Erschienen in:
04.10.2022 | Affektive Störungen | Editorial
Eine interdisziplinäre Aufgabe
verfasst von:
Prof. Dr. med. Ion-George Anghelescu
Erschienen in:
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie
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Ausgabe 5/2022
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Auszug
Das durch die Pandemie geschaffene Umfeld hat, unabhängig von den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion, zu erheblichen Herausforderungen für die psychische Gesundheit geführt. Mangelnde Routinen, Aktivitäten, Beziehungen und soziale Möglichkeiten gefährdeten die Stabilität, zusätzliche Stressoren verschlechterten die psychische Gesundheit weiter. Bestimmte Gruppen waren und sind noch immer besonderen Belastungen ausgesetzt: Beschäftigte im Gesundheitswesen sind mit Gefahr, emotionalem Druck und körperlichem Stress konfrontiert; Ältere sind von ihren Netzwerken abgeschnitten; immungeschwächte Menschen und Familien von kleinen Kindern können nicht zu einem normaleren Leben zurückkehren; Schüler vermissen Klassenzimmer und Freunde. "Schwachstellen" bei Einzelpersonen und Gemeinschaften wurden in der Pandemie deutlicher sichtbar. Die unzähligen Berichte über Depressionen, Ängste, Suizidalität, Drogenmissbrauch, häusliche Gewalt und Konflikte überraschen daher nicht. …