Erschienen in:
01.04.2005 | Übersichten
1H-Magnetresonanz-Spektroskopie von Hirntumoren
verfasst von:
Dr. I. Harting, G. Jost, N. Hacke, M. Hartmann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Die 1H-Magnetresonanz-Spektroskopie ermöglicht die nichtinvasive Messung von Stoffwechselvorgängen in vivo. Wichtigste Metaboliten sind der neuronale Marker N-Acetylaspartat (NAA), Choline als Indikator des Membranumsatzes, Creatin, Lactat und freie Lipide. Gemeinsames Merkmal hirneigener Tumoren ist eine Reduktion des neuronalen Markers NAA und eine Erhöhung der Cholinresonanzen, wobei diese Veränderungen mit steigendem Malignitätsgrad zunehmen. In der Verlaufsbeurteilung sind ansteigende Cholinresonanzen Zeichen einer Tumorprogredienz, während ein Abfallen primär erhöhter Cholinresonanzen Indikator einer Umwandlung von Tumor in Nekrosegewebe ist. Metastasen besitzen als nichtneuroektodermale Tumoren kein NAA. Sie zeigen erhöhte Cholinresonanzen und deutlich erhöhte Lipid- und Lactatresonanzen. Lymphome sind durch stark erhöhte Lipidresonanzen und eine Erhöhung der Choline charakterisiert. Besonderheit bei Meningeomen ist der Nachweis von Alanin. Zystisch/nekrotischen Raumforderungen ist unabhängig von der Ätiologie der Nachweis erhöhter Lactatresonanzen gemeinsam. Dabei findet man in unbehandelten bakteriellen Abszessen charakteristischerweise Resonanzen von Acetat, Succinat, Alanin sowie Leucin, Isoleucin und Valin, die eine Abgrenzung bakterieller Abszesse von nekrotischen Neoplasien ermöglichen.