Erschienen in:
06.09.2023 | Adipositas | Leitthema
Adipositas und Diabetes in der Schwangerschaft
Erkenntnisse aus der Mutter-Kind-Kohorte PEACHES
verfasst von:
Dr. med. Andrea Schlune, Dr. med. Jens H. Stupin, Prof. Dr. med. Ute M. Schäfer-Graf, Prof. Dr. med. Regina Ensenauer
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Adipositas und Diabetes in der Schwangerschaft sind häufig und gehen nicht nur für die werdende Mutter mit einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen einher. Über Prozesse der perinatalen metabolischen Programmierung beeinflussen sie maßgeblich das Risiko der Nachkommen, im späteren Leben selbst Übergewicht/Adipositas zu entwickeln. Maternales präkonzeptionelles Übergewicht gilt dabei als die entscheidende perinatale Determinante. Aber auch eine exzessive Gewichtszunahme und Gestationsdiabetes bzw. Hyperglykämien in der Schwangerschaft werden als hochrelevante Risikofaktoren für die Entwicklung von Übergewicht/Adipositas und Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 beim Kind angesehen. Bislang untersuchte Lebensstilmodifikationen bei Schwangeren mit Adipositas reichen weder aus, das metabolische Langzeitoutcome der Mütter wesentlich zu verbessern, noch bei den Nachkommen das Adipositasrisiko signifikant zu reduzieren. Stillen kann nicht nur die Mutter vor der Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 schützen, sondern reduziert auch das Risiko des Kindes für das Auftreten von Übergewicht. Erkenntnisse aus großen Humankohorten wie der Mutter-Kind-Kohorte PEACHES (Programming of Enhanced Adiposity Risk in CHildhood – Early Screening) und zielgruppenspezifische Ansätze wie die Interventionsstudie BEARR (Breastfeeding EducAtion for Risk Reduction) können helfen, die Kinder mit dem größten Risiko für die Entwicklung von Übergewicht/Adipositas zu identifizieren und gezielte Präventionsmaßnahmen einzuleiten.