Dr. F. Binkofski, G. Fink
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Apraxien sind Störungen des höheren motorischen Verhaltens, die nicht auf elementare Defizite des sensomotorischen Systems, der Kommunikation oder eine Demenz zurückzuführen sind. Die Patienten fallen durch eine Störung der Imitation von bedeutungsvollen oder bedeutungslosen Gesten, des zweckmäßigen Gebrauchs von Objekten oder der Geschicklichkeit der Bewegungsausführung auf. Unterschiedliche Apraxieformen ergeben sich durch Läsionen verschiedener Ebenen/Strukturen des motorischen Systems, das heißt, die Vielfalt der Apraxieformen spiegelt die komplexe Organisation des motorischen Systems wider. Apraxien entstehen durch eine Störung der motorischen Programme in den frontalen motorischen Gebieten, durch eine Störung der höheren modalitätsgebundenen sensomotorischen Bewegungskontrolle oder durch eine Störung der Handlungsplanung und der Handlungskonzeption. Da die verschiedenen Apraxieformen unterschiedlich stark die alltäglichen Aktivitäten beeinträchtigen und z. T. erhebliche Unterschiede in der Erholungstendenz und der Therapiefähigkeit aufweisen, ist die Kenntnis der Apraxieformen für den klinischen Alltag von großer Relevanz.